Update 17:38 Uhr
Das Stadtmarketing informiert: ,,Das Theaterstück vom Kulturverein ´Hexenjagd´ um 20:00 Uhr heute Abend muss leider aus gesundheitlichen Gründen entfallen. Die Hauptdarstellerin des Stücks ist erkrankt. Die Karten behalten Ihre Gültigkeit. Weitere Informationen hierzu erfolgen zeitnah."
Holzminden (r). „Ein Drama so spannend wie ein Krimi, berührend wie eine Romanze und angsteinflößend wie ein Thriller“, so lautet ein Kommentar aus der regionalen Presse anlässlich der Premiere des Theaterstücks „Hexenjagd“ in Hildesheim im Mai vorigen Jahres. Regisseurin Bettina Rehm und dem Ensemble des Theaters für Niedersachsen ist es gelungen, mit ihrer Inszenierung des Klassikers von Arthur Miller Herz und Seele des Publikums zu treffen. Nun holt der Kulturverein das Theaterstück am 9. März um 20 Uhr nach Holzminden auf die Bühne der Stadthalle. In dem von Arthur Miller 1953 geschrieben weltbekannten Stück ist eine puritanische Kleinstadt in Massachusetts der Schauplatz, in der eine Atmosphäre von Angst herrscht und niemand mehr wagt, seine Anschauungen auszusprechen.
Und darum geht es: Eine Gruppe junger Mädchen tanzt nachts im Wald. Ein Pastor wird Zeuge dieses nächtlichen Spuks und, was als harmlose Kinderei beginnt, versetzt die kleine fromme Stadt Salem in Aufruhr. Von dunklen Mächten ist die Rede und von Hexerei. Salem wird zu einem Ort der Beschuldigungen und Unterstellungen. Miller wirft in seiner „Hexenjagd“ am Beispiel der Hexenverfolgung in Salem Ende des 17. Jahrhunderts die Frage auf, wie aus irrationalen Ängsten ein Klima der Gewalt entstehen kann. Er verdeutlicht in beklemmender Weise den Missbrauch staatlicher und religiöser Macht. Sein eigentlich dahinter stehendes Thema war die katastrophale Kommunistenhetze des US-Senators McCarthy, welche eine erstaunliche Ähnlichkeit mit den Ereignissen in Salem aufwies, in den 40er und 50Jahren des vorherigen Jahrhunderts. Auch bei diesen Geschehnissen wurden in kürzester Zeit existentielle Regeln für Vertrauen und Toleranz im öffentlichen Diskurs zerstört und lähmten eine ganze Generation. Wie aktuell das von Miller geschriebene Schauspiel ist, zeigen immer wieder die Ereignisse in Deutschland, wo Populisten mit Lügen und Stammtischparolen politischen Einfluss ausüben wollen, in den USA, wo ein FBI-Chef mit fadenscheinigen Begründungen aus dem Amt entfernt wurde oder auch weitere Fälle von Machtmissbrauch und ihre Folgen in verschiedenen Ländern. „Die Welt ist wahnsinnig geworden“ sagt Pastor Hale in dem Stück. Das gilt heute mehr denn je, wie noch andere Beispiele zeigen.
Eintrittskarten für das ergreifende Theaterstück gibt es noch beim Stadtmarketing und Bücher-Brandt in Holzminden, in Höxter bei Bücher-Brandt und der Kultur- und Touristinformation, bei allen Hellweg-Vorverkaufsstellen, bei hellweg-ticket-online und in der Stadthalle an der Abendkasse der Stadthalle ab 19 Uhr.
Foto: Traubenberg