Holzminden (sl). Es ist nicht mehr viel Zeit bis eine Entscheidung gefällt werden muss. Dies soll nun am 13. Juni im Rat der Stadt Holzminden geschehen. Nachdem die Mitglieder des Ausschusses für Kultur und Tourismus und des Ausschusses für Wirtschaft und Finanzen am letzten Montag ordentlich in einer Sondersitzung über die Erlebniswelt in Holzminden diskutiert hatten, wurde das Thema vertagt.
Doch zuvor meldeten sich Ralf Schwager, Unternehmer in Holzminden, und Katrin Konradt, Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung und Geschäftsführerin der Stadtmarketing GmbH, zu Wort. Beide appellierten an die anwesenden Ausschussmitglieder mit den Worten „Wir wollen!“ und Konradt stellte zudem eine von der Bürgerstiftung entwickelte Idee vor. Im Falle für die positive Abstimmung der Erlebniswelt könne die Projektgruppe „pro Erlebniswelt Düfte und Aromen“ im Rahmen der Bürgerstiftung entstehen. Hauptaufgaben seien hier die Kommunikation, die Netzwerkfunktion, die Öffentlichkeits- und Pressearbeit, die Transparenz in der Bau- und Durchführungsphase, das Einwerben von Spendengeldern und Drittmitteln und die Unterstützung bei der Antragstellung. Die engagierte Stadtmanagerin stelle sich hier als Koordinatorin zur Verfügung.
Zusätzlich zum Beschluss von Bürgermeister Jürgen Daul reichte Jens Ebert (FDP) einen neutralen Änderungsantrag ein. Über beide Anträge und viele offene Fragen diskutierten die Politiker im Ratssitzungssaal. Themen hierbei waren erneut, wer sich den Hut aufsetzen soll, wie das Projekt finanziert werden kann, was mit dem Projektsteuerer ist und ob andere Beschlüsse, wie die über Grundschulen und das Feuerwehrgerätehaus hinten runterfallen würden. Trotz des reichhaltigen Diskussionsstoffs wollen alle gemeinsam an einem Strang ziehen und Hand-in-Hand arbeiten. Die Befürworter, Jürgen Daul, Martin Gumpert, Peter Matyssek und Dietrich Vogel, versuchten zwar mit allen Kräften die Zweifler und Kritiker, Gerd Schläger, Alexander Tietze, Sabine Golzyk und Klaus Pollmann, zu überzeugen heute abzustimmen, aber trotz einer Sitzungsunterbrechung wurde der Beschluss vertagt. Der Frust war den anwesenden Einwohner ins Gesicht geschrieben. Ralf Schwager, Ruth Kossmann, Mitarbeiterin Stadtmarketing, Elke Leuckel, Vorsitzende des Seniorenrats, und Birgit Czyppull gaben dies abschließend Kund. „Ich wünsche mir eine Zukunft für die Stadt […] irgendwann wird das Licht ausgehen“, befürchtete Czyppull.
Bis Freitag soll der Entwurf von Jens Ebert mit den gegenwärtigen Argumenten ergänzt und den verschiedenen Fraktionen zugeschickt werden, so der Fritz-Gerhard Hamann, Ausschussvorsitzender für Wirtschaft und Finanzen. Am 13. Juni treffen sich dann alle Ratsmitglieder im Ratssitzungsaal, um über die Erlebniswelt abzustimmen.
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