Fürstenberg/Holzminden (red). „Team, Talent, Technik“, mit diesem Jahresmotto des Landesfeuerwehrverbandes aus dem Jahr 2022 eröffnete der 1. Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Holzminden, Ralf Knocke, die Verbandsversammlung in Fürstenberg.
Neben den Feuerwehrkamerad*innen aus dem Landkreis Holzminden, konnte Knocke auch zahlreiche Gäste aus Politik und befreundeten Hilfsorganisationen begrüßen. Nach der formellen Genehmigung der Tagesordnung und der Niederschrift der letzten Versammlung folgte der Jahresbericht des 1. Vorsitzenden. Zu Beginn konnte der 1. Vorsitzende Ralf Knocke in gut gefüllte Reihen blicken. Erfreut zeigte er sich über 2480 aktive Kamerad*innen in den Feuerwehren und Werkfeuerwehren des Landkreises. Auch die hervorragende Arbeit in den Jugendabteilungen stellte Knocke direkt zu Beginn deutlich heraus. 666 Mitglieder zählte dieses großartige Team im vergangenen Jahr. Insgesamt 173 Feuerwehrmusikerinnen und -musiker vertraten die Feuerwehren des Landkreises über das normale Maß hinaus. Leider werden dies immer weniger, stellte Knocke fest.
Der Kreisfeuerwehrverband unterstützte im vergangenen Jahr den Besuch der Jugendfeuerwehren auf der Fachmesse „Interschutz“ und ermöglichte den Kindern und Jugendlichen damit einen spannenden Einblick in die Gegenwart und Zukunft der Feuerwehrtechnik.
Die „normale“ Verbandsarbeit kam im Jahr 2022 endlich aus der Coronapause. So wurden wieder Delegiertenversammlungen besucht und an Sitzungen und Fachausschüssen sowohl digital, als auch in Präsenz teilgenommen. Projekte der Gruppe Öffentlichkeitsarbeit wurden weiter vorangetrieben und die Kampagne „Keine Gewalt gegen Einsatzkräfte - #Schlussdamit“ ging in Medien und Sozialen Netzwerken viral.
Im kommenden Jahr sollen auch die kameradschaftlichen Veranstaltungen wieder an Bedeutung gewinnen. Knocke berichtete von den laufenden Planungen für das Ortsbrandmeisterseminar, welches in den letzten Jahren pandemiebedingt ausfallen musste. Zum Abschluss seines kurzen Berichts dankte Knocke allen Unterstützern aus Feuerwehr, Politik und Verwaltung für die gute Zusammenarbeit und wies darauf hin, dass in diesem Jahr auch endlich wieder ein Kreiszeltlager stattfinden wird, welches jede Unterstützung benötigen wird. Mit dem Jahresmotto des Landesfeuerwehrverbands „Gemeinsam für Frieden – Deine Feuerwehr!“ übergab Knocke schließlich das Wort an den Kreisbrandmeister Jens Heinemeyer. Heinemeyer berichtet über die Anzahl der Feuerwehren im Landkreis Holzminden. Leider ist diese Zahl wieder zurückgegangen. Das liegt nur selten an zurückgehenden Mitgliederzahlen, vielmehr hängt es damit zusammen, dass neue Fahrzeuge platztechnisch nicht mehr in die Gerätehäuser passen. „Nicht jeder Gemeinde oder Stadt ist es finanziell möglich, neue Gerätehäuser zu bauen. Dennoch möchte ich der Politik und den Entscheidungsträgern raten, keine Feuerwehr aus finanzieller Not zu schließen oder Feuerwehren zusammenzulegen. Der Wunsch einer Fusion muss aus den Reihen der Ehrenamtlichen Einsatzkräften kommen“, berichtet Heinemeyer weiter. Der Landkreis Holzminden besteht derzeit aus 63 Ortsfeuerwehren und fünf Werkfeuerwehren. Im Jahr 2022 wurden 1.219 Einsätze durch die Ehrenamtlichen abgearbeitet. Zu den Einsätzen kommen 435 Einsätze der fünf Werkfeuerwehren. Neben zahlreichen Tragehilfen und Türöffnungen für den Rettungsdienst, unzähligen Ölspuren und umgestürzten Bäumen berichtet Heinemeyer über einen Großeinsatz in Merxhausen, wo ein Tornado für eine gewaltige Verwüstung gesorgt hat. Zahlreiche Verkehrsunfälle, leider auch mit Todesfolge, und Großbrände wurden im Berichtsjahr durch die Feuerwehren im Landkreis Holzminden abgearbeitet.
Kreisbereitschaftsführer Michael Eisenbeis gab im Anschluss einen kurzen Einblick in die Tätigkeiten der Kreisfeuerwehrbereitschaft im vergangenen Jahr. Vorgetragen wurde dieser Jahresbericht stellvertretend durch den ehemaligen Bereitschaftsführer und stellvertretenden Kreisbrandmeister Thomas Planke.
