Delligsen (red). Am 26. April fand in Delligsen die Kreisfeuerwehrverbandsversammlung statt. Der Verbandsvorsitzende Ralf Knocke eröffnete die Versammlung und bat die Superintendentin Frau Nadjé-Wirth die Gedenkminute einzuleiten. Sie dankt den Einsatzkräften und sprach den kirchlichen Segen aus. Es folgte der Bericht vom Kreisbrandmeister Jens Heinemeyer wo er von dem Rückgang der Ortswehren seit 2015 im Landkreis Holzminden spricht – denn 10 Ortswehren wurden geschlossen und sind mit Nachbarwehren fusioniert. Diese noch 63 Ortswehren im Landkreis Holzminden arbeiteten im Jahr 2023 insgesamt 1655 Einsätze ab. Die Belastung der Einsatzkräfte sei nicht zu vergessen und auch die Familien, die dahinterstehen. Dafür sprach er seinen größten Dank und Respekt aus. Er berichtet vom Aufbau der derzeitigen TEL, was gut voran läuft. Eine erfreuliche Nachricht von ihm: Kreisbrandmeister Jens Heinemeyer tritt nochmals zur nächsten Wahl an.
Kreisbereitschaftsführer Michael Eisenbeis berichtete von der Kradstaffel, die nun in den Dienst gestellt wurde. Es gab Veränderungen an den Spitzen im 1. Zug der Kreisfeuerwehrbereitschaft Holzminden: Jannik Schäfer ist Zugführer vom 1. Zug, sein Stellvertreter ist Roland Schrader. Die Weihnachtsfeiertage 2023 waren für die Kreisfeuerwehrbereitschaft ein arbeitsreiches Weihnachtsfest – mit der neuen Sandsackfüllmaschine wurden Sandsäcke gefüllt, es wurden Nachbarlandkreise unterstützt und gegen das Hochwasser gekämpft. Das sei alles nicht selbstverständlich die Weihnachtstafel gegen die Sandsäcke einzutauschen und dankt allen Einsatzkräften und auch den Mitstreitern.
Michael Kunz, der Kreisausbildungsleiter Holzminden, berichtet von vielen Lehrgängen und Fortbildungen auf Landkreisebene. Der Leistungsvergleich der Feuerwehren fand erstmalig nach neuen Richtlinien an der FTZ in Holzminden statt. Heutzutage werden viele Lehrgänge in Präsenz abgelöst und es wird auf einen Online-Teil zurückgegriffen. Diese Unterrichtseinheiten steigen stetig an. Zudem kommen mehr neue Ausbildungsmodelle an die Reihe. Auch er bedankt sich bei allen Unterstützern für ihre geleistete Arbeit.
Im Land Niedersachsen sind 14,7 % der Feuerwehrangehörige Frauen – im Landkreis Holzminden liegen wir mit 15,7 % Frauen 1 % über dem Durchschnitt und das freut Kreisfrauensprecherin Kerstin Siefarth sehr. Im Jahr 2023 fanden viele Aktivitäten auf Landesebene statt. Ein Workshoptag für die Feuerwehrfrauen im Landkreis Holzminden ist am 04.05.2024 an der FTZ in Holzminden geplant.
Auch die Mitgliederzahlen der Kreisjugend- und Kinderfeuerwehr sind sehr erfreulich, berichtet Kreisjugendfeuerwehrwartin Aline Schwannecke. Mit 408 Jugendfeuerwehr- und 287 Kinderfeuerwehrmitglieder ist der kleine Landkreis Holzminden gut für die Nachwuchslöscher aufgestellt. In 2023 fand ein Kreiszeltlager im Landkreis Hameln mit einer erfolgreichen Jugendflammenabnahme statt. Eine neue Anschaffung für die Kreisjugendfeuerwehr ist eine Hüpfburg in Form eines Feuerwehrautos. Die Wertschätzung für die Kinder- und Jugendarbeit im Landkreis Holzminden wird aus Betrachten von Aline Schwannecke nicht von allen gleich wertgeschätzt – so mahnt sie doch: Es sind unsere Zukunftslöscher und somit die Feuerwehrfrauen und Männer von Morgen in den Einsatzabteilungen! Und hinter der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen stecken viele Jugendfeuerwehrwarte und Betreuern, den sie ihren herzlichsten Dank ausspricht.
Der Kreisstabsführer Dieter Hesse berichtet von verschiedenen Auftritten und Aktivitäten der Feuerwehrmusik- und Spielmannzügen im Landkreis Holzminden im Jahr 2023. Insgesamt 168 Mitglieder gehören den Gruppen an. Im September 2023 fand eine große Veranstaltung des Spielmannzuges Holzminden statt – denn sie feierten ihr 50. Jubiläum. Es war ein toller Tag mit vielen netten Gesprächen. Er dankt auch allen, die die Musikzüge unterstützen.
