Holzminden (red). Im Wechsel mit dem internationalen Straßentheater war 2020 wieder ein Big-Band Festival geplant. Die Bands waren gebucht, der Flyer kurz vor dem Druck, doch dann kam der erste Lockdown dazwischen. Zwei Jahre später sind die Veranstalter glücklich, über Pfingsten an die schöne Tradition anknüpfen zu können. Das Stadtmarketing und die Musikschule Holzminden haben für die Tage vom 4. bis 6. Juni ein tolles Programm zusammengestellt und einige zusätzliche Programmpunkte in das Festival aufgenommen.
„Neben den Konzerten auf dem Marktplatz ist es uns als Musikschule wichtig, etwas für die Ausbildung der Musikerinnen und Musiker aus der Region anzubieten“, sagt Musikschulleiter Alexander Käberich. Daher werden in Zusammenarbeit mit dem „Berlin Brass Festival“ Workshops auf unterschiedlichem Niveau angeboten. Ob jung oder erwachsen, fortgeschritten oder Anfänger - für jeden ist hier etwas dabei. Das Notenmaterial ist speziell für diese Workshops eingerichtet und online abrufbar, sodass man sich auf die Teilnahme vorbereiten kann. Dozenten aus Berlin bringen gute Laune, Berliner Schnauze und viel Erfahrung mit, um das Ergebnis der Workshops zur Eröffnung des Festivals zu präsentieren. Anmeldungen sind ab sofort über die Homepage der Musikschule möglich: www.musikschule-holzminden.de
Die kleine Eröffnung - für Besucher, die das Besondere suchen - findet jedoch nicht auf dem Markplatz statt. „Wir haben so viele schöne Plätze in Holzminden, daher haben wir das Festival auf den Park im Kauffmannsgarten erweitert“, freut sich Katrin Steffen vom Stadtmarketing. Am 04. Juni geht es daher mit der Berliner Band „Beat’n Blow“ um 19:00 Uhr mit einem Picknick-Konzert los. Keine Bänke, keine Biertheke, keine Bühne. Besucher bringen sich alles selber mit, um einen coolen PicknickAbend im Park zu verbringen. Decke & Sektchen, Bierkiste & Inhalt, Campingstuhl & Saft oder Klappstuhl & Wasser. So nah, so echt, so frisch und direkt hat man Beat'n Blow in Holzminden noch nie gehört: unplugged auf der grünen Wiese im Park. Als Warm-Up für die Festivaltage geht es hier entspannt zu.
Am 5. Juni startet das Programm auf der großen Bühne auf dem Marktplatz. Ab 18:30 Uhr spielt die am Vortag gegründete Festival-Band. Premieren sind ein ganz besonderer Moment: Eine Idee, ein neues Konzept, ein frischer Gedanke geht erstmals raus in die Welt. Mit Unterstützung der Profis von Beat’n Blow startet das Festival nach langer Corona-Durststrecke endlich wieder. Ab 20 Uhr spielt die attraktive Alternative zu Balkan Beat und bayrischer Blasmusik. Sie kommt aus Berlin und heißt Beat 'n Blow: Seit mehr als 25 Jahren sorgen die acht Musiker um Sängerin Jasmin Graff für unverschämten Groove und scheren sich nicht um Stilgrenzen.
New Orleans Jazz, Funk, Blues, Reggae oder Rock - Hauptsache, es macht Spaß. Beat 'n Blow ist eine Berliner Kulturinstitution und hat mit Micky Bister 2021 ihre neue CD „Along the River" veröffentlicht. Die Berliner Blaskapelle kann ohne Übertreibung als Wegbereiter der neuen europäischen Bläserbewegung bezeichnet werden, gilt als heisser Tipp in der Musikszene und reißt jedes Publikum gleichermaßen mit - sei es auf der Straße, der Club- oder der Festivalbühne. Der 6. Juni steht im Zeichen des klassischen Big-Band-Sounds. Große Besetzung, knackige Bläser und viele bekannte Melodien. Um 18 Uhr erobern Studierende des IfM Jazzorchesters aus Osnabrück die Bühne.
Das Studienprofil Jazz hat sich zu einem der größten und profiliertesten Fachbereiche dieser Art in Deutschland entwickelt - Aushängeschild dieser Arbeit ist das Jazzorchester unter der Leitung von Stephan Schulze. Unter seiner Leitung erarbeiten die Studierenden in jedem Semester Werke von Klassikern der Literatur bis zu zeitgenössischen Arrangements, diese zum Teil aus der Feder der Studierenden selbst. In der Vergangenheit hat sich die Band durch zahlreiche Auftritte in Niedersachsen und NRW einen Namen gemacht, ebenso durch die Zusammenarbeit mit Künstlern wie Jiggs Whigham oder Greetje Kauffeld und der Big Band des NDR.
Ab 20 Uhr spielt die Lothar Krist Hannover Big-Band. Auf dem Weg zur Tournee nach Kansas City (USA) macht die Hannover Big Band noch schnell einen Halt in Holzminden. Seit drei Generationen pflegt die Hannover Big Band unter der Leitung von Lothar Krist die Tradition der Jazzorchester von Duke Ellington, Count Basie, Benny Goodman oder Glenn Miller. Das bedeutet aber auch, neue Big-Band-Sounds zu entwickeln: Modern Jazz, Rock, Pop und Fusion gehören ebenso in das reichhaltige Repertoire wie Eigenkompositionen der Bandmitglieder. Die Liste der Gastsolisten ist lang und exklusiv - also das „Who ist Who“ des Swing: Herb Geller, Arturo Sandoval, Max Mutzke, Viktor Lazlo und viele mehr.
Der Festivaltisch ist also gedeckt und die Pfingsttage in Holzminden können wieder swingend und groovend erlebt werden. Dank der Förderung durch die Stadt Holzminden, die Kulturstiftung des Landkreises, den Landschaftsverband Südniedersachsen und die VR-Bank in Südniedersachsen ist der Eintritt zu den Konzerten frei. Es gelten keine Corona-Auflagen, die Veranstalter bitten jedoch um Rücksicht. Alle Informationen zum Festival finden sich auf: www.musikschuleholzminden.de
Foto: Stadtmarketing Holzminden