Landkreis Holzminden (red). Der Landkreis Holzminden überrascht das Kollegium der OBS Holzminden mit völlig neuen Plänen: Wie dem Artikel des Tah vom 16. Juni zu entnehmen, soll aus uns nicht nachvollziehbaren Gründen die Oberschule Bevern zum Schuljahr 2022 in der Oberschule Holzminden aufgehen. „Nach „zig“ Umzügen, Unterricht in provisorischen Containern und Platzmangel sowie ständig neuen Plänen bezüglich des Schulstandortes nun dies! Da scheint niemand an unsere Interessen und an die Konsequenzen gedacht zu haben- es geht hier schließlich um die Zukunft unserer Schüler, die eine bestmögliche Bildung erhalten sollen!“, so eine Lehrerin der OBS. Sie spricht vielen aus der Seele: Endlich neu starten, mit bereits erarbeiteten Konzepten für eine schulzweigbezogene und teilgebundene Oberschule, in einem neuen Gebäude, zum neuen Schuljahr.
Und wieder eine Planänderung? Bevern hat sich als jahrgangsbezogene, offene Oberschule strukturiert und ein Profil gegeben. Eine Zusammenlegung dieser ganz verschieden konzeptionierten Schulen würde vor allem bei Eltern und Schülern eine große Unsicherheit bewirken. Darüber hinaus ist der Platz in dem neuen Gebäude Billerbeck gar nicht ausreichend. Nebenbei bemerkt, fehlen jetzt bereits mindestens 2 Klassenräume in dem fast fertiggestellten Schulhaus in der Stadt. Mit der Zusammenlegung wären es ca. 18! Die Raumnot führt schon in den letzten Jahren zu einem ständigen Improvisieren des Fachunterrichts, da Kunst- Bio- oder Textilräume als Klassenräume genutzt werden müssen. Dies kann nicht im Sinne eines Schulträgers sein. Als mögliche Lösung schlägt der Landkreis weiter vor, dass die OBS eine Außenstelle in der Liebigstraße erhalten solle und dort einige Räume des Campe Gymnasiums nutzen dürfe. Zusätzlich würden die Container am Billerbeckgebäude aufgebaut werden. Dieser Vorschlag impliziert einen erheblichen Stressfaktor: Dringend notwendige Pausen müssten vom Kollegium dafür verwendet werden, von einem zum anderen Gebäude zu fahren, für kurzfristige Vertretungen könnten nicht alle Lehrkräfte zur Verfügung stehen, sondern nur wenige Kollegen vor Ort. Der durchgängige Unterricht wäre gefährdet. Zusätzlich wäre die Schule im wahrsten Sinne des Wortes gespalten- ein Zusammengehörigkeitsgefühl könnte nur schwer entstehen. Doch gerade für unsere heranwachsenden Schülerinnen und Schüler ist es wichtig, dass ein Gemeinschaftsgefühl in der Schule gegeben ist.
Um dem „Platzproblem“ gerecht zu werden, sieht der Landkreis eine zweite Alternative in der Nutzung des Campe 1 Gebäudes. Dieses lässt sich sicherlich fußläufig vom Billerbeck Standort erreichen, allerdings hat es erhebliche bauliche Mängel. Der jetzt noch dort stattfindende Unterricht der Gymnasiasten ist als vorübergehend deklariert worden. Das Campe Gymnasium zieht in ein durchsaniertes Gebäude. Die Oberschule Holzminden hingegen soll jedoch – im Zuge der neuen Pläne des Landkreises – fusioniert mit der Oberschule Bevern in eben diesem maroden Gebäude den Unterricht aufnehmen. Da stellt sich dem Kollegium die Frage, inwiefern die Sicherheit der Schulgemeinschaft den Landkreis interessiert.
Wird hier am Ende mit zweierlei Maß gemessen?
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