Holzminden (lbr). In der jüngsten Sitzung des Holzmindener Stadtrates spielte auch die Schulpolitik des Kreises eine große Rolle. Die Stadt Holzminden fühlt sich vom Kreis nicht ausreichend in die Diskussion eingebunden. Besonders, da ein Teil der Förderschule GE und die Sprachheilklassen, die derzeit an der Astrid-Lindgren-Schule angebunden sind, durch die neuen Planungen betroffen seien. „Der Rat der Stadt Holzminden stimmt der künftigen Schulstruktur im Landkreis Holzminden (Kreistagsbeschluss zur Vorlage 274/2020 vom 14. Dezember 2020) hinsichtlich der die Stadt Holzminden betreffenden Punkte nicht zu. Die Stadtverwaltung teilt diesen Ratsbeschluss incl. der Vorlagenbegründung dem Landkreis Holzminden schriftlich mit“, lautet die Beschlussvorlage.
„Hier wurde rein nach politischem Interesse gehandelt“, schlussfolgerte Alexander Titze (Grüne). Lediglich Uwe Schünemann (CDU) sprach sich gegen die Vorlage der Verwaltung aus. „Es ist ein Grundsatzbeschluss. Die Stadt wurde bisher nicht angehört, da dieser Prozess erst stattfindet“, erklärte Schünemann. Auch der Schulausschuss der Stadt Holzminden sprach sich im Vorfeld für den Antrag aus. Peter Ruhwedel (Grüne) bezeichnete den Grundsatzbeschluss sogar als Fehlentscheidung. „Es ist mir ein Rätsel, wie man einen Grundsatzbeschluss noch verändern will. Wir werden für den Vorschlag der Verwaltung stimmen“, so Martin Gumpert (SPD). Auch Peter Matyssek (CDU) sprach sich für die Vorlage der Stadt aus: „In diesem Gremium müssen wir uns für die Belange der Stadt Holzminden einsetzen.“
In der Beschlussvorlage verwies die Stadt zudem auf den offenen Brief der Förderschule GE, in dem sich die Schulleitung gegen den Standort Eschershausen ausspricht. Die Stadt plädiert hingegen für einen Neubau in der Liethstraße in Holzminden. Die Sprachheilklassen sollen weiterhin an der Astrid-Lindgren-Schule verbleiben. Das Angebot werde sehr gut angenommen und die Kinder der Sprachheilklassen stehen bereits in Kontakt mit den Grundschülern der Asli.
Die klare Mehrheit der Ratsmitglieder stimmte dem Vorschlag der Verwaltung zu. Wie der Landkreis mit diesem Beschluss umgehen wird bleibt abzuwarten.