Weserbergland (red). Trotz eines weiteren Anstiegs der registrierten Verkehrsunfälle auf 5811 ist die Zahl der schwerwiegenden Personenschäden mit 186 im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückgegangen.
Leider starben 15 Menschen im Zuständigkeitsbereich der Inspektion aufgrund eines Verkehrsunfalls.
Inspektionsleiter Ralf Leopold dazu: "Es freut mich, dass in unserem Zuständigkeitsbereich die Verkehrsunfälle mit schwerwiegenden Folgen erkennbar zurückgegangen sind. Es betrübt mich zutiefst, dass insgesamt 15 Menschen durch Verkehrsunfälle ihr Leben lassen mussten. Die Verkehrssicherheitsarbeit ist unverzichtbarer Teil einer Gesamtsicherheitsstrategie. Wir haben mit unserer Strategie einen langen Weg eingeschlagen und unser Ziel kann nur bleiben: weniger Tote und Verletzte auf den Straße in unseren beiden Landkreisen. Nur die Fahrer selbst können durch umsichtiges Verhalten Unfälle vermeiden und deshalb werden wir bei ihnen weiter ansetzen."
Unter den getöteten Personen befanden sich keine Kinder.
"Sogenannte Risikogruppen stehen im besonderen Fokus unserer Präventionsarbeit", sagt Polizeirätin Maren Jäschke als Leiterin Einsatz. Ob Verkehrsschule und Fahrradprüfungen mit Schülerinnen und Schülern, die groß angelegten Veranstaltungsreihe "Crash Kurs - Junge Fahrer" mit Fahranfängern als Zielgruppe, die Schwerpunktkontrollen "Krad" oder das Seniorentraining in Bezug auf die mobilen Gehhilfen im Straßenverkehr ; all diese Präventionsveranstaltungen unter der Koordination unseres Verkehrssicherheitsberaters Andreas Hinz dienen der Verkehrssicherheit und sind weiterhin fester Bestandteil eines Gesamtkonzepts der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden, das in der Zukunft fortgesetzt und intensiviert wird.
Seit Frühjahr 2016 kündigen wir unsere vorgeplanten Verkehrsüberwachungsmaßnahmen über eigene Kanäle in sozialen Netzwerken an. Eine Studie hat ergeben, dass in Zuständigkeitsbereichen, in denen Behörden ihre Verkehrsüberwachungsmaßnahmen unkonkret offenlegten und ankündigten, sich die Verkehrsmoral insgesamt positiv ausgewirkt hatte. Diesen Effekt wollen auch wir für unseren Bereich nutzen und zusammen mit anderen Maßnahmen die allgemeine Verkehrssicherheit erhöhen.
"Wir haben durch die Zusammenarbeit mit dem Landkreis Hameln-Pyrmont Synergieeffekte genutzt und greifen bei der Erstellung eines gemeinsames Verkehrslagebilds auf Gesamtdaten zurück", betont Jäschke weiter. "Durch abgestimmte Verkehrsüberwachungsmaßnahmen mit dem Landkreis soll die objektive, aber auch subjektive Sicherheit im Bereich der geschwindigkeitsbedingten Unfallgefahren erhöht werden" so die Leiterin des Einsatzbereiches weiter.
Polizeihauptkommissar Matthias Feldmann als Sachbearbeiter Verkehr der Inspektion steht dazu im engen Kontakt mit den entsprechenden Landkreismitarbeitern. "Wir betreiben inzwischen das gemeinsame Verkehrsunfall- und Maßnahmenlagebild; es funktioniert ausgesprochen gut", so Feldmann. Mit dieser Anwendung werden die Verkehrsunfälle mit schwerwiegendem Personenschaden und die Verkehrsüberwachungsmaßnahmen erfasst und in einem Geo-Portal grafisch aufbereitet. "Hierdurch werden Messstellen festgelegt und die Wirksamkeit von Überwachungsmaßnahmen nachhaltiger überprüfbar sein", erklärt Feldmann weiter.
Ohne hier detailliert auf die Statistikzahlen einzugehen, die im Einzelnen dem anhängenden pdf-Dokument zu entnehmen sind, ergeben sich aus der Verkehrsunfallstatistik für den Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion (Landkreis Hameln-Pyrmont und Landkreis Holzminden) insgesamt für das vergangene Jahr folgende Kernaussagen: - Anstieg der Gesamtunfallzahlen - Weiterer Rückgang bei den Verkehrsunfällen mit schwerwiegenden Personenschäden - Anstieg der Verkehrstoten von 11 auf 15 - Rückgang der Baumunfälle, allerdings Anstieg der am Baum getöteten Personen - Präventionsmaßnahmen bei den "Jungen Fahrern" zeigen Wirkung - Ablenkung während der Fahrt sind zusammen mit Alkoholverstößen und Geschwindigkeitsüberschreitungen weiterhin die Hauptunfallursachen - Synergieeffekte durch Zusammenarbeit mit dem Landkreis Hameln-Pyrmont im Rahmen der Geschwindigkeitsüberwachung werden genutzt - Kradfahrer müssen weiterhin mit Kontrollmaßnahmen rechnen - Zahl der Verkehrsunfallfluchten gleichbleibend; diese Verhaltensweisen sind Straftaten und werden vehement verfolgt. Mehr als 43 Prozent der angezeigten Unfallfluchten wurden im Jahr 2017 aufgeklärt.
Foto: Polizei