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Freitag, 22. November 2024 Mediadaten
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Holzminden (red). Anzahl der Straftaten im Landkreis Holzminden 2021 entgegen dem Landestrend leicht gestiegen, Aufklärungsquote erneut auf sehr hohem Niveau. Die Anzahl der begangenen Straftaten in ganz Niedersachsen hat sich im Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr reduziert. Gegenüber 497.158 Straftaten im Jahr 2020 wurden im Jahr 2021 insgesamt 472.096 Straftaten registriert. Das bedeutet einen Rückgang um 25.062 Straftaten (-5,04%) 

Im Landkreis Holzminden wurden in 2021 insgesamt 3.399 Straftaten registriert. Entgegen dem Landestrend wurde ein leichter Anstieg um 1,55% zum Vorjahr (3.347) verzeichnet. Von diesen 3.399 Straftaten konnten die Beamtinnen und Beamten des Polizeikommissariats Holzminden mit den beiden Polizeistationen Bodenwerder und Stadtoldendorf insgesamt 2.495 Straftaten aufklären. Mit dieser Aufklärungsquote von 73,40% konnte das Polizeikommissariat Holzminden eine erneute Steigerung (Vorjahr: 72,60%) erzielen. 

Die Aufklärungsquote im Landkreis Holzminden liegt damit mehr als 9 Prozentpunkte über dem Wert des Landes Niedersachsen mit einer Aufklärungsquote von 64,07 %. Eine der bundesweiten Kennzahlen zur objektiven Messbarkeit der Sicherheit ist die Kriminalitätshäufigkeitszahl. Dabei handelt es sich um die Anzahl der registrierten Straftaten, theoretisch hochgerechnet auf 100.000 Einwohner. Mit einer Häufigkeitszahl (HZ) von 4.841 (Vorjahr 4.750) liegt die Kriminalitätsbelastung im Landkreis Holzminden erheblich unter dem niedersächsischen Landeswert von 5.899. Der Leiter des Kriminal- und Ermittlungsdienstes, Erster Kriminalhauptkommissar Frank Keller stellt dazu fest: "Diese hohe Aufklärungsquote und vergleichsweise niedrige Kriminalitätshäufigkeitszahl macht den Landkreis Holzminden zu einem der sichersten Landkreise in ganz Niedersachsen. Die Bürgerinnen und Bürger in unserer Region können sich auf Ihre Polizei verlassen. Wir gewährleisten durch eine professionelle, bürgerorientierte und hoch engagierte Aufgabenwahrnehmung ein sehr hohes Sicherheitsniveau." 

Zu bestimmten Deliktsbereichen wird wie folgt ausgeführt: 

Rohheitsdelikte 

Unter dieser Bezeichnung werden im wesentlichen Raub- und Erpressungsdelikte, Körperverletzungen sowie Straftaten gegen die persönliche Freiheit (Freiheitsberaubung, Nötigung und Bedrohung) erfasst. Im Vergleich zum Jahr 2020 (625 Fälle) wurden 2021 insgesamt 654 Fälle, also 29 Delikte mehr registriert. Mit einer Aufklärungsquote von nahezu 95% konnten die Beamtinnen und Beamten des Polizeikommissariat Holzminden auch in diesem Deliktsbereich eine weitere Steigerung erzielen (2020: 92,96%). 

Wohnungseinbruchdiebstähle 

Wohnungseinbrüche beeinträchtigen wie kaum ein anderes Delikt das subjektive Sicherheitsgefühl der Betroffenen. Im Landkreis Holzminden haben sich in 2021, auch entgegen dem Landestrend, wieder etwas mehr Wohnungseinbrüche ergeben als in den Vorjahren. Mit insgesamt 47 Taten (Vorjahr 38) wird ein leichter Anstieg verzeichnet. Mit einer Aufklärungsquote von über 34% konnte aber auch in diesem grundsätzlich aufklärungsungünstigen Deliktsfeld ein verhältnismäßig hoher Wert erreicht werden (landesweit 27,85%). 

