Ovenhausen (red). „Unser Kreuz hat viele Farben. Gemeinsam für mehr Vielfalt“: Dieses wichtige Signal geht von den traditionellen Pfingstfeierlichkeiten am Montag, 20. Mai, auf dem Heiligenberg aus. Der festliche Gottesdienst mit Glaubensbotschaft inmitten des Maigrüns ist eines der Leuchtturmprojekte im katholischen Pastoralverbund Corvey.

Jahr für Jahr versammeln sich hunderte Menschen am Pfingstmontag auf Einladung der Kirchengemeinde Ovenhausen in dieser Naturidylle auf der Hochebene zwischen Ovenhausen, Bosseborn und Lütmarsen. Mönche der Benediktinerabtei Corvey haben die besondere Aura dieses Fleckchens Erde entdeckt und es 1078 mit der Errichtung der Michaelskapelle als Kraftort des Glaubens erschlossen.

Fast 950 Jahre später empfinden die Menschen den Heiligenberg immer noch als Ankerpunkt und erfüllen ihn mit tiefem Glaubensleben. So auch am Pfingstmontag, 20. Mai. Um 10 Uhr beginnt unter dem Blätterdach der Bäume der Festgottesdienst. Zuvor, um 9.15 Uhr, zieht die Pfingstprozession von der Pfarrkirche Ovenhausen aus zum Heiligenberg.

Die Glaubensbotschaft des Festtages vermittelt in diesem Jahr Monsignore Andreas Kurte, Leiter des Pastoralen Raumes Brakeler Land und Domkapitular am Dom zu Paderborn. Sein Thema - „Was verbindet uns in diesen Zeiten?“ – verspricht Ermutigung angesichts des sorgenvollen Blicks der Menschen in eine ungewisse Zukunft.

Hoffnung säen: Das ist es, was die Kirchengemeinde Ovenhausen mit den Pfingstfeierlichkeiten erreichen möchte. Dieser Tag ist, wie die Initiatoren betonen, eine Kundgebung christlichen Glaubens und gelebter christlicher Überzeugung. „Unser Kreuz hat viele Farben. So steht es auf dem diesjährigen Plakat. Es soll Ausdruck von Gemeinsamkeit und Vielfalt sein.“ Auch sollen die Feierlichkeiten wie immer einen Impuls zur Ökumene geben. „Die Fürbitten sprechen Repräsentanten der Evangelischen Kirche“, kündigen die Organisatoren an.

Von dem spirituellen Ort inmitten der Natur soll eine Botschaft in die Region ausgehen, insbesondere in Zeiten von Krieg und Krise. Dazu trägt auch eine neue Initiative bei: Am Pfingstmontag soll das Projekt „Pilgerrosen am Jakobsweg“ vom Heilgenberg seinen Ausgang nehmen. Auf Initiative des Rosenexperten und leidenschaftlichen Jakobspilgers Dr. Norman Sinclair aus Altenberge im Kreis Steinfurt wird entlang des Jakobsweges an möglichst vielen Stationen eine ganz besondere spanische Rosensorte gepflanzt. Der Heiligenberg liegt am Camino. Zehn dieser Pilgerrosen werden daher im Rahmen der Pfingstfeierlichkeiten übergeben und in Kürze ihren Platz in Höxter, Lütmarsen, Ovenhausen, Hainhausen und Brakel finden.

Als weiterer Programmpunkt ist die Verabschiedung des langjährigen Diakons Hans Josef Fabritz aus dem Dienst vorgesehen. Dem Pastoralverbund Corvey ist es ein Anliegen, das verdienstvolle Wirken des Diakons zu würdigen.

„In diesem Jahr verbinden wir mit den Pfingstfeierlichkeiten auch das Jahresgedenken an den Tornado am 20. Mai 2022 und den Dank an alle Helferinnen und Helfer, die in Lütmarsen und Ovenhausen nach dem Tornado ein beindruckendes Zeichen der Solidarität und der gegenseitigen Unterstützung gegeben haben“, kündigt die Kirchengemeinde an. „Wir sind zutiefst dankbar, dass in unseren Dörfern niemand ernsthaft verletzt wurde und die Instandsetzungsarbeiten hoffentlich alsbald abgeschlossen werden.“

An den Gottesdienst schließt sich wie immer ein Beisammensein mit Imbiss und Getränken an. Ausklang ist gegen 13 Uhr. Die Organisatoren bereiten für mindestens 500 Gäste eine Bestuhlung vor. Professionelle Tontechnik ist vor Ort. Auch werden Toiletten bereitgestellt. Die musikalische Umrahmung der Festmesse übernehmen die Blaskapelle Ovenhausen und die Männergesangvereine aus Bosseborn und Ovenhausen. Die Blaskapelle Ovenhausen sorgt nach der Festmesse auf dem Vorplatz für die musikalische Unterhaltung der Gäste

Wie immer wird ein kostenloser Bustransfer angeboten: 9.15 Ovenhausen Kirche, 9.30 Uhr Bosseborn Haltestelle. Der Bus fährt kurz nach Ende der Hl. Messe zurück.

Die Kollekte und der Erlös aus Imbiss und Getränken dienen dem Unterhalt der St. Michaelskapelle.

Foto: Kirchengemeinde Corvey