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Montag, 25. November 2024 Mediadaten
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Holzminden (red). Bei der Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik für das Polizeikommissariat Holzminden konnten Dienststellenleiter, Polizeioberrat Oliver Busche, und der Leiter des Einsatz- und Streifendienstes, Erster Polizeihauptkommissar Burkhard Schramm, eine grundsätzlich positive Bilanz ziehen. So konnte zwar der sicherlich Corona-bedingt historisch niedrige Stand des Vorjahres 2020 dem Landes- und Inspektionstrend folgend nicht wieder erreicht werden, jedoch ist die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle im Zuständigkeitsbereich des Polizeikommissariats Holzminden mit 1.612 (+70) Verkehrsunfällen immer noch der drittniedrigste Wert der letzten 10 Jahre. Nur im Corona-Jahr 2020 (1.542) und 2012 (1.597) konnte ein niedrigeres Verkehrsunfallaufkommen erfasst werden. Der Höchststand in diesem Betrachtungszeitraum lag im Jahr 2016 bei 1.762 Unfällen. Trotz dieser positiven Bilanz kein Grund von dem bisherigen Konzept abzuweichen. 

Gesamtunfallgeschehen im LK Holzminden 

- Unfallfolgen: Erneut Rückgang der Verkehrsunfälle mit Personenschaden Sehr erfreulich ist zudem die weiterhin rückläufige Entwicklung der Verkehrsunfälle mit Personenschäden; die Anzahl der Verkehrstoten hat sich sogar halbiert. 

- Leichtverletzte: Nachdem die Polizei Holzminden im Jahr 2018 mit 256 einen Höchststand bei den leichtverletzten Personen feststellen musste, konnte die bereits ab dem Jahr 2019 einsetzende Reduzierung (244) in den Folgejahren weiter fortgesetzt werden (2020: 235 / 2021: 214). Dieses entspricht einem Rückgang von 16,4 % innerhalb von drei Jahren. Damit liegt die Anzahl der Leichtverletzten nunmehr nicht nur unterhalb des 10-Jahres-Durchschnitts von 235 Leichtverletzten, sondern stellt auch den niedrigsten Wert der letzten 10-Jahre dar. 

- Schwerverletzte: Ebenfalls positiv fällt der Rückgang bei den Verkehrsunfällen mit schwerverletzten Verkehrsteilnehmern aus. Hier konnte die Anzahl gegenüber dem Vorjahr auf 62 (-3) reduziert werden. Damit verzeichnet das PK Holzminden nach 2019 den zweitniedrigsten Wert der letzten 10 Jahre und liegt ebenfalls unter dem 10-Jahres-Durchschnitt von 67 Schwerverletzten. 

- Getötete Verkehrsteilnehmer: Auch in Bezug auf die bei einem Verkehrsunfall getöteten Verkehrsteilnehmer war ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen. So konnte die Anzahl der getöteten Verkehrsteilnehmer gegenüber dem Vorjahr 2020 halbiert werden (-3), wobei selbstverständlich jeder Tote einer zu viel ist. Von den drei tödlich verletzten Personen waren zwei als PKW-Fahrer, sowie eine Person als Fußgänger unterwegs. Motorradfahrer befanden sich in diesem Jahr nicht unter den Verunglückten. 

Insgesamt war feststellbar, dass die Personenschäden im Zusammenhang mit Verkehrsunfällen im Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr (306) erneut um 27 (-8,8%) auf 279 reduziert werden konnten. Damit liegt die Anzahl der im Jahr 2021 bei Verkehrsunfällen verletzten Personen deutlich unterhalb des 10-Jahres-Schnitts von 306,5 Verletzten. 

Betrachtet man die Gesamtunfallzahlen in Bezug auf die Örtlichkeit und die Folgen, so kann festgestellt werden, dass sich mit 61 % die meisten Unfälle innerhalb geschlossener Ortschaften ereignen. Hierunter fallen dann aber in erster Linie Unfälle mit Sachschaden, z.B. auch leichte Parkrempler, oder Unfälle mit Leichtverletzten. 

Die Unfälle mit schwerwiegenden Folgen ereignen sich dagegen immer noch überwiegend außerhalb geschlossener Ortschaften, wobei eine der Hauptursachen hier in den hohen Geschwindigkeiten zu suchen ist. Für die Polizei Holzminden gilt es daher nach wie vor an dem gesetzten Ziel der weiteren Reduzierung der Unfälle mit schwer- und tödlich Verletzen konsequent festzuhalten. Insofern wird auch weiterhin ein besonderes Augenmerk auf der Verfolgung der Hauptunfallursache Geschwindigkeit, aber auch der Ablenkung, zum Beispiel durch Handynutzung, liegen. 

