Holzminden (red). Der bildende Künstler Wolfgang Raddatz, Jahrgang 1948, stellt nunmehr seit 40 Jahren seine Arbeiten in den unterschiedlichsten Galerien aus, in diesem Jahr auch wieder in der Graphothek der Stadtbücherei. Zur Vernissage dieser Ausstellung mit dem Titel „Buchfragmente“ am Samstag, 5. August, um 11 Uhr laden der Künstler, der Kunstkreis Holzminden e.V. und die Stadtbücherei sehr herzlich ein. Zur Einführung in das bildnerische Werk von Wolfgang Raddatz spricht der Vorsitzende des Kunstkreises Holzminden e.V., Thomas Tigges.

Wolfgang Raddatz ist seit 1986 Mitglied des Kunstkreises Holzminden, seit 1976 Mitglied der Künstlervereinigung „arche“, Hameln. Er studierte Anfang der 70er Jahre an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig und ist seitdem als Künstler tätig wie auch als Kunsterzieher in Oldenburg, Holzminden und Bad Pyrmont. Er lebt in Meiborssen.

Unter dem Titel „Spuren“ zeigte Raddatz zuletzt 2008 seine damals neuesten Arbeiten in der Graphothek Holzminden. Diese Spuren werden nunmehr erweitert durch „Buchfragmente“, der neuen Präsentation, für die ausschließlich Arbeiten ausgewählt wurden, die eine gestalterische Auseinandersetzung zu den Themen Buch und Literatur zeigen. Besonders darüber ist die Stadtbücherei als eine der Veranstalter, neben dem Kunstkreis, sehr erfreut und überzeugt, dass auch hier Spuren hinterlassen werden.

Die bildnerischen Verfahren und bildsprachlichen Mittel von 2008 wurden seitdem weiter entwickelt und differenzierter ausgeformt. Zum Inhalt der angekündigten Ausstellung äußert sich der Künstler selbst:„Der Begriff Fragment im Titel der Ausstellung beschreibt zwei unterschiedliche gestalterische Vorgehensweisen.

Eine Werkgruppe zeigt Buch- und Textfragmente, die durch gestalterische Eingriffe eine neue inhaltliche Bestimmung erhalten, dabei aber ihren Charakter als Bruchstück eines ursprünglich Ganzen, wenn auch Andersartigen bewahren. Auch wenn die Bildtitel und die physische Präsenz der Bildobjekte etwas anderes suggerieren, sind sie keine Abbilder oder Kopien sondern reine Fiktion.

Die zweite Werkgruppe betont das Fragmentarische als Gestaltungsprinzip, in dem die einzelnen Bildteile nicht vollständig ausformuliert werden, sich überlagern oder mit einander verschmelzen. Symbole, Zeichen und Schriftelemente besetzen die Bildfläche und erinnern Bekanntes. Ein Versuch, diese Botschaften konkret zu entschlüsseln wird jedoch scheitern. Eine durch Assoziation und Phantasie getragene Annäherung ist dagegen möglich und beabsichtigt.“

Die Ausstellung dauert bis zum 2.09.2017, sie kann zu den Öffnungszeiten der Stadtbücherei besucht werden. Der Eintritt ist frei.

Foto: r