Hannover (red). Das Land Niedersachsen schafft ein Testangebot für Kindergartenkinder in Niedersachsen: Drei bis sechsjährige Kita-Kinder sollen sich bald zweimal wöchentlich selbst auf das Coronavirus testen können. Die Landesregierung hat in ihrer Kabinettssitzung am (heutigen) Dienstag hierfür Mittel im Umfang von 18,7 Millionen Euro aus dem COVID-19 Sondervermögen bereitgestellt. Für die rund 208.000 Kinder zwischen drei und sechs Jahren, die einen Kindergarten besuchen oder von Tagespflegepersonen betreut werden, können dann zunächst für einen Zeitraum von zwei Monaten zweimal wöchentlich kindgerechte Selbsttests aus dem Landeshaushalt ermöglicht werden. Der Ausschuss für Haushalt und Finanzen muss die Gelder noch freigeben.
Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne erklärte, diese Maßnahme sei ein weiterer wichtiger Baustein, um den Gesundheits- und Infektionsschutz in der Kinderbetreuung weiter zu erhöhen. In Kombination mit den Testmöglichkeiten für Beschäftigte und dem Fortschreiten der Impfungen des Kita-Personals seien die Kindertests im Kindergarten eine entscheidende Säule in der Landesstrategie, Bildung und Betreuung in der Corona-Pandemie sicherzustellen und verantwortungsvoll auszuweiten. Dies sei im Sinne der Kinder, der Familien und des Kita-Personals, weswegen das Land diesen Schritt gehe, auch wenn es selbst keine Kindertageseinrichtungen betreibe und damit keine Rechtsverpflichtung bestehe.
Am vergangenen Freitag hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend nach Abstimmung, unter anderem mit dem Robert-Koch-Institut und den Ländern, Anwendungshinweise zu Corona-Selbsttest bei Kindern übermittelt. Demnach kommen grundsätzlich zugelassene Tests unterschiedlichster Varianten (Abstriche in der Nase, Spuck- und Gurgel- oder Lolli-Tests) als Corona-Selbsttest bei Kindern infrage. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) listet derzeit über 40 denkbare Laien-Tests, die auch für Kinder als „ungefährlich und einsetzbar“ bewertet werden. Mit den Einrichtungsträgern werden nun Fragen der Beschaffung und Verteilung der notwendigen knapp vier Millionen Testkits erörtert.