Kreis Holzminden (rus). Im Jahr 2022 wird der bundesweite Warntag am 8. Dezember auch der erste Test für die Einführung des Warnkanals Cell Broadcasting sein, das in Deutschland eingeführt werden soll. Anlass für die Einführung waren die heftigen Unwetter in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz im Juli 2021, bei denen es zahlreiche Tote gab. Die Flutkatastrophe hatte gezeigt, dass die Warnapps und klassischen Sirenen nicht ausgereicht haben, um die Bevölkerung flächendeckend vor der Gefahr zu warnen. In anderen EU-Staaten ist Cell Broadcast bereits im Einsatz.
Bei dem System werden Nachrichten wie Rundfunksignale an alle kompatiblen Geräte geschickt, die in einer Zelle eingebucht sind - daher der Name Cell Broadcast. Im Gegensatz zu anderen Warnsystemen wie Nina oder Katwarn ist dafür keine App nötig. Es muss auch keine Mitteilungsapp für das Lesen von SMS geöffnet werden, da der Warntext ohne Zusatzanwendung auf dem Bildschirm erscheint.
Mit dem Eintreffen des Warntextes ertönt auch ein lautes Tonsignal. Der Warnkanal Cell Broadcast wird nach dem Ende der Erprobungsphase Ende Februar 2023 für die warnenden Stellen im Modularen Warnsystem des Bundes (MoWaS) freigeschaltet und kann ab dann eingesetzt werden. Damit die Menschen in Deutschland die Warnhinweise empfangen können, muss ein Handy oder Smartphone, das mit Cell Broadcast kompatibel ist, eingeschaltet und empfangsbereit sein. Bei den Smartphones sind für das Warnsystem beim iPhone von Apple die Betriebssystemversionen iOS 16, 15.7.1 und 15.6.1 notwendig. Geräte mit dem Google-Betriebssystem Android sind ab Version 11 kompatibel.