Holzminden (zir). Dass der Bahnhofsvorplatz in Holzminden dringend modernisiert werden muss, darin ist sich die Stadtverwaltung weitgehend einig. Die CDU-Ortsfraktion plante deshalb, im Bauausschuss einen Antrag einzubringen, der einen Architektenwettbewerb für die Neugestaltung des Vorplatzes vorsieht. Doch der neue Baudezernent Ralf Flormann präsentierte stattdessen am vergangenen Dienstag bereits eine eigene Skizze, die seine ersten Überlegungen zeigte.
Neue Verkehrsführung: Klare Trennung für PKWs, Busse und Taxis
Die größte geplante Änderung in Flormanns Entwurf betrifft die Verkehrsführung. PKWs, Taxis und Busse nutzen derzeit dieselbe Zufahrtsstraße zum Bahnhof und zur Bushaltestelle. Künftig sollen die Verkehrswege klarer getrennt werden: Ein Rad- und Fußweg wird die Route für Busse und Taxis von der für PKWs abgrenzen. Busse und Taxis sollen nur noch direkten Zugang zu den Bushaltestellen erhalten, während PKWs die „alte“ Straße befahren. Diese wird zusätzlich mit einem neuen Fahrradweg ausgestattet. Daneben sind auch Kurzzeitparkplätze sowie ein Zugang zum Bahnhofsparkplatz geplant.
Neue Anordnung der Bushaltestellen
Die Zufahrt für Busse und Taxis soll über die Bahnhofstraße sowie die Wilhelm-Raabe-Straße erfolgen. Während die Taxis künftig eigene Stellplätze in Bahnhofsnähe bekommen sollen, werden die Bushaltestellen in einer Zick-Zack-Formation angeordnet, um das An- und Abfahren zu erleichtern und gegenseitige Behinderungen zu vermeiden. Ausgestattet werden die Haltestellen mit Fahrgastunterständen, einer digitalen Anzeigetafel und einem barrierefreien Ausbau.
Wartebereich mit Komfort und Serviceangeboten
Direkt vor dem Bahnhofsgebäude soll ein einladender Wartebereich entstehen. Geplant sind Toilettenanlagen, Ticket-, Snack- und Getränkeautomaten sowie eine Touristeninformation. Zusätzlich könnte ein beheizter Warteraum, ein kleiner Laden, ein Kiosk oder Café sowie ein Geldautomat oder eine Paketstation hinzukommen.
Bike+Ride-Bereich: Fahrradfreundliche Infrastruktur
Neben dem Vorplatz ist ein „Bike+Ride“-Bereich mit rund 80 Fahrradstellplätzen vorgesehen. Neben Abstellflächen für Lastenräder und einer Fahrradreparaturstation könnten hier optional auch Fahrradboxen oder überdachte Stellplätze sowie E-Ladestationen für E-Bikes und Leihfahrräder eingerichtet werden.
Die Pläne des Baudezernenten führten dazu, dass die CDU-Fraktion ihren Antrag zunächst zurückstellte. „Endlich gibt es Fortschritte in dieser wichtigen Angelegenheit. Auf dieser Basis können wir nun konstruktive Diskussionen führen“, kommentierte Alexander Tietze (Grüne). Er fügte hinzu: „Es wäre auch wünschenswert, das Bahnhofsgebäude selbst in die Planungen einzubeziehen.“
Fotos: zir