Eisenbeis berichtet, dass der Dienstbetrieb pandemiebedingt erst Mitte des Jahres wieder regulär aufgenommen werden konnte. Direkt im August hatte das Land Niedersachsen ein Hilfeersuchen des Freistaates Sachsen erreicht. Es galt, die sächsischen Kräfte bei der Bekämpfung der weit ausgedehnten Waldbrände im Nationalpark Sächsische Schweiz zu unterstützen. Teile der Kreisfeuerwehrbereitschaft Holzminden wurden daraufhin nach Sachsen verlegt. Der Einsatz für insgesamt 39 Einsatzkräfte dauerte insgesamt 8 Tage, wobei ein Personalwechsel nach 4 Tagen durchgeführt wurde. Zum Abschluss des Berichts zeigte sich der Bereitschaftsführer erfreut, dass auch das traditionelle Herbstfeuer zur Kameradschaftspflege im vergangenen Jahr wieder stattfinden konnte. Mit dem dank an alle Unterstützer der Kreisfeuerwehrbereitschaft schloss Planke schließlich stellvertretend für Michael Eisenbeis den Kurzbericht. Kreisjugendfeuerwehrwartin Aline Schwannecke konnte ebenfalls auf ein ereignisreiches Jahr 2022 zurückblicken. Mit 916 Kindern- und Jugendlichen in den Kinder- und Jugendfeuerwehren des Landkreises ist ein positiver Trend zu erkennen. Die Gesamtzahl stieg um 74 gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt wurden knapp 2900 Gruppenstunden in 2022 abgehalten.
Trotz Corona gab es in zwei Feuerwehren auch Neugründungen einer Kinder- bzw. Jugendfeuerwehr. Die Feuerwehr Holenberg gründete, 5 Jahre nach der Kinderfeuerwehr, nun auch die 27. Jugendfeuerwehr des Landkreises. Und auch die Feuerwehr Holzminden erweiterte mit einer Kinderfeuerwehr nun offiziell Ihre Jugendarbeit. Es wurden auch verschiedenste Veranstaltungen durchgeführt. Als Beispiel nannte Kreisjugendfeuerwehrwartin Aline Schwannecke die Abnahme der Leistungsspange in Eschershausen, die für viele das Spannungshighlight des Jahres war. Auch die Jugendflamme wurde wieder abgenommen und die Nachwuchsfeuerwehrkräfte konnten ihr Können unter Beweis stellen. Zum Ende des Jahres gab es auch noch eine Veränderung im Team: Nach insgesamt 40 Jahren, davon allein 28 Jahre als stv. Kreisjugendfeuerwehrwart und Fachbereichsleiter Wettbewerbe/Leistungsspange/Jugendflamme, legte Dirk Siefarth sein Amt im vergangenen Oktober nieder. Ihm galt der Besondere Dank der Kreisjugendfeuerwehrwartin. Als sein Nachfolger wurde der Kamerad Fabian Schwedt aus Bodenwerder vorgestellt. Weiterhin betonte Aline Schwannecke die gute Zusammenarbeit innerhalb des Teams und dankte auch hier recht herzlich für die großartige Unterstützung. Nach einigen persönlichen Worten, welche die Bedeutung der Jugendarbeit den Anwesenden ins Gedächtnis rufen sollten, beendete Schwannecke ihren Bericht unter anerkennendem Beifall.
Neben den Berichten der Kreisfrauensprecherin Kerstin Siefarth, Kreisausbildungsleiter Matthias Kunz, Kreismusikzugführer Dieter Hesse und dem Stellvertretenden Kreisbrandschutzerziehers Stefan Rinsche, richteten auch einige Gäste das Wort an die Anwesenden. Den Anfang machte hier Landrat Michael Schünemann, der in einer kurzen Rede seinen Dank an die Feuerwehren im Landkreis aussprach. Seitens der Feuerwehr richteten der Vizepräsident des Landesfeuerwehrverbandes Klaus-Peter Grothe und Regierungsbrandmeister Dascho Wehner das Wort an die Versammlung.
Im weiteren Verlauf der Versammlung konnten Kreisbrandmeister Jens Heinemeyer gemeinsam mit dem 1. Vorsitzenden Ralf Knocke, Vizepräsident des Landesfeuerwehrverbandes Klaus-Peter Grothe, Regierungsbrandmeister Dascho Wehner, dem stellvertretenden Kreisbrandmeister Thomas Planke und Landrat Michael Schünemann einige Ehrungen durchführen. Da die letzte Versammlung des Kreisfeuerwehrverbandes letztes Jahr im Juni stattfand, war es dieses Jahr leider nicht möglich, Kameradinnen und Kameraden im üblichen Rahmen zu befördern. Allerdings konnten einige Ehrungen vergeben werden. Geehrt wurden in diesem Jahr für Ihre Leistungen in und für die Feuerwehren:
Uwe Schünemann MdL – silberne Ehrennadel des Deutschen Feuerwehrverbandes
Dirk Siefarth – silberne Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbandes
Wiebke Halgasch-Otte – silberne Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbandes
Michael Mundhenke – silberne Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbandes
Jürgen Siefarth – silberne Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbandes
Gudrun Rassmann – silberne Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbandes
Tobias Hauske – Deutsches Feuerwehr Ehrenkreuz in Silber
Andreas Dörre – Deutsches Feuerwehr Ehrenkreuz in Silber
Nach den Ehrungen sprach der stellvertretende Kreisbrandmeister Thomas Planke das Schlusswort. Die Versammlung wurde mit dem „Weserlied“, welches vom Spielmannszug Holzminden gespielt wurde, beendet. Unser Dank gilt der Feuerwehr Fürstenberg für die hervorragende Bewirtung während der Versammlung.
Fotos: Kreisfeuerwehrverband Holzminden e. V.