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Freitag, 22. November 2024 Mediadaten
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Von links Daniel Schwertfeger (sozialer Dienst HaWeTec), Karl-Heinz Koch (SPD-OV Holzminden), Landtagsabgeordnete Sabine Tippelt, Kira Siepler (Vorsitzende Werkstadtrat HaWeTec), Werkstattleiter Thomas Dulke und Nicole Christoph (SPD-OV Holzminden)

Holzminden (red). Im Rahmen ihrer Sommerreise besuchte die Landtagsabgeordnete Sabine Tippelt (SPD) die HarzWeser-Werke (HaWeTec) in Holzminden, um sich unter anderem mit Werkstattleiter Thomas Dulke über aktuelle Entwicklungen auszutauschen. In den Werkstätten in Holzminden arbeiten circa 190 Beschäftigte mit psychischen Beeinträchtigungen, hinzu kommen 35 Gruppenleiter. Dulke ist es besonders wichtig, die Sichtbarkeit seiner Mitarbeiter zu erhöhen: „Viele Unternehmen wissen nicht genug über unsere Werkstätten, sodass teilweise unbegründete Vorbehalte bestehen. Unsere Wertschöpfung ist die gleiche wie die anderer Firmen, wir brauchen nur etwas länger. Generell sollte die Wirtschaft ihre Offenheit gegenüber Menschen mit psychischen Erkrankungen erhöhen“, so Dulke. Die HaWeTec in Holzminden ist schwerpunktmäßig für Großkunden in der Elektroindustrie tätig, etwa im Bereich der Elektromontage. Darüber hinaus betreibt sie unter anderem den FAIRKAUF-Laden in der oberen Straße.

Ein Ziel in der HaWeTec ist es, Beschäftigte in den ersten Arbeitsmarkt wiedereinzugliedern. Wer diesen Weg gehen möchte, kann zuerst ein Praktikum absolvieren und anschließend im Rahmen einer Erprobungsphase in Behörden oder in der freien Wirtschaft arbeiten. Diese Möglichkeit haben ehemalige Mitarbeiter auch bereits wahrgenommen. Die Vermittlung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt wird auch durch das „Budget für Arbeit“ gefördert, welches das Land Niedersachsen gemeinsam mit Trägern der Sozialhilfe betreibt. Daniel Schwertfeger vom sozialen Dienst der HaWeTec betont, dass viele Beschäftigte von Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) ausgeprägte Kompetenzen aufwiesen und deshalb durchaus im allgemeinen Arbeitsmarkt arbeiten könnten.

Allerdings schlössen viele dies aufgrund des deutlich höheren Drucks aus. Angesichts dieses Umstands wäre es sinnvoll, mehr Kooperationen zwischen WfbM und Firmen zu ermöglichen. Auch Kooperationen über die Industrie hinaus, etwa mit Partnern in der Landwirtschaft, sind denkbar. In dem Gespräch wurde ebenfalls thematisiert, wie die Situation von Beschäftigten über die Sichtbarkeit hinaus verbessert werden kann. Projekte für psychische Entlastung haben sich als Erfolgsmodell erwiesen, etwa Sinnesgärten. Diese gibt es bereits an anderen Standorten der Harz Weser Werke. Auch der vermehrte Einsatz von Assistenzsystemen könnte die Arbeit der Beschäftigten erleichtern. Über alldem steht die generelle Inklusion von Menschen mit psychischen, seelischen, geistigen oder körperlichen Beeinträchtigungen. „Zentrale politische Ziele bleiben der Abbau von Diskriminierung im Alltag und der Ausbau der Barrierefreiheit. Um diese Prozesse voranzutreiben, ist der direkte Kontakt zu Menschen mit Behinderung und eine Steigerung ihrer gesellschaftlichen Sichtbarkeit unerlässlich“, erklärt Sabine Tippelt nach dem Austausch.

Als die Werkstatt 1995 in Holzminden eröffnet wurde, hatte sie lediglich ein Gebäude und 25 Beschäftigte. In diesem Jahr holt die seitdem stark gewachsene HaWeTec ihr 25-jähriges Jubiläum im Rahmen eines Sommerfests am 3. September nach. „Ich freue mich auf das Fest und werde definitiv vorbeischauen“, erklärt Sabine Tippelt. Ein solches Sommerfest ist in erster Linie ein schönes Event für Mitarbeiter und Besucherinnen, aber auch gleichzeitig eine Gelegenheit, um die Sichtbarkeit von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen zu steigern. Die HaWeTec freut sich daher auf zahlreiche Besucher.

Foto: SPD

 

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