Kreis Holzminden (r). Ende letzter Woche ist es in Bezug auf die Impfkampagne landesweit zu großem Unmut bei Betroffenen und ausführenden Kräften gleichermaßen gekommen. Das Sozialministerium hatte den Impfzentren wie auch den damit befassten Katastrophenschutzbehörden in den Landkreisen mehrfach signalisiert, dass künftige Impfstofflieferungen nur noch als Zweitimpfungen verwendet werden dürften. Der Landkreis Holzminden hatte sich daraufhin kurzfristig genötigt gesehen, seine bereits eingebuchten Impftermine wieder abzusagen und auch die weiteren Sonder-Impftermine für die Feuerwehr storniert. Jetzt stellt das Sozialministerium seine Äußerungen von letzter Woche noch einmal klar. Weitere Sonder-Impftermine für die eigentlich priorisierten Feuerwehren lassen sich dadurch dennoch nicht realisieren.
In einem Schreiben an alle Landkreise hat Sozialministerin Daniela Behrens inzwischen ausdrücklich betont, dass es keine Anordnung des Landes gebe, nach der nur Zweitimpfungen vorgenommen werden dürften. Auch wenn jetzt eine deutliche Priorität auf die Zweitimpfungen gelegt werden müsse, sei der Impfstoff weiterhin für Erst- und Zweitimpfungen vorgesehen. In der letzten Woche sei lediglich auf die anstehende Herausforderung der kommenden Wochen aufmerksam gemacht worden.
Der Landkreis Holzminden wird aufgrund dieses Schreibens seine Termingestaltung im Impfzentrum noch einmal überarbeiten. Die bereits abgesagten Termine für die Erstimpfungen im Impfzentrum werden auf die nächste Woche verschoben, so dass alle schon terminierten Erstimpflinge ihren Termin doch noch bekommen werden. Die geplanten Impfungen weiterer Feuerwehrleute jedoch müssen aufgrund des knappen Impfstoffkontingentes ausfallen. In der weiteren Lieferungsplanung des Landes sind nämlich keine weiteren Erstimpfungen mehr vorgesehen. Die sollen nach Willen von Bund und Land künftig von Haus- und Betriebsärzten vorgenommen werden.
„Unser Ziel ist, eine möglichst schnelle und breite Durchimpfung unserer Bevölkerung hier im Landkreis zu erreichen“, erklärt Landrat Michael Schünemann dazu, „dafür versuchen wir den vom Land vorgegebenen Spielraum so weit wie möglich zu nutzen. Dass im ländlichen Raum eine solche Strategie, nur über Haus- und Betriebsärzte impfen zu wollen, nicht aufgehen kann, haben wir dem Sozialministerium mitgeteilt und darum gebeten, das auch an das Bundesgesundheitsministerium weiterzugeben.“