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Samstag, 23. November 2024 Mediadaten
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Kreis Holzminden (red). „Sowohl das Bundesfamilienministerium, als auch viele Psychologen weisen darauf hin, dass häusliche Gewalt gegen Frauen gerade in der Corona-Krise zunehmen. Die ungewohnte Enge, der Verlust außer-häusiger Kompensationsmöglichkeiten, die Sorge um den Arbeitsplatz oder die Insolvenz des Betriebes und die zunehmende Unsicherheit die Zukunft betreffend führen in hohem Maße zu Aggressionen, die für Frauen und Kinder im ungeschützten familiären Umfeld gefährliche Folgen haben können. Darum muss für eine Ausweichmöglichkeit auch und gerade in Krisenzeiten für die Betroffenen gesorgt sein“, so die Gruppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und die LINKE im Kreistag Holzminden 

Die Gruppe fordert daher mit einem Eilantrag die Verwaltung auf mit Vermietern von ohnehin leerstehenden Ferienwohnungen, Pensionen oder Hotels Gespräche für eine vorübergehende Unterbringung von Frauen und Kindern aufzunehmen.

„Da wir noch kein Frauenhaus haben, wäre dies eine schnelle und pragmatische Lösung für Frauen angesichts von Experten befürchteter Zunahme häuslicher Gewalt“, erklärte Gruppensprecher Peter Ruhwedel für die Grünen. Die Abgeordnete der Linken Sabine Golczyk hatte die Idee zu dem Antrag, da sie Berichte über die Zunahme von Gewalt in den Familien gelesen hatte. „Wir müssen gerade jetzt an diejenigen Denken, die unter der Corona-Krise und den Beschränkungen sehr stark leiden. Dies sind auch Frauen mit Kindern, bei von Gewalt bedroht sind.“

Auch Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hatte an die Kommunen appelliert Schutzräume für von Gewalt bedrohte Frauen in leerstehenden Hotels zu suchen. Dies haben auch viele Vermieter bundesweit bereits angeboten, da zurzeit viele Pensionen, Ferienwohnungen und Hotels aufgrund der Corona-Beschränkungen für Touristen weitgehend leer stehen.

„Es wäre sehr gut, vorübergehend von Gewalt bedrohte Frauen mit Kindern aufzunehmen“, appellierte der grüne Landtag- und Kreistagsabgeordnete Christian Meyer für eine schnelle und pragmatische Lösung. „Sicherlich kann man dies gegen ein geringes Entgelt ermöglichen und die weitgehend leeren Hotels und Ferienwohnungen für Frauen mit Kindern nutzen“, so Meyer.

Die Grünen und Linken schlagen vor die Gelder für die Unterbringung kurzfristig aus dem Haushaltsansatz 2020 für das Frauenhaus zu nehmen, da sich deren Fertigstellung leider zeitlich verzögere.

Den Antrag von GRÜNEN und Linken ist für die nächste Kreisausschusssitzung eingereicht, wenn es um weitere Hilfen und Maßnahmen im Zusammenhang mit der Corona-Krise geht. Danach wird die Verwaltung gebeten, „unverzüglich Kontakt zu Vermietern von Ferienwohnungen, Pensionen und Hotels aufzunehmen, um im Falle von häuslicher Gewalt Frauen und Kindern sichere Unterkünfte zur Verfügung stellen zu können. Mit den Vermietern sind günstige Konditionen auszuhandeln. Die Kosten übernimmt der Landkreis aus den für das Frauenhaus bereitgestellten Mitteln, solange dieses nicht realisiert ist.“

Der Landrat soll diese Möglichkeit auch über alle ihm zur Verfügung stehenden Kanäle, auch in den sozialen Netzwerken und seinen Videokonferenzen zur Corona-Krise, bekannt machen.

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