Eschershausen/ Kreis Holzminden (kp). Wie geht es weiter mit der Westumgehung Eschershausen? Diese Frage haben sich viele Bürgerinnen und Bürger über die letzten Jahre gestellt. Nachdem die Variante 1a optimiert und 2018 durch die Landesverkehrsbehörde der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, formierte sich sehr schnell Protest. Die neu gegründete Bürgerinitiative Westumgehung sprach sich für eine Ortsumfahrung aus, allerdings nicht für die geplante Trassenführung, die in Teilen bis knapp 200 Meter an Grundstücke von Anwohnern heranreiche. Was folgte waren Variantenvergleiche und Arbeitskreissitzungen.
Nun präsentierte die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr unter Leitung von Markus Brockmann die vorläufige Vorzugsvariante 2.1. „Wir wollen zeigen, was wir hier für den Bürger rausgekitzelt haben, denn es ist nicht die Low-Cost-Variante“, sagt Brockmann. Eine Ortsumgehung werde schließlich nicht nur für den Bund gebaut, sondern auch für den Menschen vor Ort. „Relativ gesehen“, so Brockmann, „wird es auch Leute geben, die eine Verschlechterung haben.“ Und weiter: „Aber sie werden immer noch besser wegkommen, als die Menschen, die heute an Bundesstraßen wohnen und außer Lärmschutzfenster nichts kriegen können.“
Für die von der Bürgerinitiative bevorzugte Tunnelvariante im Bereich Kappenberg habe es vom BUND ein „klares Nein“ gegeben. „Weil die Kosten sehr viel größer sind und die jetzt gewählte Variante alle gesetzlichen Vorgaben mindestens erfüllt und in vielen Fällen besser erfüllt“, führt der Behördenleiter aus. Eine wesentliche Verbesserung sei nun die vorgesehene Verwallung im Bereich Borwelle, die für einen geschlossenen Lärmschutz und die Unterbrechung der Sicht auf den Verkehr sorgen soll.
„Im November werden wir diesbezüglich eine Mitgliederversammlung einberufen“, sagt uns BI-Sprecher Andreas Werner auf Nachfrage. Dann soll die Sachlage geklärt werden, da während der Infoveranstaltung am vergangenen Donnerstag eine ganze Menge des Leitungsteams nicht anwesend sein konnte. Viele Mitglieder hätten den BI-Sprecher angesprochen - man wolle nicht hinnehmen, dass das Grundstück durch den geplanten Trassenverlauf eine Wertminderung erleide. In der Mitgliederversammlung soll nun erörtert werden, ob und wie gegen die Variante geklagt werden könne. „Die Umgehung könnte sofort gebaut werden, wenn sich die Entscheidungsträger für eine Tunnelvariante aussprechen“, wiederholt Andreas Werner.
Für die derzeit vorgesehene Vorzugsvariante sind bisher 36,8 Millionen Euro vorgesehen. Eine Tunnelvariante mit 600 Metern Tunnel am Kappenberg liegen bei 58.8 Millionen Euro. Laut Zeitplan der Verkehrsbehörde könnte das Planfeststellungsverfahren 2025 und der Baustart 2030 erfolgen.
Foto/ Video: Kai Pöhl
Westumfahrung Eschershausen ohne Tunnel: Bürgerinitiative schließt Klage nicht aus Eschershausen/ Kreis Holzminden (kp). Wie geht es weiter mit der Westumgehung Eschershausen? Diese Frage haben sich viele Bürgerinnen und Bürger über die letzten Jahre gestellt. Mehr hier: https://meine-onlinezeitung.de/region-aktiv/33373-westumfahrung-eschershausen-ohne-tunnel-buergerinitiative-schliesst-klage-nicht-aus
Gepostet von Weser-Ith News - www.meine-onlinezeitung.de am Montag, 17. Oktober 2022