Holzminden (red). Mit Erfolg haben zwölf Einsatzkräfte der Stadtfeuerwehr Holzminden eine umfangreiche Sanitätshelfer-Ausbildung bei der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) abgeschlossen. An mehreren Abenden und Wochenenden vertieften die Teilnehmenden ihr Wissen in Erster Hilfe und erwarben zusätzliche Fertigkeiten für den Einsatzfall. Die Ausbildungsleitung lag bei Anne-Katrin Multhoff vom Johanniter-Ortsverband Holzminden.
In insgesamt 48 Unterrichtseinheiten wurden die Feuerwehrangehörigen zusammen mit Helfern der JUH systematisch auf medizinische Notfälle vorbereitet. Auf dem Lehrplan standen unter anderem rechtliche Grundlagen, Hygiene, der professionelle Umgang mit Patienten sowie das strukturierte Erheben einer Krankenvorgeschichte. Dazu wurde die Anatomie des menschlichen Körpers und typische Störungen von Bewusstsein, Atmung und Herz-Kreislauf intensiv behandelt. Auch übten die Teilnehmenden den Umgang mit weiteren medizinischen Hilfsmitteln. Hierzu kamen das Messen von Puls, Blutdruck, Blutzucker, Temperatur und die Pupillenkontrolle – wichtige Fähigkeiten, um den Zustand eines Patienten schnell und qualifiziert einschätzen zu können.
Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der erweiterten Reanimation: Neben der Herz-Lungen-Wiederbelebung wurde die Verwendung des AED (Laien Defibrillator), die Beatmung mit dem Ambu-Beutel sowie das Setzen eines Tubus zur Aufrechterhaltung der Atemwege geübt.
Das Erlernte wurde immer wieder in realitätsnahen Fallbeispielen trainiert, bei denen die Feuerwehrkräfte verschiedene Einsatzszenarien durchspielten. Den Abschluss bildete eine theoretische und praktische Prüfung.
„Für uns als Feuerwehr ist es enorm wichtig, im Ernstfall nicht nur technische Hilfe zu leisten, sondern auch medizinisch fundiert helfen zu können“, so der Tenor aus der Teilnehmerrunde. Gerade in Zeiten, in denen Rettungsdienste häufig stark ausgelastet sind, können gut ausgebildete Sanitätshelfer eine entscheidende Lücke schließen: Sie stabilisieren Patienten, überbrücken die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes vor Ort.
Die Johanniter-Ausbildung zum Sanitätshelfer baut auf einem Erste-Hilfe-Kurs auf und richtet sich an Personen ab 16 Jahren. Sie ist speziell darauf ausgelegt, die Brücke zwischen „normaler“ Erster Hilfe und professioneller Notfallmedizin zu schlagen.
Mit dem erfolgreichen Abschluss der zwölf Feuerwehrfrauen und Männer aus Neuhaus, Silberborn und Holzminden ist die Stadtfeuerwehr Holzminden im Bereich der Notfall-Erstversorgung nun noch besser aufgestellt. Davon profitieren nicht nur die Einsatzabteilungen, sondern vor allem die Bürgerinnen und Bürger der Stadt und der umliegenden Ortschaften: Wer im Notfall auf eine qualifizierte Erstversorgung zählen kann, hat oft buchstäblich bessere Überlebenschancen.

Fotos: Feuerwehr Holzminden