Höxter (red). Ein noch unbekannter Autofahrer konnte sich am Dienstag, 12. Januar, im Bereich Höxter und Brakel mehrmals verschiedenen Polizeikontrollen entziehen. Einen Tag danach konnte der gesuchte Mercedes-Benz von der Polizei sichergestellt werden.
Zunächst bemerkte am Dienstag, 12. Januar, gegen 11:30 Uhr, ein Polizeibeamter in einem Zivilfahrzeug in Höxter an der Kreuzung Godelheimer Straße / Westerbachstraße, wie ein Mercedes-Benz unvermittelt bei Rotlicht die Ampel passierte und geradeaus in Richtung Godelheim fuhr. Das Zivilfahrzeug fuhr hinter dem Mercedes, an dem rote Überführungskennzeichen mit Göttinger Städtekennung angebracht waren, hinterher. Die Beamten sahen, dass dieser auch die nächste Ampel, die bereits mehrere Sekunden Rotlicht zeigte, passierte. Andere Verkehrsteilnehmer wurden trotz der bereits längeren Rotphase von dem Mercedes nicht gefährdet.
Die Polizeibeamten folgten dem Mercedes durch die Wilhelm-Haarmann-Straße bis zur Turmstraße. Dort wendete der Mercedes und fuhr trotz Zeigen der Polizeikelle Richtung Godelheim davon.
Im Rahmen der anschließenden Fahndung erkannte ein weiteres Zivilfahrzeug den Mercedes im Bereich Brakel-Siddessen. Das Zivilfahrzeug fuhr auf der Siddesser Straße von Brakel-Frohnhausen aus in Richtung Siddessen und wurde quer zur Fahrbahn abgestellt. Der Mercedes kam diesem Fahrzeug entgegen und hielt rund 50 Meter vor der Sperre an. Der Fahrer stieg kurz aus seinem Fahrzeug aus. Als er einen neben dem Zivilwagen stehenden uniformierten Polizeibeamten erkannte, stieg er wieder ein, wendete und fuhr stark beschleunigt Richtung Siddessen davon. Auf der Strecke nach Siddessen verfolgte der Streifenwagen den Mercedes mit hoher Geschwindigkeit, dennoch war ein Anhalten des offensichtlich stark motorisierten Mercedes nicht möglich. Auf der B252, der Ostwestfalenstraße, wurde der Mercedes noch kurzzeitig gesehen, wie er Richtung Rheder weiterfuhr. Aufgrund der deutlich überhöhten Geschwindigkeit konnte der Mercedes weiterhin nicht angehalten werden. Andere Verkehrsteilnehmer wurden während des Sichtkontaktes der Beamten zu dem Auto trotz der Geschwindigkeitsüberschreitung des Mercedes nicht gefährdet. Warum sich der Mercedesfahrer und seine Beifahrerin den Polizeikontrollen entzogen, steht nicht fest.
Am Mittwoch, 13. Januar, meldete sich bei der Polizei Höxter ein Anwohner aus Brakel-Istrup und bat um Hilfe. Am Vortag, gegen 12.30 Uhr, habe ein ihm unbekanntes Paar auf seinem Hinterhof ungefragt einen schwarzen Mercedes-Benz ohne Kennzeichen abgestellt. Da der Anwohner an seinem Haus eine Telefonnummer angebracht hatte, kontaktierten ihn die Nutzer des Mercedes und gaben an, ihr Fahrzeug aufgrund einer Panne dort abgestellt zu haben. Der Fahrer sagte zu, das Fahrzeug spätestens am nächsten Vormittag abschleppen zu lassen. Weiterhin bat der Fahrer darum, gegen Zahlung der Spritkosten und einer Aufwandsentschädigung mit seiner Begleiterin nach Paderborn gebracht zu werden. Der hilfsbereite Istruper erklärte sich dazu bereit. Als sich der Mercedes-Fahrer am nächsten Tag entgegen der Absprache nicht meldete, rief der Anwohner aus Istrup die Polizei an und erklärte, dass ein Mercedes ohne Kennzeichen auf seinem Grundstück stehe.
Die Polizeibeamten stellten fest, dass es sich bei dem Fahrzeug um den Mercedes handelt, der sich am Vortag den Polizeikontrollen entziehen konnte. Es stellte sich heraus, dass der hochwertige Mercedes S 500 bei einem Autohaus in Hannoversch Münden am Montag, 11. Januar, für eine Probefahrt ausgeliehen, jedoch nicht zurückgebracht wurde. Am nächsten Tag hatte sich die Kaufinteressentin bei dem Händler gemeldet und angegeben, eine Panne gehabt zu haben. Das Auto sei zudem wegen Falschparken abgeschleppt worden.
Die Polizei stellte den Mercedes-Benz zur Spurensicherung und Eigentumssicherung sicher. Der Fahrer des Mercedes ist aktuell nicht bekannt. Das Verkehrskommissariat der Polizei Höxter hat die Ermittlungen zu diesem Fall aufgenommen. Zeugen, die Hinweise zu dem Fahrzeug oder den Insassen geben können, werden gebeten, sich bei der Polizei Höxter, Telefon 05271/962-0, zu melden.