Ullrich Müller, der Kreisbrandschutzerziehungsbeauftragter, steht zum letzten Mal bei der Verbandsversammlung am Rednerpult, denn er hat sein Amt an Stefan Rinsche übergeben. Insgesamt wurden in 2023 27 Brandschutzerziehungstreffen durchgeführt und somit 450 Kinder und Erzieher im Landkreis Holzminden geschult. Das sei ein voller Erfolg. Auch er dankt allen Unterstützern für ihre geleistete Arbeit und freut sich, sein Amt nun an Stefan Rinsche abzugeben – doch steht er noch mit Rat und Tat beiseite.
Die Grußworte der Gäste bestanden natürlich zum größten Teil aus Dank und Anerkennung. So blickte Landrat Schünemann auf die Unwettereinsätze Weihnachten 2023 zurück und sprach aus, dass die Feuerwehren großartiges leisten. Er sicherte weiterhin gute Zusammenarbeit zu. Sabine Tippelt und Uwe Schünemann gingen auf den neuen Erfolg des neuen Brandschutzgesetzes ein, dass die Betreuer 10 Tage innerhalb von 2 Jahren für die Kinder- und Jugendarbeit freigestellt werden können. Das sei eine Verbesserung der Rahmenbedingungen. Beide überreichten in Form eines Flachgeschenkes oder Überweisung eine Spende an die Kreisjugendfeuerwehr. Uwe Schünemann stimmt es wütend, wenn BOS-Angehörige in den Einstätzen angegriffen werden, verbal oder auch handgreiflich. Dieses müsse polizeilich weiterverfolgt werden und darf nicht zum Alltag gehören.
Passend dazu stieg im nächsten Grußwort Regierungsbrandmeister Dascho Wehner auf die PSNV (Psychosoziale Notfallversorgung) ein. Erlebtes, in Form von belasteten Einsätzen oder Angriffen auf die Einsatzkräfte, zu verarbeiten kostet Kraft, die manch ein Feuerwehrangehöriger nicht alleine aufbringen kann und Unterstützung benötigt. Denn es gibt keine Schutzkleidung für psychische Belastungen im Feuerwehralltag. Das neue PSNV-Gesetz ist gerade in Erstellung und sehr wichtig und richtig für die Helfenden und somit auf einem guten Weg. Auch Oliver Busche, Polizeirat Holzminden, verabscheut Gewalt gegen alle Rettungskräfte. Doch, so mahnt er, auch jeglichen Angriff und Übergriff auf Rettungskräfte zur Anzeige zu bringen! Denn die Dunkelziffer dieser Übergriffe ist leider immer noch viel zu hoch. In 2023 wurde eine große Übung zu den Polizeilagen durchgeführt und dankt für die immer gute Zusammenarbeit bei Einsätzen zwischen Feuerwehr und Polizei, denn diese sind essentiell.
Auch wurden an dem Abend Beförderungen und Ehrungen durchgeführt. Von den verschiedenen Abteilungen des Kreises: Aline Schwannecke (Oberlöschmeisterin), Wiebke Halgasch-Otte (Brandmeisterin), Fabian Schwedt (Hauptlöschmeister), Stephan Brandt (Löschmeister), Julian Worien (Oberlöschmeister), Phillip Kunz (Löschmeister) und Sönke Budde (Hauptlöschmeister).
Im Anschluss ging es weiter mit den Ehrungen. Die niedersächsische Feuerwehrnadel in Bronze haben Kerstin Siefarth, Dennis Olscher und OIiver Jeschke verliehen bekommen. Das Deutsche Feuerwehr Ehrenkreuz in Bronze, Marko Kania und Jan-Arne Schoke. Holger Großkopf hat das deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber verliehen bekommen. Ulrich Müller wurde als Ehrenmitglied geehrt, denn er hat sein Amt in der Kreisfeuerwehr als Brandschutzerzieher weiter gegeben.
Das Schlusswort hatte der ehemalige Stadtbrandmeister Manfred Stahlmann. Er dankt seinen jahrelangen Weggefährten und gratuliert allen Geehrten und Beförderten. Die Wichtigkeit vom Ehrenamt in der Feuerwehr, aber auch die hinter jedem Feuerwehrangehörigen stehende Familie und der Arbeitgeber, sind wichtig für einen sicheren Landkreis Holzminden und darüber hinaus. Doch müssen doch auch noch weitere Brücken ausgebaut werden, miteinander zu arbeiten. Zum Schluss wünscht er allen alles Gute für die Zukunft.