Kreis Holzminden (r). Bereits im März 2021 erhielt die Briefaktion der Holzmindener Polizei viel positive Resonanz. Aus diesem Grund hat der zuständige Sachbearbeiter für Prävention, Polizeihauptkommissar Christian Rusniok nun wieder die Ärmel hochgekrempelt und mit vielen fleißigen Helfern rund 1000 Briefumschläge mit der so wichtigen Post gefüllt. "Nachdem wir rund 3400 Bürgerinnen und Bürger in der Stadt Holzminden im Frühjahr mit unseren Briefen erreicht haben, wollen wir den Kreis nun vergrößern", so Christian Rusniok.
In der kommenden Woche werden nun die Briefkästen in der Samtgemeinde Boffzen befüllt. "In einem kürzlich stattgefundenen Treffen mit dem Samtgemeindebürgermeister Tino Wenkel haben wir uns zum Thema "Straftaten zum Nachteil älterer Menschen" ausgetauscht und die Fortsetzung des Projektes im Bereich der Samtgemeinde Boffzen beschlossen" erläutert der Leiter des Polizeikommissariats Holzminden, Burkhard Schramm. Denn eines ist klar, nach wie vor sind die Fallzahlen der Taten, die unter dem Fachbegriff "Phänomenbereich SÄM" erfasst werden, hoch, waren es im Landkreis Holzminden im vergangenen Jahr über 100 derartiger Taten.
Professionell organisierte Täter nutzen hierbei die besonderen Umstände und Schwächen älterer Menschen gezielt aus und bringen die Senioren mit Betrugs- und Diebstahlsdelikten am Telefon oder an der Haustür zum Teil um ihre gesamten Ersparnisse. Beispielhaft für immer neue Maschen der Täter sind hier Betrugshandlungen wie "der Enkeltrick", "falsche Polizeibeamte", Gewinnversprechen am Telefon und Trickdiebstähle zu nennen. Auch in Corona-Zeiten sind die Tätergruppen erfinderisch gewesen und haben sich eine sog. "Corona-Masche" ausgedacht, bei der eine Kontaktaufnahme durch vermeintlich erkrankte Angehörige erfolgt und ebenfalls Geldforderungen gestellt werden.
Der stetigen Präventionsarbeit in diesem Themenfeld ist es zu verdanken, dass diese Taten oft im Versuchsstadium festgestellt werden. Dennoch entstehen durch bereits wenige vollendete Taten schnell Schadenssummen im hohen sechsstelligen Bereich. Zusätzlich zu den angezeigten Fällen gibt es ein hohes Dunkelfeld, da viele Delikte gar nicht erst angezeigt werden. Bei der Fortsetzung dieser Aktion erhält die Polizei erneut Unterstützung von der Opferhilfe "Weisser Ring" sowie dem Senioren- und Pflegestützpunkt des Landkreises Holzminden als Kooperationspartner sowie pensionierten Polizeibeamten, die sich gerne an der Verteilung beteiligen. Nähere Auskünfte erteilt die Polizei Holzminden über den Sachbearbeiter Prävention, Polizeihauptkommissar Christian Rusniok, unter Tel. 05531/958-0.
Foto: Polizei