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Freitag, 22. November 2024 Mediadaten
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Holzminden/Bevern (red). Nach jahrelangen Diskussionen zur Schulthematik haben sich die Kreistagsfraktionen von SPD und CDU in Abstimmung mit der Verwaltung nun auf einen Grundsatzbeschluss geeinigt.

Konkret vorgesehen ist unter andrem, dass aus den Oberschulen Bevern und Stadtoldendorf sowie der Haupt- und Realschule Eschershausen für beide Samtgemeinden eine neue zentrale Sekundarschule mit gymnasialem Zweig entsteht (wir haben berichtet).

Nun hat die Samtgemeinde Bevern in Person von Thomas Junker zum Grundsatzbeschluss zur zukünftigen Schulstruktur Stellung bezogen, die nachfolgend im Wortlaut wiedergegeben wird:

Der Grundsatzbeschluss zur künftigen Schulstruktur der weiterführenden Schulen im Landkreis Holzminden stößt in der Samtgemeinde Bevern auf Unverständnis und Ablehnung. Der in der nichtöffentlichen Kreisausschusssitzung gefasste Beschluss sieht eine zentrale Sekundarschule mit gymnasialen Zweig für den OBS-Schulbezirk Bevern und EschershausenStadtoldendorf vor. Eine Arbeitsgruppe soll ein pädagogisches Konzept erarbeiten, auf dessen Grundlage der Kreistag über die Schulform und den Standort entscheiden soll.

Die Standortfrage scheint indes längst geklärt. Die Haupt- und Realschule Eschershausen scheidet nach dem Grundsatzbeschluss aus, weil dort die Förderschule Geistige Entwicklung untergebracht werden soll. Das Schulzentrum Bevern ist zu klein, um dort neben der Grundschule eine vierzügige Sekundarschule unterzubringen. Bleibt Stadtoldendorf, was in der Mitte des neu konstruierten Schulbezirks liegt und mit großer Sporthalle, Sportplatz und Freibad in der Nähe der Schule eine gute Infrastruktur aufweist. Für die OBS Bevern bedeutet es also mittelfristig das Aus, wenn der Kreistag in seiner Sitzung am 14.12.2020 entsprechend entscheidet.

Die Schließung der OBS Bevern ist jedoch nicht die einzige Hiobsbotschaft, die durch den Grundsatzbeschluss droht. Entscheidet der Kreistag auf der Basis des von der Arbeitsgruppe erarbeiteten pädagogischen Konzeptes eine Oberschule mit gymnasialen Angebot in Stadtoldendorf einzurichten, wären die SuS aus Bevern, die nicht auf das Gymnasium gehen, aufgrund des Schulbezirks und mangels anderer erreichbarer Schulformen grundsätzlich verpflichtet, diese Schule zu besuchen. Nur in Ausnahmefällen, wenn eine unzumutbare Härte oder pädagogische Gründe vorliegen, könnten diese auf der Grundlage von Einzelfallentscheidungen die Oberschule in Holzminden besuchen.

Sollte es soweit kommen, würde Bevern also nicht nur die weiterführende Schule im Ort verlieren. Die in Bevern wohnenden SuS könnten nicht einmal die fünf Kilometer entfernte OBS in der Nachbarstadt Holzminden besuchen, die sie gut mit dem Fahrrad erreichen können. Sie müssten stattdessen mit dem Bus in die 11 km entfernte Schule nach Stadtoldendorf fahren. Soweit darf es nicht kommen! Darin sind sich alle im Samtgemeinderat vertretenen Fraktionen einig, die sich geschlossen für den Erhalt der Oberschule Bevern aussprechen. Die OBS Bevern ist mit rund 350 SuS nach der OBS Holzminden die OBS mit den zweithöchsten Schülerzahlen im Landkreis, obwohl ihr die geringste Fläche zur Verfügung steht.

Viele Eltern entscheiden sich also trotz der beengten Verhältnisse ganz bewusst für die OBS Bevern. Die OBS Bevern verzeichnet zudem die geringste Abwanderungsquote von allen OBS und den höchsten Zulauf aus anderen Kommunen, insbesondere der Stadt Holzminden. Grund dafür ist, dass die OBS Bevern bereits ein attraktives Schulangebot mit zeitgemäßen pädagogischen Konzepten für alle SuS bietet, so wie es in den Zielen der Schulstrukturreform vorgesehen ist. Würde diese Schule geschlossen, würde der Elternwille mit Füßen getreten.

Zu beachten ist ferner, dass die OBS Bevern geringe Bewirtschaftungs- und Bauunterhaltungskosten verursacht. Die jährlichen Gesamtkosten je SuS sind die mit Abstand niedrigsten im gesamten Landkreis. Die Schulgebäude sind zudem in einem baulich guten Zustand. Der Investitionsbedarf ist sehr gering. Auch die digitale Infrastruktur ist bereits gut ausgebaut, womit die OBS Bevern ein weiteres Ziel der Schulstrukturreform erfüllt.

