Holzminden (red). „Wir sind ausgereizt!“, schilderte der Schulleiter des Campe-Gymnasiums nach Angaben der FDP gleich zu Beginn des Gesprächs mit dem schulpolitischen Sprecher der FDP-Fraktion, Björn Försterling, die augenblickliche Lehrerversorgung. Das neue Schuljahr hat kaum begonnen, doch leider bleiben die alten Probleme: Lehrer fehlen, Unterricht fällt aus, die Abordnungen an andere Schulen gehen weiter und die Rahmenbedingungen für die Inklusion sind weiter schlecht. Försterling: „Kultusminister Tonne kann seine Versprechen nicht einhalten, Verbesserungen gibt es kaum. Er hat die Lage einfach nicht im Griff.“
Bereits im Herbst 2017 habe die FDP-Fraktion ein umfassendes Konzept vorgelegt, das unter anderem vorsieht, die Lehrerressourcen aus dem Ganztag für den Pflichtunterricht zu verwenden und den Ganztag durch pädagogische Mitarbeiter sicherzustellen, so die FDP.
„Und zum Teil ist der Mangel auch hausgemacht. Eine Anfrage im Schulministerium hat ergeben, dass von 2400 Bewerbern in diesem Jahr nur 1900 eingestellt worden sind. Auch für Gymnasien wurden zahlreiche Lehrer abgewiesen, obwohl gerade dort der Bedarf mit der Umstellung auf G9 im nächsten Jahr noch größer wird. Wir wollen, dass Schule wieder ein Ort des Lernens ist und nicht ein Ort, an dem Missstände verwaltet werden müssen. Wir werden weiter den Finger in die Wunde legen und Lösungsvorschläge erarbeiten, um diese Missstände abzustellen“, kündigte der FDP-Kreisvorsitzende Hermann Grupe an.
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