Personenschäden bei Verkehrsunfällen im LK Holzminden Siehe Anlage 

- Risikogruppen: 

- Weniger Unfälle unter Beteiligung junger Kraftfahrer Diese Risikogruppe betreffend ist erfreulicher Weise ein äußerst positiver Trend zu vermelden. Waren im Jahr 2020 mit 18,5 % (12) noch überproportional viele junge Kraftfahrer (18 bis unter 25 Jahre) an Verkehrsunfällen mit schwerem Personenschaden beteiligt, so konnte die Anzahl der Schwerverletzten jungen Kraftfahrer im vergangenen Jahr fast halbiert werden. Von den insgesamt 62 Schwerverletzten gehörten in 2021 "lediglich" 7 (11,3 %) zu der bezeichneten Gruppe an. Bei den Leichtverletzten ist allerdings ein leichter Anstieg zu verzeichnen. Von insgesamt 214 Leichtverletzten gehörten 40 (18,7 %) der o.a. Risikogruppe an. Im Jahr 2020 lag der Anteil mit 37 Leichtverletzten noch bei 15,7 %. Tödlich verletzt wurde aus dieser Altersgruppe in den vergangenen 3 Jahren glücklicherweise niemand. "Hier tragen offensichtlich die in den vergangenen Jahren verstärkten Kontroll- und Präventionsmaßnahmen Früchte", so Burkhard Schramm, Leiter des Einsatz- und Streifendienstes. Neben gezielten Verkehrsüberwachungsmaßnahmen in Form von Geschwindigkeit-, Gurt, sowie Alkohol- und Drogenkontrollen, wurde ein besonderes Augenmerk auf die Einhaltung des Handyverbotes beim Autofahren gerichtet, da insbesondere die Altersgruppe der jungen Kraftfahrer vermehr zur Handynutzung während der Fahrt neigt, was u.a. nicht nur zu deutlich reduzierten Reaktionszeiten, sondern auch zu langen Strecken des "Blindfluges" führt. Leider mussten in den vergangenen zwei Jahren die mit großem Erfolg durchgeführten "Crash-Kurs-Veranstaltungen", bei denen insbesondere angehenden und jungen Fahrzeugführern die besonderen Gefahren im Straßenverkehr eindrucksvoll vor Augen geführt werden, pandemiebedingt ausfallen. Diese Maßnahmen werden in diesem Jahr ebenso wiederaufgenommen, wie die Verkehrssicherheitstage des PK Holzminden. Bei den erstmals 2016 mit großem Erfolg durchgeführten "Verkehrssicherheitstagen" dreht sich alles um das Themenfeld Verkehr. Angefangen von Geschwindigkeitsüberwachungsmaßnahmen, den Themen Alkohol-, Drogen- und Medikamentenbeeinflussung sowie Ablenkung durch Handynutzung. Ziel ist dabei nicht nur die Repression, sondern es geht darüber hinaus auch immer darum mit den Verkehrsteilnehmern ins Gespräch zu kommen und diese für die Gefahren zu sensibilisieren. 

- Abnahme der schweren Unfallfolgen bei Motorradunfällen Ein besonderes Augenmerk bei der Verkehrsüberwachung liegt im LK Holzminden nicht nur in der Überwachung des Motorradverkehrs, sondern ebenso in den präventiven Maßnahmen. Einerseits geht es dabei um die weitere Reduzierung der schweren Folgen von Motorradunfällen, aber auch um die Sensibilisierung dieser Verkehrsteilnehmer bezüglich der damit einhergehenden Gefahren. So war in den vergangenen Jahren besonders auffällig, dass es sich bei den tödlich verunglückten und schwerletzten Kradfahrern überwiegend um Ortsunkundige handelte. Zwangsläufig damit verbunden waren aber auch Kontrollen bezüglich möglicher Bauartveränderungen, die u.a. immer wieder zu nicht hinnehmbaren Belästigungen der Anwohner der Weserregion führen. "Neben der dienststelleneigenen Kontrollgruppe für Kräder, ist es uns gelungen, die behördenweit zuständige "Kontrollgruppe Krad" der PD Göttingen mehrfach in unsere Kontrollen mit einzubinden" so Schramm weiter. "Ziel ist es, sowohl durch Einzelkontrollen, als auch in Form von länderübergreifenden Kontrolltagen, langfristig eine Reduzierung der Motorradunfälle und der Lärmbelästigung zu erreichen." Betrachtet man die letzten 6 Jahre so sind erste positive Entwicklungen - im Übrigen entgegen dem Landestrend - feststellbar, die es in der Folge nunmehr zu verfestigen gilt: 

