Holzminden (red). 1700 Jugendliche feiern gemeinsam Abendmahls-Gottesdienst, beschäftigen sich mit Themen rund um Vielfalt und Akzeptanz, Frieden und Umweltschutz, Gerechtigkeit und persönlichen Glauben. 1700 Jugendliche singen Taizé-Lieder und erfahren Spiritualität, tanzen in der großen Zeltdisco, kühlen sich bei Wasserschlachten ab und haben Spaß im Bällebad oder bei Großgruppenspielen. 1700 Jugendliche lernen neue Leute kennen, haben interessante Begegnungen und Gespräche, warten auf das Ende eines Wolkenbruchs samt Gewitter und sind Teil einer einzigartigen Gemeinschaft beim Zelten auf der großen Wiese des Jugendhofes Sachsenhain. Dies alles sowie über 100 Workshops, Mitmach-Aktionen, Performances und Konzerte durften auch Jugendliche aus unserem Kirchenkreis vom 23. bis 26. Juni erleben. Außerdem fuhren bereits am Mittwochmorgen Teamende der Evangelischen Jugend Holzminden-Bodenwerder nach Verden, um rund um das Sprengel-Zelt beim Vor-Camp Aufbauarbeiten zu leisten und beim Haupt-Camp verschiedene Arbeitsdienste zu übernehmen. Alle Teilnehmenden wurden vom Diakon:innen-Team des Kirchenkreisjugenddienstes begleitet.
Nachdem das letzte Landesjugendcamp wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden konnte, wurde es in diesem Jahr unter dem Motto „Live und in Farben“ wieder in Verden durchgeführt. Seit mehr als dreißig Jahren ist das Landesjugendcamp die größte nicht-kommerzielle Veranstaltung von Jugendlichen für Jugendliche in Niedersachsen. Alle zwei Jahre wird es von der Landesjugendkammer der Landeskirche Hannovers veranstaltet und mithilfe des Landesjugendpfarramtes organisiert und durchgeführt. In diesem Jahr war der nachhaltige Umgang mit Ressourcen besonders im Fokus: Es gab Solarduschen und Kompost-Klos, Nudelstrohalme und abbaubare Luftballons sowie fleischfreie Mahlzeiten, Upcycling-Kreativangebote und die Möglichkeit, sich seinen Smoothie zu erstrampeln oder sein Handy per Muskelkraft aufzuladen.
Für die Jugendlichen aus dem Kirchenkreis Holzminden-Bodenwerder stand fest: „Die Disco war das Beste auf dem Camp!“ Als weiterer Höhepunkt wurde die große Versammlung am Samstagnachmittag auf der Plaza benannt, bei der alle Teilnehmenden und Mitwirkenden ein riesiges menschliches Kugelkreuz (das Zeichen der Evangelischen Jugend) mit Peace-Zeichen bildeten. Im Zentrum des Kreuzes stand ein knallrotes Mini-Planschbecken und wartete auf ein besonderes Highlight: Ein Teilnehmer aus dem Sprengel Hildesheim-Göttingen hatte sich spontan ein paar Tage zuvor dazu entschieden, sich taufen zu lassen. Das hatte es noch nie auf einem Landesjugendcamp gegeben.
Nach dem Abschlussgottesdienst am Sonntag trafen die Jugendlichen am späten Nachmittag wieder in Holzminden ein. Müde und erschöpft, aber glücklich und zufrieden, nahmen sie noch einmal all ihre Kräfte zusammen und ließen den Schlachtruf unseres Sprengels „Hildesheim – Göttingen – Dankeschön – Bitteschön – Amanamaaaa!“ durch den Bahnhof schallen. Jetzt war das Camp wirklich zu Ende und die Vorfreude auf das Landesjugendcamp 2024 breitete sich bereits langsam aus.
Foto: Kirchenkreisjugenddienst Holzminden-Bodenwerder