Holzminden/Hameln.Pyrmont (r). Vor nunmehr fünf Jahren haben die Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden und der Weisse Ring ihre systematische Zusammenarbeit als eine der erste in der Bundesrepublik Deutschland per Vertrag vereinbart. Sie läuft weiterhin gut, erfolgreich und vertrauensvoll, waren sich die Teilnehmer des sog. Bilanzgesprächs 2019 einig. Zum Dank zeichnete die Opferhilfeorganisation den Leiter der Polizeiinspektion Ralf Leopold und die Präventionsbeauftragte Monika Schurm mit der WR-Ehrennadel aus. Die WR-Außenstellenleiter Christian Jahn-Pabel von Hameln-Pyrmont und Werner Friedrich von Holzminden würdigten deren Unterstützung und Initiativen für das beiderseitige gemeinsame Wirken.
Kriminaldirektor Leopold war nicht nur wie seine Kollegin freudig überrascht; er hob zudem hervor, dass das Zusammenwirken zu Gunsten der Kriminalitätsopfer auf allen Ebenen in den örtlichen Dienststellen mit den ehrenamtlich im WR Tätigen hervorragend und verlässlich liefe.
Die Teilnehmer der Besprechung wollen in ihren Bereichen initiativ werden, das Thema Opferschutz noch frühzeitiger und intensiver auch den Nachwuchsbeamten nahe zu bringen. Ebenso muss die Prävention stärker in den Vordergrund rücken. Allerdings blieben die Gefahrenabwehr und der unmittelbare Schutz der Bevölkerung für die Polizei die vorrangigen Aufgaben, so Inspektionsleiter Leopold.
Zum Arbeitsumfang beim Weissen Ring berichteten Friedrich und Jahn-Pabel, dass im Jahr 2018 auf die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Landkreis Holzminden 32 Fälle und im Landkreis Hameln-Pyrmont 53 mit größerem Zeitaufwand neu hinzugekommen waren. Daneben gibt es etliche weitere Fälle, die nach ein oder zwei oft nur telefonischen Beratungen erledigt sind. Inhaltlich handelt es sich nicht nur um häusliche und sexuelle Gewalt, vielmehr breiten die Beratenden ein breites Spektrum von Straftaten bis hin zu schwerstem Kindesmissbrauch und Morden in den vertraulichen Gesprächen aus. Dann sind die WR-Leute auch manchmal an mehreren Tagen mit den Betroffenen zu Gerichts- und Behördenterminen unterwegs.
Im Zuge der Öffentlichkeitsarbeit hatte der Weisse Ring Hameln-Pyrmont aus Anlass des jährlichen Tages der Kriminalitätsopfer (22. März) bereits eine Informationsveranstaltung durchgeführt, berichtete der Aussenstellenleiter Jahn-Pabel.
Der Weisse Ring Holzminden wird am Samstag, dem 23. März, ab 10.00 Uhr in der Mittleren Straße in Holzminden seinen Info-Stand betreiben; Beratungen können dann direkt erfolgen. Wegen des gemeinsamen Themas „Seniorenschutz“ von Polizei und Weissem Ring in diesem Jahr stehen nicht nur Vertreter dieser Organisationen bereit, sondern auch vom Holzmindener Seniorenrat, konnten Werner Friedrich und Hans Peter Sawatzki mitteilen.
Im Rahmen der Präventionsarbeit kommen bei Schülerinnen und Schülern die sog. Präventionsrallyes gut an. Unter der Organisationshilfe von WEISSEM RING, örtlichen Präventionsräten sowie Jugendhilfeeinrichtungen suchen jene z. B. die lokalen Stellen zur Suchtberatung und stationärer/mobiler Jugendarbeit auf.
Der Weisse Ring bietet seine kostenlose Unterstützung an unter www.weisser-ring.de (auch anonym), unter der kostenlosen bundesweiten Telefonnummer 116 006 sowie auf facebook und youtube.
Foto: Weisser Ring