Holzminden (red). Am gestrigen Samstag kam es auf der Bundesstraße 64 zu einer nicht alltäglichen Geschwindigkeitskontrolle durch die Beamten des Polizeikommissariats Holzminden. Zusätzlich zu den in regelmäßigen Abständen durchgeführten Geschwindigkeitskontrollen mittels eines Handlasermessgerätes, wurde in der Anhalte-/Kontrollstelle eine weitere mobile Geschwindigkeitsmessanlage aufgebaut.
Hintergrund: Die Gefahren für die eingesetzten Beamten in einer solchen Kontrollstelle auf der Bundesstraße sind immens. Um jedoch trotzdem die Hauptunfallursache für schwere Verkehrsunfälle, die überhöhte Geschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften, bekämpfen zu können, ist es unerlässlich, auch auf der Bundesstraße 64 Geschwindigkeitsüberwachungen durchzuführen. Das Anhalten vor Ort zum Feststellen der Identität der Fahrzeugführer zeigt dem Verkehrsteilnehmer sofort sein Fehlverhalten auf, was eine höhere Wirkung erzielt. Zur Minimierung der Gefahren für die Kontrollbeamten wurden bereits in der Vergangenheit Maßnahmen getroffen. Die Kontrollstelle wird weit vorher mittels Blinkleuchten angekündigt. Weiterhin ist das Blaulicht der Funkstreifenwagen aktiviert und die Beamten tragen grundsätzlich reflektierende gelbe Jacken oder Überwürfe. Seit dem Jahr 2016 ist zudem ein temporärer Geschwindigkeitstrichter auf letztlich 50 km/h vorhanden, der im Fall einer Kontrolle mittels ausklappbarer Verkehrszeichen durch die Beamten eingerichtet werden kann. Auch der Schriftzug "Polizeikontrolle" auf einem der großen Schilder zeigt dem Verkehrsteilnehmer unmissverständlich die auf ihn zukommende Situation auf. Leider mussten die Kontrollbeamten immer wieder feststellen, dass trotz der genannten umfangreichen Maßnahmen Verkehrsteilnehmer rücksichtslos mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit die Kontrollstelle passieren.
Um dieses nicht hinnehmbare gefährliche Verhalten zu unterbinden, wurde nun erstmals auch eine Geschwindigkeitsmessung in der Kontrollstelle durchgeführt. Diese bestätigte die bisherigen Beobachtungen. In nicht einmal drei Stunden wurden insgesamt 45 Verkehrsteilnehmer mit zum Teil erheblichen Geschwindigkeitsüberschreitungen gemessen. Der Spitzenreiter passierte die kontrollierenden Beamten mit 93 km/h. Ein Verhalten für welches dieser nun mit einem Bußgeld in Höhe von 160 Euro, zwei Punkten in Flensburg und einem Fahrverbot von einem Monat rechnen muss.
Grundsätzlich sollte bereits ein eingeschaltetes Blaulicht Verkehrsteilnehmer zur erhöhten Vorsicht und verminderter Geschwindigkeit mahnen.
Zur zusätzlichen Absicherung und weiteren Verminderung der Gefahren wurde nun auch erstmals ein neues LED-Leitsystem eingesetzt. Dies ist aufgrund der in Reihe blinkenden hellen gelben LED besonders weit im Voraus für die Verkehrsteilnehmer erkennbar.
Es bleibt zu hoffen, dass in Zukunft mehr Rücksicht auf die eingesetzten Beamten genommen wird, die letztendlich mit ihren Maßnahmen nur die Sicherheit eines jeden Verkehrsteilnehmers erhöhen wollen. Weitere Kontrollen dieser Art werden auch in Zukunft stattfinden.
Foto: Polizei