Holzminden (red). Bei steigenden Temperaturen zum Frühjahrsbeginn geraten Garten und Nebengebäude wieder stärker in den Blick. Doch wer jetzt sein Gartenhäuschen aufräumt oder die Garage ausfegt, sollte ganz besondere Vorsicht walten lassen. Im Staub könnten sich Hantaviren befinden, warnt das Gesundheitsamt Holzminden. Auch wenn Infektionen nicht selten ohne besondere Symptome verlaufen, können die weltweit vor allem durch Nagetiere übertragenen Viren unter Umständen lebensbedrohliche Infektionen verursachen.
Die Anzahl der jährlichen Infektionen in Niedersachsen liegt durchschnittlich im zweistelligen Bereich. Die Fallzahlen sind jedoch von Jahr zu Jahr sehr unterschiedlich, weil sie von der Größe der Nagetierpopulationen abhängen. Es ist also durchaus Vorsicht geboten. Überträger sind vor allem Mäuse. Aber auch Ratten können das Virus in sich tragen. Eine Infektion des Menschen kann durch verschmutzte Hände oder auch durch direkten Kontakt, etwa einem Mäusebiss erfolgen. Die größte Gefahr allerdings besteht darin, dass das in den Ausscheidungen des der Nager befindliche Virus beim Fegen aufgewirbelt und dadurch eingeatmet wird.
Als Folge der Infektion können eine Reihe von Symptomen auftreten, wobei es bei schwerem Verlauf zu einer lebensgefährlichen Funktionsstörung der Nieren kommen kann. Als besonders gefährdet gelten Berufsgruppen, die sich viel im Freien aufhalten - wie Jäger, Forstwirte, Land- und Waldarbeiter und Soldaten. Doch auch Hundebesitzer und Pilz- bzw. Beerensammler gelten mittlerweile als Risikogruppe. Aktuelle Untersuchungen jedenfalls haben bei diesen auch ein erhöhtes Erkrankungsrisiko festgestellt. Wer sich häufiger in Waldgebieten aufhält, sollte also vorsichtig sein.