Kreis Holzminden (r). „Wir sind schon jetzt abgehängt und die Lage verschlimmert sich mit jedem Tag, der ungenutzt verstreicht. Niedersachsen braucht bis 2020 überall mobiles Internet mit 4G und ohne Funklöcher, bis 2022 flächendeckendes Giga-Netz und bis 2025 dann den flächendeckenden 5G-Ausbau“, ist sich FDP-Landeschef Dr. Stefan Birkner sicher. „Die digitale Erschließung ist eine hoheitliche Aufgabe der Daseinsvorsorge und muss im ländlichen Raum gleichermaßen ausgebaut werden wie in städtischen Ballungszentren. Bis zur letzten Milchkanne gilt diese Grundversorgung“, ergänzt Hermann Grupe seinen Landtagskollegen.
Carl-Otto Künnecke musste für den Anschluss seines Unternehmens vor einigen Jahren selber sorgen und ist bisher der einzige im Gewerbegebiet „Bülte“ in Holzminden. Ohne eigenes Engagement wäre Künnecke heute nicht einer der weltweit führenden Hersteller von Maschinenlösungen für die Personalisierung, Sortierung und den Versand von Sicherheitsdokumenten wie Kreditkarten, Reisepässen und PIN-Briefen. Kunden sind Regierungen und Ministerien, Banken und Versicherungen und große Unternehmen. “Wir fertigen alle Produkte maßgeschneidert für den Kunden hier in Holzminden und liefern bzw. installieren diese in der ganzen Welt“, so Künnecke.
Landratskandidat Michael Schünemann will auf den Breitband - Ausbau besonderes Gewicht legen: „Diese Infrastrukturmaßnahme ist eine Grundvoraussetzung für die Zukunftsfähigkeit des Landkreises!“ Auch in der Verwaltung eröffne die digitale Aktenführung ganz neue Möglichkeiten der Transparenz und des Zugriffs auf Informationen für die Mitarbeiter. Und das ist dem Landratskandidaten ein besonderes Anliegen: Die Verbesserung der Kommunikation und des menschlichen Miteinanders innerhalb der Kreisverwaltung. „Persönliche Differenzen müssen überwunden werden und Probleme sachlich und nicht ideologisch gelöst werden.“ Hier will Schünemann als unabhängiger Kandidat in Zukunft verbindend eingreifen und das „Kleinklein“ überwinden.
Beim Besuch der Firma Chemex in Delligsen wurde ein weiteres Problem im Landkreis deutlich: Der Fachkräftemangel. Hier setzt Michael Schünemann auf eine noch engere Zusammenarbeit mit den Berufsschulen. „In Gesprächen, die ich in den letzten Monaten gerade auch mit Jugendlichen geführt habe, ist eins klar geworden: Es gibt viele, die hier in der Region verwurzelt sind und hier leben wollen. Mit ihnen müssen wir frühzeitig ins Gespräch kommen und ihnen Angebote machen. Da sitzen die Firmen aber auch ganz klar mit ihm Boot.“ Durch die fortschreitende Digitalisierung werde man den Standortnachteil immer mehr kompensieren. „Die Stadtflucht hat längst begonnen. Die Leute kommen zurück, weil es in der Stadt und den Speckgürteln einfach zu teuer ist“, sagt Schünemann optimistisch. Um die Fachkräfte auch hier zu halten, muss der Landkreis dringend z.B. in die Attraktivität der KITAs und Schulen investieren oder den ÖPNV überdenken.
Bei der Abendveranstaltung im Lönskrug in Hellental, zu der FDP-Kreisverband und Kreistagsfraktion eingeladen hatten, stand der Naturschutz und Europa im Mittelpunkt. Die Ausweisung des Naturschutzgebietes „Moore und Wälder im Hochsolling, Hellental“ stieß bei den Einwohnern auf großen Unmut. Insbesondere die Ausweitung des Naturschutzgebietes bis unmittelbar an die Ortsgrenze Hellentals heran, kam für viele Eigentümer einer Enteignung gleich. Durch Gespräche mit der Unteren Naturschutzbehörde konnten die Einschränkungen entschärft werden, erklärte Hellentals Altbürgermeister Gerd Ross.
Für den FDP-Kreisvorsitzenden Hermann Grupe steht fest: „Naturschutz kann nur mit den Menschen vor Ort gelingen. Sie leben hier seit Generationen und bewirtschaften und pflegen die Wiesen und Weiden. Es ist in ihrem ureigensten Interesse, dass ihre landwirtschaftlichen Flächen geschützt und erhalten werden!“ FDP-Chef Birkner appellierte an diesem Abend an alle Gäste, unbedingt am 26. Mai zur Wahl zu gehen. „Sie können an diesem Tag nicht nur über die Zukunft des Landkreises Holzminden entscheiden, sondern auch über Europa. Wir wollen Europa besser machen. Die Menschen sollen in ihrem Alltag wieder erfahren, warum Europa ihre Zukunft ist. Dazu brauchen wir Mut zu Reformen und neue Impulse. Wir müssen vieles anders und besser machen. Damit wir uns wieder für Europa begeistern. Europa ist die einzige Möglichkeit, weiter in Frieden zu leben!“
Fotos: DFP Kreisverband Holzminden