Ein rein praktischer Grund für den Erhalt des OBS Bevern ist, dass die rund150 SuS aus Holzminden, die derzeit die OBS Bevern besuchen, in der dreizügig gebauten OBS Holzminden nicht untergebracht werden könnten. Diese ist bereits mit den vorhandenen SuS voll ausgelastet. Bei einer Umsetzung des Grundsatzbeschlusses wäre an der OBS Holzminden somit zwangsläufig ein Anbau für mindestens einen weiteren Zug erforderlich. Hierfür würden erhebliche Kosten entstehen. Dies ist im Grundsatzbeschluss nicht erwähnt. Die investiven Kosten und die höheren Bewirtschaftungskosten müssten allerdings in die Gesamtbetrachtung einbezogen werden.

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die OBS Bevern unbedingt erhaltenswert ist! Sie erfreut sich großer Beliebtheit bei den SuS und den Eltern, ist wirtschaftlich und erreicht bereits weitgehend die Ziele der Schulstrukturreform. Ob die angedachte vierzügige zentrale Sekundarschule mit gymnasialen Zweig dies in gleicher Weise erfüllen kann, ist fraglich. Dem Samtgemeinderat Bevern werde ich zu seiner Sitzung am 08.12.2020 in Absprache mit den Fraktionsvorsitzenden eine Resolution zur Beschlussfassung vorlegen, um ein politisches Zeichen der im Kreistag unterrepräsentierten Samtgemeinde Bevern für den Erhalt der OBS Bevern zu setzen.

Von den Kreistagsabgeordneten wünsche ich mir, dass sie die aufgezeigten Argumente für den Erhalt der OBS Bevern mit den Beweggründen für die angedachte zentrale Sekundarschule mit gymnasialen Zweig in Stadtoldendorf nochmal sorgfältig abwägen. Sie sollten bei ihrer Entscheidung ferner berücksichtigen, dass die SuS aus Bevern bei einer Entscheidung für eine OBS mit gymnasialen Zweig in Stadtoldendorf und Einrichtung eines OBS-Schulbezirks Bevern und Eschershausen-Stadtoldendorf gegenüber SuS aus den Randgebieten des Landkreises erheblich benachteiligt würden. So können beispielsweise die SuS aus Bodenwerder und Delligsen, die nicht auf ein Gymnasium gehen, zwischen mehreren Schulen und Schulformen wählen. SuS aus Bodenwerder können außer der OBS im eigenen Ort die Haupt- und Realschule Emmerthal, die KGS Salzhemmendorf oder die IGS in Hameln besuchen. Delligser können zwischen der OBS Delligsen-Duingen, der Hauptschule Alfeld, der Realschule Alfeld und der KGS Gronau wählen. Beveraner hätten hingegen keine Schulwahl. So eine Ungerechtigkeit darf im Landkreis nicht entstehen!

Die im Grundsatzbeschluss genannten Ziele der Schulstrukturreform beinhalten ein attraktives Schulangebot mit zeitgemäßen pädagogischen Konzepten. Attraktiv wird das Schulangebot dann, wenn es vielfältig ist. Dafür müsste im Landkreis auch eine Gesamtschule (KGS/IGS) etabliert werden, die es bislang nicht gibt. Im Falle der Etablierung einer KGS/IGS wäre ein OBS-Schulbezirk Bevern und Eschershausen-Stadtoldendorf nicht erforderlich. Für die KGS/IGS müsste der gesamte Landkreis als Schulbezirk gelten. Bei Schließung der OBS Bevern müsste Bevern dann sinniger Weise dem OBS-Schulbezirk Holzminden zugeordnet werden, da die Schulform frei wählbar ist. Die SuS aus Bevern hätten dann die Wahl, ob sie eine KGS/IGS in Stadtoldendorf oder die OBS in Holzminden besuchen wollen. Abschließend ist es mir wichtig, die SuS der OBS Bevern, die sich wegen der Diskussion um die Schulschließung Sorgen um ihre Schullaufbahn machen, etwas zu beruhigen. Bislang hat die Kreisverwaltung lediglich einen Prüfauftrag zur Umsetzbarkeit und zur Kostenermittlung erhalten. Ein Kreistagsbeschluss zur künftigen Schulstruktur steht noch aus. Bis zur Umsetzung eines solchen Beschlusses würden sicher noch einige Jahre vergehen, da verschiedene Baummaßnahmen umgesetzt werden müssten. Mit einer kurzfristigen Schließung der OBS Bevern ist also nicht zu rechnen. Die Weichen für eine Abwicklung der OBS Bevern in den nächsten Jahren sollen aber noch in diesem Jahr gestellt werden.

Foto: lbr

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