Holzminden (red). Mit einem Antrag im Niedersächsischen Landtag will die SPD die Glasindustrie in der Region Weserbergland+ unterstützen und die Energieversorgung für die Zukunft sichern. Die heimischen Abgeordneten Sabine Tippelt (Holzminden), Jan-Philipp Beck (Schaumburg), Grant Hendrik Tonne (Nienburg und Schaumburg), Uli Watermann (Hameln-Pyrmont) und Constantin Grosch (Hameln-Pyrmont und Rinteln) haben mit Nachdruck darum geworben, sich gezielt der Branche anzunehmen. Denn die Glasindustrie, die mit über 2.000 Arbeitsplätzen zwischen Lauenförde und Nienburg eine zentrale Rolle für unsere regionale Wirtschaft spielt, steht angesichts steigender Kosten und des internationalen Wettbewerbs unter großem Druck.
„Glas ist nicht nur ein traditionsreiches Material, es ist auch der Werkstoff der Zukunft“, sagt Sabine Tippelt. „Die Glasindustrie muss dabei unterstützt werden, den Weg in die Klimaneutralität zu meistern – ohne Arbeitsplätze zu verlieren.“
Grüner Wasserstoff und Strompreise als Schlüsselfaktoren
Eine zentrale Forderung des Entschließungsantrags ist der Anschluss der Glasindustrie in der Region Weserbergland+ an das entstehende Wasserstoffnetz. „Ohne den Zugang zu klimaneutralem Wasserstoff können wir keine Schwerindustrie erhalten“, betont Jan-Philipp Beck. „Wir reden hier von einer Branche, die Jahrhunderte überdauert hat und jetzt die Chance hat, Vorreiter für nachhaltige Produktion zu werden.“
Doch nicht nur die Umstellung auf Wasserstoff ist entscheidend. Uli Watermann weist auf ein weiteres Problem hin: „Die Glasindustrie in Niedersachsen steht im direkten Wettbewerb mit dem europäischen Ausland. Ohne faire Strompreise und eine Reform der Netzentgelte laufen wir Gefahr, dass diese wichtigen Industriebetriebe abwandern.“
Glas als nachhaltige Antwort auf Plastik
Constantin Grosch betont die Bedeutung von Glas als umweltfreundliche Alternative zu Plastik: „Glas hat nicht nur eine lange Tradition, es bietet auch eine Antwort auf drängende Umweltprobleme. Es ist der Werkstoff der Zukunft. Weltweit gewinnt Glas an Bedeutung: In der Architektur, der Verpackungswirtschaft, in der Pharma oder bei Kameras und anderen optischen Technologien.“
Beispiele für den Wandel
Bereits jetzt gibt es erfolgreiche Projekte in der Region, die den Weg in die Zukunft weisen. So betreibt das Unternehmen Ardagh Glass Packaging in Obernkirchen eine neue Schmelzwanne, die mit bis zu 80 % Strom aus erneuerbaren Energien betrieben wird. „Das zeigt, was möglich ist, wenn man in CO₂-neutrale Technologien investiert“, so Jan-Philipp Beck. „Solche Projekte müssen wir ausbauen und die gesamte Region auf den Weg zur Klimaneutralität bringen.“
„Mit dem Entschließungsantrag, der nun in die erste Lesung geht, sollen die Weichen gestellt werden, um die Glasindustrie in der Region Weserbergland+ zukunftssicher zu machen – und das bei gleichzeitiger Förderung der Klimaneutralität. Jetzt ist der Zeitpunkt, um zu handeln“, betont Grant Hendrik Tonne, zugleich Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion Niedersachsen, abschließend.
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