Holzminden (lbr). In der jüngsten Ratssitzung am gestrigen Dienstagabend in der Stadthalle Holzminden beschlossen die Mitglieder des Stadtrates eine Neuorganisation der Verwaltung. Es soll ein Leitungsbüro als Stabsstelle des Bürgermeisters eingerichtet werden und dafür fällt die derzeit unbesetzte Stelle des ersten Stadtrates/der ersten Stadträtin weg. Zudem werden die Dezernate von vier auf drei Stück verschlankt und neu strukturiert. Aus den Reihen der Dezernenten soll die allgemeine Stellvertretung des Bürgermeisters benannt werden. „Ich lege Ihnen unseren Beschlussvorschlag nochmals zu Herzen. Es ein Vorschlag, der von den Mitarbeitern getragen und mit Hoffnung untermauert ist“, erklärte Bürgermeister Christian Belke zur Vorlage.
Gerd Schläger (UWG) sprach die Unterstützung der Vorlage aus: „Eine Optimierung ist zwingend erforderlich.“ Immerhin seien im vergangenen Jahr 72 Aufträge des Rates nicht bearbeitet worden.
Auch die CDU und SPD unterstützten den Vorschlag der Verwaltung. „Die CDU-Fraktion hat sich in mehreren Sitzungen intensiv und kontrovers mit dem Thema beschäftigt. Die heutige Zustimmung zur Vorlage erfolgt, um einem neuen Ansatz eine Chance zu geben. Dennoch sind viele Fragen im Weiteren noch zu konkretisieren und auszugestalten“, erklärte Peter Matyssek (CDU). So fehlen konkrete Kriterien, um einen Erfolg zu messen und auch eine Zeitlinie fehle. Ziel müsse es sein, zeitnah ein Leitbild zu entwickeln. „Insgesamt beinhaltet eine Struktur nicht nur ablauforganisatorische Strukturierungen und daraus resultierende Prozesse, sondern auch Strategie, Kultur und Zielerreichung“, so Matyssek abschließend. Die Fraktionen wollen diesen Prozess mit gestalten und entsprechende Anträge ausarbeiten.
Mit der Neuorganisation werden zudem Gelder gespart. Im Haushaltsjahr 2023 wird eine Ersparnis vom 577.700 Euro erzielt. Durch das Leitungsbüro soll eine deutliche Qualitätsverbesserung der Verwaltungs- und Ratsarbeit einhergehen. Neben dem Leitungsbüro werden auch die Dezernate umstrukturiert. „Mit der Reduzierung von vier auf drei Dezernaten erfolgte im neuen Dezernat I das Zusammenfügen der Fachbereiche Finanzen und Beteiligungen (ehemals Dezernat I) und Zentrale Dienste (ehemals Dezernat II, Hauptamt) sowie die dem fachgerecht Stadtmanagement (ehemals Dezernat II, Kulturamt, Tourismus, Innenstadt- und Wirtschaftsförderung)“, heißt es in der Vorlage der Verwaltung.
Die Mitglieder des Rates stimmten mit zwei Enthaltungen für den Vorschlag der Verwaltung und somit für die Neuorganisation.