Straftaten zum Nachteil älterer Menschen Zu diesem Deliktsfeld gehören u.a. die Einzelphänomene des sog. Enkeltrick, das Auftreten falscher Polizeibeamter, falsche Gewinnversprechen, Schockanrufe und sonstige Fälle des Trick- und Taschendiebstahls. Im Landkreis Holzminden gab es auch in 2021 wieder diverse Fälle, bei denen Täter mit immer professioneller und perfider werdender Tatausführung bei älteren Menschen versucht haben, hohe Geldbeträge bzw. Wertgegenstände zu erlangen. Hinter diesen Taten stehen zumeist hochkriminelle und organisierte Banden, die aus dem Ausland agieren. Die Täter sind psychologisch geschult, sehr redegewandt und haben eine hohe Überzeugungskraft. 

In 2021 sind im gesamten Bereich der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden 393 solcher Sachverhalte bekannt geworden. Hier konnte ein deutlicher Rückgang der Fallzahlen zu den Vorjahren verzeichnet werden. Die umfangreichen Präventionsmaßnahmen der PI Hameln-Pyrmont/Holzminden, u.a. mit dem Versenden von sog. Seniorenpost, in der gezielt vor diesen Betrugsmaschen gewarnt wird, zeigen offenbar Wirkung. An vollendeten Taten wurden im Vergleich zum Vorjahr (313) nur noch 54 Fälle registriert. Der Gesamtschaden von über 360.000,- Euro entspricht allerdings einen höheren durchschnittlichen Verlust. 

Gewalt gegen Polizeivollzugsbeamte: 

Gegenüber 30 Fällen in 2020 mussten in 2021 "nur noch" 19 Ermittlungsverfahren wegen Widerstand gegen und tätlichen Angriff auf Polizeivollzugsbeamtinnen und Polizeibeamte des Polizeikommissariat Holzminden eingeleitet werden. Diese Widerstandshandlungen ereigneten sich bei polizeilichen Einsätzen wie z.B. Ruhestörungen, Identitätsfeststellungen und Kontrollen, aber auch bei der Vollstreckung von Haftbefehlen und bei Einsätzen im Rahmen häuslicher Gewalt. "Jede einzelne dieser Straftaten ist bereits eine Tat zu viel. Diese Täterinnen und Täter akzeptieren offenbar rechtmäßig einschreitende Polizistinnen und Polizisten nicht und greifen diese in Ihrer Dienstausübung körperlich an. Dieses Verhalten ist absolut inakzeptabel und bedarf der konsequenten juristischen Verfolgung" so der Leiter des Kriminaldienstes EKHK Frank Keller. 

Ausblick: 

Auch mit Blick auf die sehr gute Bilanz der polizeilichen Kriminalstatistik 2021 des Polizeikommissariat Holzminden mit den Polizeistationen Bodenwerder und Stadtoldendorf werden die Aufgabenschwerpunkte im Jahr 2022 unter anderen weiterhin auf die Bekämpfung von Wohnungseinbruchdiebstählen, wie auch die Bekämpfung von Straftaten zum Nachteil älterer Menschen gesetzt. In diesen Bereichen wird auch die Prävention (Einbruchschutz, Verhinderung von Tatgelegenheiten, Aufklärung von betrügerischen Tatausführungen) weiter intensiv betrieben. 

"Ich bin stolz auf die Arbeit meiner Kolleginnen und Kollegen, die in den Einsatz- und Ermittlungsbereichen jeden Tag mit hohem persönlichen Einsatz daran arbeiten, Straftaten zu verhindern und begangene Delikte best- und schnellstmöglich aufzuklären. Das hohe Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger, die uns viele sachdienliche Hinweise geben sowie die gute Zusammenarbeit in verschiedenen Netzwerken und mit den verschiedensten Institutionen helfen uns jeden Tag dabei. Nie vergessen dürfen wir bei all den Zahlen jedoch den Blick auf die Geschädigten und Opfer, die tiefe Eingriffe in ihre Privatsphäre, ihren höchstpersönlichen Lebensbereich oder sogar Gewalterfahrungen erleiden. Es bleibt daher unser Anspruch auch in diesem Jahr mit vollem Einsatz daran zu arbeiten, Straftaten bestmöglich zu verhindern und uns Täterinnen und Tätern gemeinsam konsequent entgegenzustellen, um die Sicherheit in unserem Landkreis Holzminden auf diesem sehr hohen Stand zu halten.", so Fazit und Ausblick von Polizeioberrat Oliver Busche, Leiter des Polizeikommissariats Holzminden.

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