Neuhaus (red). Wenn die Solling-Vogler-Region im Weserbergland e.V. (SVR) und der Naturpark Solling-Vogler zum alljährlichen Wegepaten-Treffen einladen, ist der große Saal im Haus des Gastes gut gefüllt. Am Mittwoch, den 12. Oktober reisten über 60 Teilnehmer aus der gesamten Region an, um sich über aktuelle Themen Niedersachsens erster Qualitätsregion Wanderbares Deutschland zu informieren.

Torsten Bauer, erster Vorsitzender der SVR sowie Bürgermeister der Stadt Uslar begrüßte die Teilnehmer und sprach den Wegepaten seinen besonderen Dank für die wichtige ehrenamtliche Arbeit aus. Ohne diese hätte die Region den Meilenstein als eine der besten Wanderregionen Deutschlands nicht geschafft. Jene Leistung gilt es nun zu erhalten. 

Nachfolgend berichtete der Geschäftsführer der SVR, Manuel Liebig, von den zahlreichen Marketingaktivitäten im vergangenen Jahr. Neben diversen Reportagen und Anzeigen in Wanderzeitschriften, waren vor allem die aufmerksamkeitsstarken Plakate und Werbeflächen in Kassel, Göttingen und Hannover ein Hingucker. Die „Wilde Heimat“ etabliert sich zunehmend in den Köpfen der Wanderer. Den Schwerpunkt bilden dabei stets die 16 Qualitätstouren, die über eine besondere Infrastruktur und Qualität verfügen. Gleichzeitig bietet das umfangreiche Wegenetz mit über 1.000 Kilometern nahezu unendliche Wandermöglichkeiten. Um auch die einheimischen Wanderer für die Region zu begeistern, wirbt die SVR derzeit im Rahmen einer Herbstkampagne mit großflächigen Plakaten am Straßenrand sowie Zeitungsbeilagen in der Region.

Des Weiteren erläuterte Tore Straubhaar vom Naturpark-Solling-Vogler in eindrucksvollen Zahlen die Arbeiten im Bereich der Wanderinfrastruktur. Über 25.000 Markierungszeichen, 80 Wanderparkplatztafeln und 580 Wegweiser sind im Rahmen der Qualitätsregion Wanderbares Deutschland durch den Naturpark Solling-Vogler koordiniert und installiert worden. In den vergangenen Wochen wurden diese um weitere Erlebniselemente vor Ort ergänzt, sodass alle Qualitätstouren nun im vollen Glanz erstrahlen.

Aus Hannover reiste Thorsten Glaß, Leiter im Bereich Marktforschung und Qualitätsmanagement der TourismusMarketing Niedersachsen GmbH (TMN) an, um Einblicke in das Projekt „Klimawandel anpacken“ zu geben. Die Studie soll Reiseregionen und Tourismusakteure für den Klimawandel fit machen, Zusammenhänge erläutern sowie Hilfestellungen bereitstellen. Für das Weserbergland wurde unter anderem ermittelt, dass die Anzahl der Sommertage bis 2050 um 15 Sommertage steigen und es gleichzeitig deutlich trockener werden wird. Langfristige Auswirkungen auf den Wandertourismus werden eine Veränderung des Landschaftsbildes, die Ausweitung von Aktivitäten in die Morgen- und Abendstunden sowie ein erhöhter Bedarf an Schutzhütten im Falle von Extremwetterereignissen sein. Die TMN bietet auf deren Internetseite diverse Leitfäden und Informationsbroschüren zu dem Thema an. 

Einen sehr aufschlussreichen Vortrag hielt Wolf Ebeling, Forstamtsleiter des Forstamtes Neuhaus.  Er berichtete über die Herausforderungen im Wald, denen sich die Niedersächsischen Landesforsten derzeit stellen. Allein im Forstamt Neuhaus wurden seit 2018 über zwei Millionen neue Baumsetzlinge gepflanzt, um die Waldverjüngung mit standortfesten Baumarten zu unterstützen. Die Stürme und Trockenheitsperioden in diesem Jahr stellen viele Baumarten vor besondere Probleme. Er bat die anwesenden Wegepaten um Verständnis, wenn Forstarbeiten im Wald durchgeführt werden und temporär auch Wanderwege davon betroffen sind. Besonders zur Eindämmung des Borkenkäfers sei es wichtig, schnell und zielgerichtet vorzugehen. Im Rahmen der Qualitätsregion Wanderbares Deutschland sind die Niedersächsischen Landesforsten weiterhin ein wichtiger Partner, da ein Großteil der Wanderwege auf den landeseigenen Flächen verläuft.

Weitere Informationen sind bei der Solling-Vogler-Region im Weserbergland unter www.solling-vogler-region und Tel. 05536/960970 erhältlich.

Foto: SVR