Hannover (red). Für Gesundheits- und Sozialministerin Reimann (SPD) hätte eine Umstellung des Impfstoff-Verteilschlüssels nur vergleichsweise geringe Auswirkungen auf die einzelnen Impfstofflieferungen. Das erklärte die Ministerin auf Nachfrage der gesundheits- und sozialpolitischen Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, Susanne Schütz. Der Holzmindener FDP-Landtagsabgeordnete Hermann Grupe stellt klar: "Im Kreis Holzminden würde eine Veränderung des Verteilschlüssels zu einem Fokus auf Bewohner von Alten- und Pflegeheimen bedeuten, dass 34,3 Prozent mehr Impfstoff im Kreis ankommt. Das ist absolut keine geringfügige Abweichung. Die Landesregierung muss ihr selbst gestecktes Ziel ernst nehmen, die Alten- und Pflegeheime schnell und komplett durchzuimpfen. Dazu gehört, den Impfstoff so zu verteilen, dass die Bewohner der Heime schnell erreicht werden. Die FDP fordert seit vielen Wochen, die Bewohner mit täglichen Schnelltests für alle Mitarbeiter und Besucher zu schützen!"
Auch in den Schulen hätte sich zu lange nichts getan, was nun im weitgehenden Distanzunterricht münde, erklärt Grupe: "Die Landesregierung hatte den gesamten Sommer Zeit, um die Initiative zu ergreifen und sich auf eine zweite Infektionswelle im Herbst und Winter vorzubereiten. In den Schulen hätte sie das Ansteckungsrisiko im Unterricht mit Belüftungsanlagen, Luftreinigern und anderen Schutzmaßnahmen, wie Masken und Trennwänden, deutlich minimieren können. Sie hat nahezu nichts unternommen, um die Schulen pandemiefest zu machen und nun zahlen die Schüler den Preis mit schlechteren Bildungschancen und Einsamkeit."
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