Holzminden (zir). „Es freut mich, dass erneut so viele Menschen gekommen sind, um für Demokratie einzustehen. Das schafft nicht nur Mut, sondern auch Zuversicht“, erklärte Jan Philipp Rüßmann (SPD) im Rahmen der Lichterdemo in Holzminden am heutigen Freitagabend. Rund 700 Bürgerinnen und Bürger hatten sich vor dem Rathaus versammelten, um zusammen mit dem Bündnis „Holzminden ist bunt“ für demokratische Werte einzustehen.
Zusammen mit Juliane Kirk-Siebke (Grüne) und Klaus-Dieter Bollmann (Grüne) organisierte Rüßmann die Demo und rief über Medien zum Mitbringen von Taschenlampen, Lichterketten und sonstigen Leuchtmitteln auf.
Doch bevor die Lichterkette - bestehend aus einem Zug der Menschenmenge - begann, ergriff Marlies Linnemann, Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins Holzminden (HGV), das Wort.
„Seit 40 Jahren schon arbeitet der HGV die Zeit des Nationalsozialismus auf. Der Nationalsozialismus fand nicht irgendwo in der Ferne statt, nein, er war auch hier vor Ort in Holzminden“, klärte die Vorsitzende auf. „In Holzen hatten wir ein Konzentrationslager, im Hils ein Zwangsarbeiterlager; in Holzminden wurden Sinti, Roma, Juden sowie politische Akteure verfolgt: All das darf nie wieder passieren. Nie wieder ist jetzt“, heißt es weiter.
„Wir ‚Omas gegen Rechts‘, sind nicht, wie sich aus dem Wort ‚Oma‘ herausleiten lässt, ältere Damen, die Stricken und dabei lächeln. Wir haben was zu sagen und das tun wir heute auch“, schließt sich Sabine Leupold-Schröder von den „Omas gegen Rechts“ an. „Man muss den rollenden Schneeball zertreten, ehe er zu einer unaufhaltbaren Lawine wird“, mahnt sie weiter. Weiter geht Leupold-Schröder auf die Thematik „Licht“ ein, dass es jeder in sich trage und für Demokratie, Vernunft, Freiheit, Liebe und Herzenswärme leuchte.
Nach den Redebeiträgen zog die Menschenmenge mit leuchtenden Lichterketten, Taschenlampen und sonstigen Leuchtmitteln die Neue Straße entlang. Lieder wie „Wehrt euch! Leistet Widerstand“ begleiteten den Marsch. „Ich bedanke mich bei den freiwilligen Ordnern, dem Ordnungsamt und der Polizei, die heute für unsere Sicherheit sorgen und diese Lichterdemo erst möglich machen“, bedankte sich Rüßmann.
Abschließend bedankte sich auch das Team hinter „Holzminden ist bunt“ für die Teilnahme der 700 Menschen und wünschte ein demokratisches Wochenende.
Fotos: zir