Holzminden/Hildesheim (red). Die HAWK hat einen neuen Präsident gewählt. Eine Findungskommission, bestehend aus drei Mitgliedern des Hochschulrates, drei Mitgliedern des Senats und einer beratenden Vertreterin des Niedersächsischen Wissenschaftsministeriums (MWK), hatte Hudy zuvor vorgeschlagen, nachdem sich insgesamt sechs Bewerber vorgestellt hatten. Hudy war der einzige hausinterne Bewerber. Im Anschluss an die Senatssitzung tagte gestern zudem der  Hochschulrat der HAWK, der die Wahl Hudys ebenfalls einstimmig bestätigte. 

Hudy, Jahrgang 1968, ist seit 2007 Hauptberuflicher Vizepräsident der HAWK. Seit Jahresbeginn ist er als Präsident mit der Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt. Die Amtszeit von Vorgängerin, Prof. Dr. Christiane Dienel, war Ende 2016 ausgelaufen. Der Senat der HAWK hatte ihre Wahl für eine zweite Amtszeit aufgrund ihres Umgangs mit Antisemitismus-Vorwürfen gegen ein Seminar in Hildesheim beim Ministerium zurückgenommen. 

Der Wahl Hudys muss noch das Wissenschaftsministerium zustimmen. Gewählt wird die neue Hochschulspitze für sechs Jahre. Eine zweite Amtszeit liefe über acht Jahre. 

Noch vor der Abstimmung im Senat war Hudy im Rahmen einer hochschulöffentlichen Anhörung auf seine neun Monate Amtszeit als Geschäftsführender Präsident eingegangen: „Wir haben Konsequenzen aus den Antisemitismus-Vorwürfen gezogen und auf verschiedenen Ebenen Frühwarnsysteme und geschärfte Prozesse installiert, in deren Zentrum jeweils das ‚Mehr-Augen-Prinzip‘ steht.“ 

„Keine Hochschule im Land ist so gut und unmittelbar in ihre Regionen vernetzt wie die HAWK“, sagte der 49-Jährige. „Wir haben eine überdurchschnittlich hohe Absolventenquote. Bei uns brechen weniger ihr Studium ab, als anderswo. Für die Entwicklung der Hochschule werde ich auf Qualität, statt auf Quantität setzen. Wir werden nicht um jeden Preis wachsen, aber ich möchte, dass sich viel mehr Menschen bei uns bewerben, weil sie wissen, dass die Ausbildung an der HAWK hervorragend ist und dass sie exzellente Berufschancen haben. Wir sind stark in Südniedersachsen und werden noch stärker der Innovationsmotor der Region sein.“

Hudy hat in Hannover Jura studiert und sich später auf Forschung im Bereich der Jugendkriminalität spezialisiert. Er promovierte zum Thema Elektronische Fußfessel bei Prof. Dr. Christian Pfeifer vom  Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen. Weitere Stationen führten ihn unter anderem als Wissenschaftlichen Referenten in den Landtag nach Hannover, als  Dezernenten zur Bezirksregierung Hannover und als Amtsleiter zum Landkreis Schaumburg.  Hudy ist verheiratet, hat einen Sohn und lebt in Hannover. 

Foto: HAWK