Holzminden (red). „Wir durften Ihre Stärken kennenlernen, jetzt zeigen Sie diese dem Arbeitsmarkt“, gaben Verw.-Prof. Julian Sehmer und Prof. Dr. Alexandra Engel den Absolvierenden des Studienbereichs Soziale Arbeit der Fakultät Management, Soziale Arbeit und Bauen der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen am Standort Holzminden mit auf den Weg. Die Fakultät übergab 66 Bachelor- und drei Masterurkunden. Zudem gratulierte sie 14 Absolvierenden zur Berufsanerkennung nach einem halben Jahr. Bei einer Feierstunde im Lichthof durften die Absolvierenden sich in einer Präsenzveranstaltung gebührend feiern und feiern lassen.
„Sie sind kein Pandemie-Jahrgang“, betonte Prof. Dr. Alexandra Engel. „Sie haben sich erfolgreich organisiert, Sie haben sich gegenseitig mitgenommen, auch wenn sicherlich die Umstände Ihnen etwas schuldig geblieben sind“. Die Auswirkungen der krisenbelasteten aktuellen Jahre: Klimawandel, Flüchtlingszahlen, Krieg, Covid19-Pandemie – würden den Gegenstand der alltäglichen Arbeit in den Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit zukünftig maßgeblich bestimmen. „Es ist gut, wenn Sie dann Verantwortung übernehmen und marginalisierten Gruppen eine Stimme verleihen“, so Engel. „Ohne Solidarität keine Soziale Arbeit“, ergänzte Julian Sehmer. Der Kompass für die sozialen Arbeitsfelder sei die Kritik – Missstände müssten erkannt und benannt werden, um ins Handeln zu kommen. „Schauen Sie nicht weg und vertreten Sie unsere Profession würdig, kritisch und solidarisch“, so Sehmer.
Ein gutes Beispiel für die den Menschen zugewandte Profession zeigte auch die prämierte Bachelorarbeit von Silke Clerc, die jetzt mit finanzieller Unterstützung der Stadt Holzminden publiziert wird. Die Arbeit befasst sich mit Beziehungsgewalt gegen Frauen im ländlichen Raum – Anforderungen an ein bedarfsgerechtes Hilfesystem am Beispiel des Landkreises Holzminden. „Das ist ein komplexes, gesellschaftliches Problem, das gerade im ländlichen Raum nicht ausreichend untersucht und auch als Hilfesystem nicht ausgebaut ist“, lobte Laudatorin Prof. Dr. Leonie Wagner die Themenwahl und die durch Umfragen gestützte Thesis.
„Wir haben niemanden zurückgelassen und ich bin froh, dass wir unser Studium so beenden können, wie wir es einst begonnen haben – in Präsenz“, so Bachelorabsolventin Stella Thomaschewski stellvertretend für ihren Abschlussjahrgang. „Es war trotz aller Einschränkungen doch möglich, Kontakte zu knüpfen und Freundschaften zu schließen.“ Die Masterabsolventinnen Annika Vergin und Katharina Werner ließen symbolisch die Zeit mit einem Methodenkoffer, den sie auf den Stufen des Lichthofes platzierten und guten Tipps zur abendlichen Masterthesislektüre für einen klaren Blick auf das Geschriebene wiederaufleben. Am Ende rollten sie ein Banner mit bunt leuchtenden Danke-Buchstaben aus und richteten ihren großen Dank besonders an die Lehrenden und Mitarbeitenden in der Verwaltung vom Studienbereich Soziale Arbeit.
Der Studienbereich zeichnete Annika Vergin, Stella Thomaschewski und Simon Opitz für ihr ehrenamtliches Engagement an der Fakultät in der Studienkommission, im Fachschaftsrat und in der AG Studienqualitätsmittel mit Urkunden aus. Musikalisch begleiteten den Festakt Saskia Küchler und Julia Wolf auf Akkordeon und Violine.
Foto: HAWK