Holzminden (red). Die Ag Bahn Holzminden/Höxter und die heimische Landtagsabgeordnete Sabine Tippelt waren sich einig, zu viel Zeit ist bereits vergangen, ohne dass wirkliche Fortschritte beim geplanten Begegnungsgleis zwischen Kreiensen und Holzminden festzustellen sind. Aufgrund dessen hat Sabine Tippelt bereits im März ein weiteres Mal bei Niedersachsens Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann nachgehakt, um zu erfahren, wie der aktuelle Stand in dieser Sache ist.
Nun hat Tippelt eine Antwort erhalten und kann sich mit dieser in keinem Fall zufrieden geben. Unter anderem heißt es in dem Schreiben aus dem Niedersächsischen Wirtschaftsministerium, dass im weiteren Verlauf der Bahnstrecke, zwischen Holzminden und Langeland in Nordrhein-Westfalen erhebliche Ausbaumaßnahmen erforderlich seien. Für diesen Ausbau in unserem Nachbar-Bundesland sind insgesamt rund 70 Mio. Euro nötig. Anders als auf niedersächsischer Seite, wo die geplanten Investitionen zulasten des Länderbudgets der Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung (LuFV) zwischen Bund und DB abgedeckt sind, ist dies auf nordrhein-westfälischer Seite aufgrund anderer Projekte aktuell nicht möglich. Daher laufen momentan noch immer Gespräche zwischen Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, um eine Lösung für das Problem zu finden. Aussagen, die Sabine Tippelt so nur schwer nachvollziehen kann. „Bereits seit 2017 laufen diese Gespräche mit Nordrhein-Westfalen. Wir sprechen also mittlerweile von vier Jahren, in denen nichts Spürbares passiert ist. Wenn das Geld für den Niedersächsischen Abschnitt der Strecke verankert und eingeplant ist, dann muss man doch in Niedersachsen beginnen und die Abschnitte gesondert voneinander sehen“, so Tippelt.
Erschwerend hinzu kommt die Tatsache, dass es auf Seiten von NRW bereits seit 2013 einen Stundentakt auf der Bahnstrecke gibt, während dieser zwischen Kreiensen und Holzminden eben nur durch die Errichtung des Begegnungsgleises im Bereich Deensen-Arholzen zu erreichen ist. „Es gibt daher überhaupt keinen Grund auf NRW zu warten und das Projekt somit immer weiter nach hinten zu verschieben. Ich fordere, dass es auf Niedersächsischer Seite so schnell wie möglich mit den Planungen und letztlich auch mit der Umsetzung weitergeht. Die Landesbuslinie 500, die im Jahr 2018 installiert worden ist, hat zwar zu einer generellen Verbesserung der Situation geführt, aber auch das ist nun schon drei Jahre her. Es muss daher endlich ernste Fortschritte beim Begegnungsgleis“, so Sabine Tippelt weiter.
Gleiches gilt im Übrigen auch für die Inbetriebnahme von Wasserstoffzügen zur Landesgartenschau in Höxter im Jahr 2023. „Auch hier gibt es nach wie vor keine präzisen Aussagen aus dem Niedersächsischen Wirtschaftsministerium. Es steht lediglich im Raum, dass dies grundsätzlich möglich wäre. Finale Aussagen dazu fehlen bis heute. Mit diesen Punkten werde ich mich erneut an das Wirtschaftsministerium wenden“, so Tippelt abschließend.