Holzminden (red). Den „Tag der Kinderbetreuung“ nutzte der Landtagsabgeordnete Uwe Schünemann zu Gesprächen über die Rahmenbedingungen für Tagesmütter. Wer könnte dafür geeigneter sein als der Verein „Kinderbetreuung Holzminden“? Dieser läutete mit einem bundesweiten Modellprojekt vor fast 50 Jahren die Erfolgsgeschichte der Kindertagespflege ein. Heute betreibt der anerkannte freie Träger der Jugendhilfe ein Familien- und Kinderservicebüro, in dem Eltern und Tagespflegepersonal gleichermaßen beraten werden. „Der Bedarf an Tagesmüttern und—vätern ist enorm“, so Dörthe Oppermann vom hauptamtlichen Team des Vereins und startet gleich einen Aufruf: „Wer noch kurzfristig Interesse an einer entsprechenden Qualifizierungsmaßnahme hat, sollte sich umgehend melden“.
Für den im Juni geplanten Kurs an der KVHS Holzminden fehlt noch eine Anmeldung. Mit dem Landkreis sei vereinbart, dass dieser erst bei mindestens 10 Teilnehmenden stattfinden kann. Auf die Qualität der Ausbildung legt der Verein großen Wert. Gerade in den ersten drei Lebensjahren würden die Grundlagen für die spätere schulische Bildung gelegt. Die Förderung der Kinder durch qualifiziertes Tagespflegepersonal sei daher entscheidend. Das Tagesmüttermodell mit einem familiären Umfeld und kleinen Gruppen böten aus pädagogischer Sicht ideale Voraussetzungen. „Zu Recht ist die Tagespflege seit 2005 der Krippe und der Kita gleichgestellt und wird auch öffentlich gefördert“, stellt Uwe Schünemann fest.
„Die Rahmenbedingungen haben sich für Tagesmütter und –väter verbessert“, so der 1. Vorsitzende des Vereins, Hendrik Hachenberg. Die Vergütung pro Kind und Stunde sei angepasst worden. Im begrenzten Umfang würden auch Vorbereitungszeiten anerkannt. Eine Herausforderung sei allerdings die Selbstständigkeit. Fördergelder aus dem RAT-Programm des Landes kämen erst mit eineinhalb-jähriger Verzögerung. Diese Zeit zu überbrücken, sei nicht einfach. „Das ist nicht zu akzeptieren“, findet Uwe Schünemann und versprach, sich sowohl in Hannover als auch beim Landkreis, um das Problem zu kümmern. Die Antragsbearbeitung müsse erheblich beschleunigt werden. Zudem sei eine Überbrückungsregelung für den Landkreis ohne Risiko.
Beeindruckt zeigten sich der heimische Landtagsabgeordnete und die bildungspolitische Sprecherin der CDU Kreistagsfraktion und Jugendhilfeausschussvorsitzende Sabine Echzell von der hohen Professionalität des Vereins. Die fachliche Beratung zur Kinderbetreuung aller Altersstufen sei überregional anerkannt. Das Wohl des Kindes stehe stets im Mittelpunkt. Die Flexibilität der Tagespflege sehen die CDU-Politiker als großen Vorteil. So könne auf die Bedürfnisse der Eltern sehr individuell eingegangen werden. Betreuung in den Randzeiten und sogar über Nacht könne vereinbart werden. „Die Tagespflege leistet einen entscheidenden Beitrag zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie“, so Uwe Schünemann. Der Verein ermögliche den Tagesmüttern, gut ausgebildet und mit Empathie, sich um die Entwicklung der ihnen anvertrauten Kinder zu kümmern. „Herzlichen Dank für das großartige Engagement“.
Foto: Büro Schünemann