Holzminden (r). Die Potenziale, die in der eigenen Familie stecken, erkennen und bei Problemen selbst eine Lösung finden: Diese Ziele stecken hinter dem Ansatz des FamilienRats. Seit 2012 zählt der Landkreis Holzminden mit diesem Programm bundesweit zu den Vorreitern. Mit Hilfe von ehrenamtlichen FamilienRats-Koordinator*innen konnte seitdem schon vielen Betroffenen geholfen werden. Jetzt sucht das FamilienRatsbüro wieder Interessierte, die sich zu Koordinator*innen ausbilden lassen möchten. Die Tätigkeit wird über eine Aufwandsentschädigung vergütet. Außerdem werden kostenlose Fortbildungen und bei Bedarf Supervision angeboten.
„Wir freuen uns auf Menschen mit Lebenserfahrung, Freude am Organisieren und gutem Bauchgefühl“, sagt Petra Müller, die das FamilienRatsbüro betreut. Die Familien sollen lernen, ihre Ressourcen besser zu nutzen und Veränderungen zum Wohle der Kinder vornehmen. Das Büro und die Koordinator*innen leisten dabei Unterstützungsarbeit. „Es geht darum, Strukturen und getroffene Vereinbarungen einzuhalten“, unterstreicht Müller. „Man sollte kreativ sein, sich von den Problemen der Familien abgrenzen können und darauf vertrauen, dass viel Kraft, Engagement und Motivation in den Familien und ihrem eigenen Netzwerk stecken“, erklärt Tobias Frank, der als Jugendhilfeplaner im Jugendamt des Landkreises das Projekt 2012 initiiert hat. Es gehe darum, Menschen zu unterstützen, sich selbst zu helfen.
Die Koordinator*innen unterstützen seit 2016 mit einem vergleichbaren Ansatz die Integration von Flüchtlingsfamilien und werden dabei vom Land Niedersachsen finanziell unterstützt. Die NachbarschaftsRäte für Flüchtlingsfamilien sollen künftig auch die Integration der Flüchtlinge aus der Ukraine beschleunigen. Wer sich als FamilienRats-Koordinator*in engagieren möchte, kann sich für die kostenlose Schulung am 17. Juni (15-19 Uhr), 18. und 25. Juni (10-16 Uhr) anmelden. Weitere Informationen über das Projekt und die Schulung können im FamilienRatsbüro des Landkreises unter der E-Mail-Adresse