- Niedrigste Gesamtanzahl der Motorradunfälle der letzten 6 Jahre mit insgesamt 86 Unfällen. Dies ist ein Rückgang von 5,5% gegenüber dem Vorjahr (91/-5), und gegenüber dem Höchststand im Jahr 2018 (119 Unfälle) sogar ein Rückgang von 28%! 

Bezogen auf die Unfallfolgen stellt sich das Lagebild ähnlich positiv dar: - Niedrigste Anzahl der leichtverletzten Motorradfahrer der letzten 6 Jahre mit insgesamt 30 Leichtverletzten. Auch hier ein Rückgang von 14% ggü. dem Vorjahr (35/- 5) und ggü. dem Höchststand 2018 (50 Leichtverletzte) um 40 %. 

- Zweitniedrigste Anzahl der schwerverletzten Motorradfahrer Mit 20 schwerverletzen Motorradfahrern ggü. dem Vorjahr (29 / -9) ist auch hier ein Rückgang von 31 % zu verzeichnen. Ggü. dem Höchststand im Jahr 2016 mit 34 Schwerverletzten, ist dies auch hier ein beachtlicher Rückgang von 41 %.

- Nach 2019 erneut kein tödlich verletzter Motorradfahrer im Jahr 2021 Auch im vergangenen Jahr ereignete sich glücklicherweise kein tödlicher Motorradunfall. Damit konnte erneut an das Jahr 2019 angeknüpft werden, in dem ebenfalls kein tödlicher Unfall zu verzeichnen war. Die höchste Anzahl an tödlich verletzten Motorradfahrern war dagegen im Jahr 2017 zu beklagen. Hier verloren 4 Menschen ihr Leben. Damals waren 67 % (4 von 6) aller tödlich verunglückten Verkehrsteilnehmer Motorradfahrer! Auffällig ist allerdings der relativ hohe Anteil der an Unfällen und deren Folgen in der sog. 125er- (Einsteiger-) Klasse. Mit 14 von 20 schwerverletzten, und 18 von 30 leichtverletzten Motorradfahrern nehmen diese Verkehrsteilnehmer einen nicht unerheblichen Anteil ein. Da der Landestrend gegenläufig ist, wurde in diesem Jahr gleich zu Saisonbeginn durch das Innenministerium die Initiative "Sichere Landstraße - Mein Tempo... mein Leben" gestartet, in der - zusammen mit der Landesverkehrswacht und dem ADAC - durch Plakataktionen, Fahrsicherheitstrainings und besondere Aktionen rund um das Thema Geschwindigkeit schwere Unfälle vermieden, und die Lärmbelästigung auf einen erträglichen Level reduziert werden sollen. 

- Rückläufige Anzahl auch bei Verkehrsunfällen mit beteiligten Seniorinnen und Senioren Die Gruppe der Seniorinnen und Senioren rückte im vergangenen Jahr wieder in den Blickpunkt der polizeilichen Präventionsarbeit. Aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre wurden beispielsweise in Zusammenarbeit von Polizei und Verkehrswacht "Padelec-Trainings" angeboten, um auf deutlich gestiegene Mobilität und Aktivität dieser Altersgruppe zu reagieren, da durch deren gestiegene Teilnahme am Straßenverkehr auch die Wahrscheinlichkeit in einen Verkehrsunfall verwickelt zu werden stark zugenommen hat. Die Statistik betrachtet dabei zwei Altersklassen; die über 65-Jährigen sowie die über 75-Jährigen. Auch hier verzeichnet das Polizeikommissariat Holzminden einen positiven Trend. So ist im Verhältnis zu den Vorjahren 2019 und 2020 in beiden Altersklassen der Anzahl der Leichtverletzten, der Schwerverletzten und auch der tödlich Verletzten wieder deutlich gesunken. Seitens der Polizei Holzminden wird daher an den bestehenden Präventionsprogrammen, auch in Zusammenarbeit mit den polizeilichen Netzwerkpartnern, festgehalten. Nähere Informationen hierzu sind über das Polizeikommissariat Holzminden zu erhalten. 

