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Sonntag, 24. November 2024 Mediadaten
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Dr. med. Horst Brenner, Osteologe DVO, Leiter klinisches osteologisches Schwerpunktzentrum (DVO) Dr. med. Johanna Halacz, Expertin für Allgemeine Osteoporose Versorgung (DVO).

Holzminden (red). Erst allmählich findet das Thema Osteoporose breiteren Zugang zum Bewusstsein der Bevölkerung, überwiegend durch Aufklärungsmaßnahmen in den Medien, wie z. B. in den Gesundheitsprogrammen des Fernsehens. Eher noch sind es persönliche Erfahrungen mit Verwandten oder mit Betroffenen aus dem Bekanntenkreis, welche die oft schicksalhaften Folgen der osteoporotischen Knochenbrüche vor Augen führen. 

Die Osteoporose ist eine Erkrankung des gesamten Skelettes, gekennzeichnet durch einen schleichenden Verlust an Knochenmasse und Knochenqualität. Die Folgen sind Knochenbrüche, welche zwar meistens durch Stürze entstehen. Bei 20 % der betroffenen Menschen führen schon sogenannte Bagatellverletzungen wie ruckartige Fehlbewegungen oder Überlastungen bei Alltagstätigkeiten zu Knochenbrüchen.

Unbehandelt schreitet die Osteoporose fort und führt dann zu weiteren Brüchen, häufig zu Behinderungen und eingeschränkter Lebensqualität. Am Ende stehen oft Hilfs- und Pflegebedürftigkeit und der Verlust der Eigenständigkeit. Dies betrifft vor allen Dingen ältere und hochbetagte Menschen. 

Die Osteoporose ist aber keine Krankheit nur des höheren Alters, sondern auch der mittleren Lebensphase. Betroffen sind überwiegend Frauen, da im Zusammenhang mit den Wechseljahren die Knochen schwächer werden. 

Fast jede zweite Frau hierzulande wird im Laufe ihres Lebens an Osteoporose erkranken. Etwa ein Drittel aller Frauen wird Knochenbrüche erleiden. Osteoporose betrifft auch Männer, beginnt jedoch durchschnittlich 10 Jahre später als bei Frauen – wobei Frauen viermal so viel erkranken. 

Das Osteoporose-Risiko ist vererbbar, das heißt, sie tritt in manchen Familien gehäuft auf. Zwar gilt die Osteoporose als unheilbar, sie ist dennoch gut behandelbar. Hierfür stehen uns wirksame Medikamente zur Verfügung, die das Fortschreiten der Osteoporose verlangsamen und oft auch aufhalten, wodurch wiederum viele Brüche verhindert werden. 

Sehr wichtig ist neben diesen speziellen Medikamenten die Zufuhr von Vitamin D und genügend Kalzium und Eiweiß in der Nahrung zur Stärkung von Knochen und Muskulatur.

Ebenso wichtig sind gezieltes Funktionstraining und manche Sportarten, welche Kraft und Koordinationsfähigkeiten trainieren und zudem Sturzvermeidungs-Übungen lehren.

Ziel aller Maßnahmen ist zu jedem Zeitpunkt, die Verhinderung von Frakturen. Ein besonders hoher Stellenwert kommt in diesem Zusammenhang der Früherkennung der Osteoporose zu, um rechtzeitig gezielte Behandlungen einleiten zu können.

Prinzipiell kann dies ähnlich ablaufen wie bei der Krebsvorsorge, zuerst als hausärztliche und/oder gynäkologische Risikoeinschätzung mittels standardisierter Kurzfragebögen, welcher dann die erweiterten Untersuchungen und gezielten Behandlungen von osteologisch qualifizierten und entsprechend ausgestatteten Fachärzten/Fachärztinnen folgen. Natürlich darf man sich auch sofort an eine osteologisch tätige Praxis wenden. Wir Osteologen empfehlen als Faustregel eine allgemeine Osteoporose-Vorsorgeuntersuchung bei Frauen mit dem Beginn der Wechseljahre und bei Männern ab 60 Jahren.

Foto: Agaplesion

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