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Dienstag, 26. November 2024 Mediadaten
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Holzminden (red). Ein nächtlicher Jäger mit gruseligem Namen beschäftigt in den letzten Wochen viele Menschen in ganz Deutschland und somit auch Spinnenfachleute und Naturschutzverbände. Die Nosferatu-Spinne (Zoropsis spinimana) wird aktuell häufiger gesichtet und gemeldet als in den Vorjahren und sorgt daher für Verunsicherung.

Bei der Nosferatu-Spinne handelt es sich um eine aus dem Mittelmeerraum stammende Kräuseljagdspinne mit einer Körperlänge von ein bis zwei Zentimetern und einer Beinspannweite von etwa fünf Zentimetern. Weibliche Individuen sind grundsätzlich etwas größer als die Männlichen. Im Jahr 2005 wurde die Spinne erstmals in Deutschland nachgewiesen. Seitdem hat sie sich, wahrscheinlich mit Hilfe des Güter- und Warenverkehrs, in ganz Deutschland und somit auch in Niedersachsen, stark verbreitet. So gibt es mehrere Meldungen aus Hannover, Göttingen und Osnabrück. Aber auch in Oldenburg sowie in Ostfriesland wurde die Spinne schon mehrfach gesichtet. „Bei den ersten in Deutschland aufgefundenen Nosferatu-Spinnen handelt es sich vermutlich um Urlaubsmitbringsel, die sich dann im Schutz der Häuser vermehrt haben. Klimawandel und damit einhergehende milde Winter begünstigen nun die Ausbreitung der Tiere“, erklärt Britta Raabe, Regionalgeschäftsleiterin der Regionalgeschäftsstelle Weserbergland. In ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet ist die Nosferatu-Spinne vor allem an Bäumen und Felsformationen aktiv und ein geschickter nächtlicher Jäger, der ohne Netze seine Beute jagt. In unseren Breitengraden hält sie sich vor allem an Gebäuden und um diese herum auf. Oft nimmt man sie an Hauswänden oder im Bereich von Gartenhäusern, Balkonen und Terrassen wahr. Ihren Namen verdankt sie der charakteristischen Zeichnung auf ihrem Rücken, die an die Filmfigur Nosferatu erinnert. 

Die Online-Plattform Naturgucker hat nun zusammen mit dem NABU ein spezielles Internetportal eingerichtet, auf dem gesichtete Nosferatu-Spinnen gemeldet werden können. „Mit Hilfe dieser Meldeapp soll eine Dokumentation über das Vorkommen dieser Art und die ihre Verbreitung beeinflussenden Faktoren ermöglicht werden“, berichtet Raabe. Fundmeldungen können nun schnell, einfach und ohne Registrierung unter https://NABU-naturgucker.de/app/nosferatu eintragen werden. Meldungen mit Fotos sind besonders hilfreich, da so geklärt werden kann, ob es sich tatsächlich um eine Nosferatu-Spinne handelt. Für das Weserbergland gehen täglich neue Meldungen ein: aus den Landkreisen Schaumburg, Hildesheim, Holzminden und Hameln-Pyrmont wurden bereits viele Fotos hochgeladen, die nun zur Prüfung anstehen.  

So wie alle Spinnen hat auch die Nosferatu-Spinne Gift, um ihre Beute zu betäuben. Anders als bei den heimischen Spinnenarten kann diese mit ihren Beißwerkzeugen jedoch die menschliche Haut durchdringen. Übermäßige Angst braucht man jedoch nicht zu haben: Die Folgen eines Bisses sind für den Menschen, ähnlich wie bei einem Bienen- oder Wespenstich, grundsätzlich unproblematisch. Sofern keine Allergie vorliegt, müssen keine weiteren Maßnahmen ergriffen werden. Ist man sich unsicher, kann jedoch vorsorglich ein Arzt aufgesucht werden. „Zu einem Biss kommt es in der Regel nur dann, wenn sich die Spinne bedrängt fühlt. Wer in der Wohnung ein Exemplar findet, sollte daher nicht versuchen, sie mit bloßer Hand einzufangen. Am besten stülpt man ein Glas über die Spinne, schiebt eine dünne Pappe zwischen Untergrund und Glas und setzt sie ins Freie“, so die Empfehlung der NABU-Geschäftsstellenleiterin.

  • Sichtung der Nosferatu-Spinne melden: https://NABU-naturgucker.de/app/nosferatu
  • Über Naturgucker: Die naturgucker.de gemeinnützige Genossenschaft engagiert sich dafür, mehr Menschen für die Natur und deren Beobachtungen zu begeistern und ist strategischer Partner des NABU. NABU-naturgucker.de bietet Interessierten eine Plattform zum Melden und Diskutieren von Naturbeobachtungen und Bildern. Die NABU-naturgucker-akademie.de bietet ein breit gefächertes Lernangebot für Naturinteressierte, die mehr Wissen wollen.
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