Holzminden (fw). Für rege Diskussionen in den sozialen Netzwerken sorgte der Antrag von Dr. Profeta, der mittlerweile zur UWG gewechselt ist, zur Umbenennung der Heusingerstraße. Vielen Bürgerinnen und Bürgern Holzmindens war bislang überhaupt nicht bewusst, dass die „Panzerstraße“ tatsächlich Heusingerstraße heißt.
Und auch die Mitglieder des Stadtrates nahmen diesen Antrag zum Anlass, sich mal wieder gegenseitig zu denunzieren und den einen oder anderen Kollegen in eine politische Ecke zu stellen. Kurz um: Der Antrag wurde mehrheitlich abgelehnt.
Die Heusingerstraße, welche von der Liebigstraße abgeht, ist benannt nach Adolf Bruno Heinrich Ernst Heusinger. Geboren 1897 in Holzminden und auf das hiesige Gymnasium gegangen, diente Heusinger später in vier deutschen Armeen. Mit der Begründung, dass keine Straße nach jemanden benannt werden solle, der einen Angriffskrieg gegen Russland mitorganisiert hat und bis zu Letzt unter Adolf Hitler stand, wurde der Antrag nun in der gestrigen Ausschusssitzung für Bauen, Umwelt, Verkehr und Stadtentwicklung behandelt.
Eine plötzliche Wendung ergab sich, nachdem Ausschussmitglied Jens-Uwe Müller (WIR) hinterfragte, ob die Heusingerstraße überhaupt im Besitz der Stadt Holzminden sei und die Verwaltung kleinlaut erklärte, dass dieses nicht der Fall sei. Die damalige Benennung der Straße erfolgte in enger Zusammenarbeit mit dem „Besitzer“ – der Bundeswehr.
Das deutliche Apell seitens Müller an den Ausschuss, sich doch auf wesentliche Dinge zu konzentrieren und nicht elendig lange Diskussionen um Straßenumbenennungen zu führen, war sicherlich auch im Sinne der meisten Einwohner zu verstehen. Es gäbe wichtigere Dinge wie zum Beispiel das Bauen von Schulen oder Feuerwehren, verdeutlichte Müller.
Ein Gegenantrag seitens der Linken, zur Umbenennung der Heusingerstraße in „Freya von Moltke – Straße“ wird dennoch höchstwahrscheinlich in einer der nächsten Ausschusssitzung zu finden sein.
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