Holzminden (lbr). „Diese kleinen Samtpfoten kamen mit circa drei Wochen zu uns. Eine hat es leider nicht geschafft. Sie wurden einfach in einem Karton an der Bleiche ausgesetzt und waren voller Parasiten. Wir haben drei zum Glück ganz gut aufgepäppelt bekommen“, berichtet Tierheimleiter Carsten Voß während er ein winziges Kätzchen auf dem Arm hält. Immer mehr Vierbeiner werden einfach so ausgesetzt - diese Zunahme von Fundtieren löst beim Tierheim Holzminden Sorge aus. „Und natürlich sind wir auch entsetzt und zu tief bestürzt, dass viele Tiere einfach so ‚entsorgt‘ werden“, erklärt Voß.
Auf Parkplätzen oder Waldwegen ausgesetzt und sich selbst überlassen. „Die Hündin Mia wurde beispielsweise auch bei der Polizei abgegeben“, ergänzt Voß. Erst vor wenigen Wochen wurde erneut ein Karton mit vier Kätzchen gefunden, die höchstens zwei Wochen alt waren. Der Karton war mit Klebeband zu geklebt, die Luftlöcher nicht ausreichend und ein „warmes“ Körbchen hätte den Kitten fast den Tod beschwert. „Sie wurden rechtzeitig gefunden und wir kümmern uns jetzt rund um die Uhr um die kleinen Knirpse“, so Voß. Und mit rund um die Uhr ist genau das auch gemeint. Die Mitarbeiter nehmen die Kitten mit nach Hause und füttern die Kätzchen alle paar Stunden. Das ist dann keine Arbeitszeit, sondern Ehrenamt.
In den vergangenen Monaten wurden auch mehrere Hunde ausgesetzt. Petra, eine circa einjährige Hündin, wurde in Boffzen an einem Pfahl angebunden. „Petra ist eine ganz tolle Hundedame. Sie hatte starke Rolllieder, die operiert werden mussten. Bisher ist aber alles gut verlaufen“, berichtet der Tierheimleiter.
Das Tierheim möchte an die Menschen appellieren, ihre Tiere vernünftig abzugeben und sie nicht einfach so zu „entsorgen“. „Das hat wirklich kein Tier verdient“, erklärt Voß bestimmt. Gemeinsam könne man immer einen viel besseren Weg finden. Weitere Informationen zum Tierheim Holzminden gibt es unter www.tierheim-holzminden.de oder auf Facebook.
Fotos: Tierheim Holzminden/lbr