- Verkehrsunfallfluchten nehmen weiter deutlich zu / Aufklärungsquote gestiegen 

Mit knapp einem Viertel (22,3 %) aller Verkehrsunfälle (359 / 1.612 ges.) ist ein trauriger Rekord bei Verkehrsunfällen mit anschließendem unerlaubten Entfernen vom Unfallort erreicht! Gegenüber den Vorjahren (2020 = 20,9 % / 2019 = 19,0 %) ist hier eine deutliche Zunahme zu verzeichnen. Diese Verkehrsunfallfluchten ereignen sich zum überwiegenden Teil innerhalb geschlossener Ortschaften, z.B. beim Ein- und Ausparken. Hierbei handelt es sich keinesfalls um ein Bagatelldelikt, sondern um ein mehr als nur unfaires Verhalten ggü. anderen Verkehrsteilnehmern, was zu Recht als (Verkehrs-) Straftat eingestuft und mit hohen Geldstrafen sowie dem Entzug der Fahrerlaubnis geahndet werden kann. Die Aufklärungsquote blieb wie im Vorjahr mit knapp 44 % gleich. Somit konnte fast jeder zweite Unfallflüchtige ermittelt und zur Verantwortung gezogen werden. In Bereich der Verkehrsunfallfluchten, bei denen ein anderer Verkehrsteilnehmer verletzt wurde, lag die Aufklärungsquote mit 62,5 % ebenfalls 12,5% über dem Vorjahr. Daher die dringende Bitte der Polizei Holzminden sich zu melden, wenn Sie Zeuge eines Unfalls oder einer Unfallflucht sind. Nur mit Ihrer Mithilfe kann es gelingen derartiges Verhalten aufzuklären und das Entdeckungsrisiko zu erhöhen, damit Geschädigte zu ihrem Recht kommen! 

- Alkohol- und Drogen im Straßenverkehr 

Trotz Weiterführung von Aufklärungsmaßnahmen und ankündigten Kontrollen ist auch im zweiten "Corona-Jahr" kein Rückgang der alkohol- und drogenbeeinflussten Verkehrsunfälle feststellbar. So ist es zwar nach dem Höchststand der Jahre 2016 und 2017 mit je 27 an Verkehrsunfällen beteiligten alkoholisierten Verkehrsteilnehmern durch die Intensivierung der Kontrollmaßnahmen zu einem Rückgang in den Folgejahren gekommen (2018 = 21 / 2019 = 20 / 2020 = 19), jedoch ist im zurückliegenden Jahr 2021 die Anzahl wieder auf 20 Verkehrsunfälle angestiegen. Ähnlich verhält es sich bei der festgestellten Anzahl der Verkehrsunfälle unter Drogen- und Medikamenteneinfluss. Hier stieg die Unfallbeteiligung erneut auf einen Wert von 14 Verkehrsunfälle im Jahr 2021 (2020: 8 / 2019: 14 / 2018: 12 / 2017: 9 / 2016: 13). Gleichzeitig wurden im vergangen Jahr bei Kontrollen 63 Verkehrsteilnehmer unter Alkoholeinfluss, und 131 Verkehrsteilnehmer die unter Drogen- und Medikamenteneinfluss standen festgestellt. Dieses macht einmal mehr deutlich, dass sich die Verkehrsteilnehmer zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit auch in diesem Jahr auf eine Fortsetzung der intensiven polizeilichen Kontrollen einstellen müssen. 

"Neben der Bekämpfung der Hauptunfallursachen sowie dem besonderen Fokus auf die Risikogruppen Kinder, Junge Fahrer und Senioren im Straßenverkehr steht die Verkehrssicherheit von Fahrrad-/Pedelec-Fahrenden sowie die Überprüfung der Fahrtüchtigkeit der Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer in diesem Jahr im besonderen Fokus der Verkehrssicherheitsarbeit der Polizei Holzminden", so der Ausblick des Leiters des Polizeikommissariats, Oliver Busche. "Neben der Verkehrsüberwachung, die von den Beamtinnen und Beamten der Einsatz- und Streifendienste engagiert und rund um die Uhr im gesamten Kreisgebiet erfolgt, gestalten wir weiter intensiv - auch unter Einbeziehung unserer Kooperationspartner - die Verkehrsprävention im Landkreis Holzminden. Unser Ziel bleibt, unsere Straßen sicher zu machen und insbesondere schwere Unfallfolgen zu vermeiden."

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