Holzminden (r). Mit einer Rekordzahl von 19 Kandidatinnen und Kandidaten aus allen Bevölkerungsschichten ziehen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in die Stadtratswahl. „Wir wollen ein zweistelliges Wahlergebnis und unsere Ratsfraktion deutlich vergrößern“, gab der Holzmindener Christian Meyer aus dem Kreisvorstand als Wahlziel aus. Neben der bisherigen Ratsfraktion um Alexander Titze, Peter Ruhwedel, Ruth Horstkotte-Bald und Juliane Kauffmann präsentieren die Grünen auch viele neue und bekannte Gesichter, sowie einige Überraschungen.

Spitzenkandidatin wurde die Ratsfrau und Justizsozialarbeiterin Juliane Kaufmann, dahinter folgt auf Platz 2 Bürgermeisterkandidat Alexander Titze. Auf Platz 3 steht die parteilose Ina Wittkopf. Einstimmig auf Platz 4 gewählt wurde der erfahrene Peter Ruhwedel, dahinter folgen mit Svenja Horstkotte und Nele Kißling zwei junge und neue Gesichter für die Grünen. Wieder auf der Liste für den Stadtrat ist der gebürtige Holzmindener, Landtagsabgeordnete und ehemalige Minister Christian Meyer. Neu dabei und sicher eine Überraschung ist der Schulleiter der Oberschule Bevern Klaus-Dieter Bollmann, der insbesondere nach den Schließungsbeschlüssen von CDU und SPD im Kreistag, den Grünen beigetreten ist. Die Grünen hatten sich im Kreistag klar gegen die Schließung des Schulstandortes Bevern ausgesprochen. Auch für die Kreistagswahl möchte Bollmann für den Erhalt der Schule antreten, was viel Spannung angesichts der aktuellen Schuldebatte verspricht.

Mit Duan Rafler ist auch ein Studierender der HAWK auf der Grünen Ratsliste, ebenso wie die Dozentin an der HAWK Dr. Swantje Penke. Weitere Kandidierende sind der Tierarzt Dr. Bruno Klenke-Bienroth, Anja Sonne, Barbara Burgdorf, Petra Titze, Wolfgang Menz, Gundula Harlis und Petra Vaal. Für den Ortsrat Neuhaus und den Stadtrat kandidiert wieder Klaus-Dieter Risch.

 Für die Grünen kandidieren insgesamt 11 Frauen und 8 Männer. „Mehr als doppelt soviele Kandidat*innen wie zur letzten Wahl“, zeigte sich Christian Meyer erfreut. Der Bürgermeisterkandidat Alexander Titze ergänzt: "Zum ersten Mal treten wir mit deutlich mehr Frauen als Männer für den Stadtrat Holzminden an. Wir wollen gemeinsam eine bessere Politik in Holzminden umsetzen und den Stillstand auflösen. Mit vielen grünen Mandaten im Stadtrat und einem Wechsel an der Rathausspitze." Das einstimmig beschlossene und von mehrere Mitgliedern in ausführlichen Diskussionsrunden erarbeitete Wahlprogramm für den Stadtrat steht unter der Überschrift „Veränderung beginnt hier – Neuanfang jetzt!“. Auf 18 Seiten beschreiben die Grünen dabei ihre Ideen für die Stadt Holzminden. Von mehr Klimaschutz und Energiewende vor Ort, über Verkehrsinitiativen, gutes Wohnen und eine starke Innenstadt.

 Angesichts des Stillstandes und der Lähmung im Rat, hoffen die Grünen auf einen Neuanfang mit vielen neuen Gesichtern und einem neuen Bürgermeister Alexander Titze. „Holzminden kann es besser. Statt Stillstand in Rat und Verwaltung brauchen wir jetzt einen gemeinsamen Neuanfang. Die Zahl der Einwohner*innen ist unter 20.000 Menschen gefallen, unsere Innenstadt steht bald leer und wichtige Projekte wie Klimaschutz und Radverkehr werden nicht umgesetzt. Große Projekte stocken, Kosten explodieren und niemand fühlt sich verantwortlich. Holzminden hat mehr verdient. Großprojekte, wie den Neubau von zwei Schulen, von Feuerwehrgebäuden und Kita-Einrichtungen müssen gemeinsam konsequent und verantwortungsvoll umgesetzt werden. Qualitativ werden wir Kitas und Schulen ausbauen“, heißt es in der Präambel des Programms. Die Grünen wollen einen klaren Fahrplan für mehr Klimaschutz auch durch Sanierung öffentlicher Gebäude mit 100 Prozent Erneuerbaren Energien. „Mit der HAWK und Stiebel Eltron können wir längst zeigen, wie mehr Klimaschutz funktioniert“, sagte Alexander Titze.

Die Grünen wollen auch eine stärkere Begrünung der Innenstadt und der Wohnviertel mit heimischen Bäumen und mehr bunte Blühflächen für die Natur Insekten und Vögel. Der Park und die Teichanlagen sollen als grüne Lunge erhalten bleiben ohne zusätzliche Bebauung. Die Innenstadt soll gerade nach der Pandemie gezielt gestärkt werden z.B. auch durch Aufkauf und günstige Vermietung noch leerstehender Gebäude. Auch die BauSie soll verstärkt zur Stadtentwicklung genutzt werden. Einen Ausbau der Grünen Wiese zulasten der Innenstadt lehnen die Grünen ab. Stattdessen soll das Stadtenwicklungskonzept ISEK von 2011 weiter umgesetzt werden. Neben dem Fahrradverkehr wollen die Grünen auch Bahn und Bus ausbauen, z.B. durch eine Erweiterung des Stadtbusangebots an Stahler Ufer. Die Stadt Holzminden soll auch die Errichtung eines Frauenhauses für den Kreis aktiv unterstützen. Die sozialen Beratungsstellen sollen weiter unterstützt werden und der Präventionsrat nach den Bürgermeisterwahlen gemeinsam mit dem Kreis wiederbelebt werden.

Foto: Grüne