Holzminden (r). Naturnah gestaltete Gärten und öffentliches Grün könnten als Lebensräume für Tiere und Pflanzen immer wichtiger werden. Unsere Landschaft wird vielerorts durch monotone Äcker aus Mais, Raps oder Getreide geprägt. Wegraine, auf denen verschiedene Wildpflanzen wachsen können, die die Nahrungsgrundlage für Insekten bilden, fehlen entweder oder sind so überdüngt, dass dort nur noch wenige Pflanzenarten vorkommen. Das gilt auch für Gewässerrandstreifen und Heckenstrukturen, die meist nur wenig Platz beanspruchen dürfen.
Brachen oder extensiv genutztes Grünland gibt es nur vereinzelt auf kleinen Flächen, die darüberhinaus meistens sehr isoliert sind. Das gefährdet insbesondere viele Schmetterlinge, Wildbienen oder Käfer, die oft nur in einem geringen Umkreis unterwegs sein können. Leider wird das Bild vieler Hausgärten nach wie vor durch immergrüne exotische Gewächse wie Thuja, Kirschlorbeer oder Rhododendren sowie kurzgemähte Rasenflächen bestimmt. Zusätzlich zeichnet sich ein Trend zur Verwandlung von Vorgärten in vermeintlich pflegeleichte Steinwüsten ab, der den Lebensraumverlust im Siedlungsbereich noch verstärkt.
Christian Voigt, Diplom-Ingenieur für Landschafts- und Freiraumplanung u.a. mit den Schwerpunkten Natur- und Artenschutz, vegetationskundliche Kartierungen sowie Gehölz- und Staudenverwendung, zeigt in seinem Vortrag, dass es auch anders geht. In seinem eigenen Garten wachsen über 450 Pflanzenarten und bilden die Lebensgrundlage für Insekten, Vögel und viele andere Tiere. Anhand von Fotos stellt er die verschiedenen Naturgartenelemente wie artenreiche Wiesenflächen, ein Kalkschotterbeet, diverse Staudenbeete mit nicht ganz alltäglichen Pflanzen, eine Natursteinmauer und Natursteinpflaster vor.
Der NABU Holzminden lädt seine Mitglieder und alle Naturfreunde am 2. März um 19.30 Uhr ins Hotel „Kiekenstein“ in Stahle zum Vortrag von Christian Voigt über „Natur im Garten“ ein. Der Eintritt ist frei, Spenden sind natürlich immer willkommen. Im Anschluss an den Vortrag findet die Jahreshauptversammlung der Kreisgruppe statt, die ebenfalls allen Interessierten offensteht.
Foto: Hartwig Helmerichs