Holzminden (red). Der Präventionsrat unter Federführung von Landkreis und Stadt Holzminden ist in seine nächste Runde gegangen. Als zentrale Themen hatte sich der Rat im Sommer den Schutz von Kindern und Jugendlichen im Netz und die Sensibilisierung besonders älterer Menschen vor betrügerischen Tricks auf die Fahnen geschrieben. Bei der diesmaligen Sitzung wurden erste Ergebnisse der dafür eingerichteten Arbeitsgruppen diskutiert, welche konkreten Maßnahmen in naher Zukunft organisiert oder unterstützt werden sollen. Daneben gab es aber auch eine Personalie zu beschließen: Die Geschäftsführung wurde um eine Person erweitert.
Neben der Persönlichen Referentin des Landrates, Andrea Wessel, und der Kinder- und Jugendbeauftragten der Stadt Holzminden, Julia Rentziehausen, wird künftig auch Olga Koch die Geschicke des Präventionsrates mit übernehmen. Holzmindens Bürgermeister Christian Belke hatte in der vorangegangenen Sitzung den Vorschlag gemacht, zur Entlastung von Wessel und Rentziehausen den Kreis der Geschäftsführung zu erweitern. Koch, Geschäftsführerin der HAWK, hatte sich zu einer solchen Unterstützung bereit erklärt und wurde von dem Plenum einstimmig gewählt.
Ansonsten standen jedoch Sachthemen im Vordergrund. Als wesentliche Handlungsfelder war die Präventionsarbeit mit Kindern und Jugendlichen und der Schutz von Senior*innen vor kriminellen Angriffen identifiziert worden. Dafür hatte der Präventionsart zwei Arbeitsgruppen gebildet, die verschiedene Möglichkeiten einer Beteiligung durch den Rat aufzeigten. In der Diskussion kamen die Teilnehmenden zu dem Ergebnis, dass eine Reihe schon bestehender verschiedener pädagogischer Angebote zur Netz- und Mediensicherheit sowie gegen das Cybermobbing sich für eine Unterstützung sehr gut eigneten.
So sollen unter anderem die Präventionspuppenbühnen der Polizeidirektion Göttingen, das Pixibuch „Sicher im Netz“ und das vom Landeskriminalamt ins Leben gerufene Projekt der Chat Scouts mithilfe des Präventionsrates wieder stärker für Schulen und Kitas angeboten werden. Auch die von der Kreisjugendpflege schon einmal erfolgreich durchgeführte LAN-Party für Eltern soll wiederholt werden und mit verbessertem pädagogischem Material neu aufbereitet werden.
Während all diese Projekte die Netz- und Mediensicherheit bzw. das Problem des Cybermobbings bei Kindern und Jugendlichen im Blick haben, konzentriert sich der Schwerpunkt des Senior*innenschutzes nicht allein auf Gefahren durch das Internet. Auch auf Ältere spezialisierte Trickdiebstähle wie der Enkeltrick, Schockanrufe und falsche Whatsapp-Nachrichten spielen im Hinblick auf häufige Straftatbestände eine immer entscheidendere Rolle. Als Präventionsmaßnahmen wurden von den beiden in diesem Aufklärungsbereich schon erfahrenen Mitgliedern des Präventionsrates, Polizeihauptkommissar Christian Rusniok und dem Vorsitzenden des Weißen Ringes, Werner Friedrich, vorgeschlagen, ein Design für Brötchentüten, weitere Vorträge in Senior*inneneinrichtungen und in Discountern aufgehängte Plakate mitzufinanzieren.
Ende Februar soll in der nächsten Sitzung des Präventionsrates über entsprechende erste Ergebnisse beraten werden. Am 10. Mai 2023 ist desweitern in Kooperation mit dem Lions Club und den Rotary Club Holzminden ein Open Air-Benefizkonzert mit dem Münsteraner Musikcorps geplant, bei dem Spenden für die Präventionsarbeit gesammelt werden sollen.
Fotos: Andrea Wessel/Landkreis Holzminden