Holzminden/ Pyeongchang (red). Über 1000 Jahre war Südkorea aus religiöser Sicht ein buddhistisch geprägtes Land. Der Buddhismus wurde in Korea 372 während des Goguryeo-Reiches durch einen Mönch namens Sundo eingeführt. Auch wenn heute das Christentum die stärkste Religion in Südkorea ist, ist der Buddhismus mit teils sehr beeindruckenden Tempelbauten überall erkennbar.
Einen sportfreien Tag habe ich genutzt, um mir den Woljeongsa-Tempel anzuschauen. Von Pyongchang liegt dieser Tempel eine gute halbe Stunde mit dem Bus entfernt. Ein gut ein Kilometer langer Waldweg in schönster Natur führt zum Eingangstor des Tempels. Der Tempel hat eine bewegende Geschichte, die bis ins 7. Jahrhundert zurückreicht. Tragisch dabei ist, dass die Südkoreaner im Korea-Krieg den Tempel selbst anzündeten, damit er nicht von den nordkoreanischen Streitkräften eingenommen werden konnte. So sind die meisten der aus Holz gebauten Gebäude noch nicht sehr alt. Nur eine imposante Steinsäule in der Mitte des Tempels erinnert an die bewegende Geschichte. Heute glaubt man, dass in der den Tempel umgebenen Bergwald bis zu 50.000 Bodhisattvas leben. Als Bodhisattvas werden nach höchster Erkenntnis strebende Wesen bezeichnet, die die „Buddhaschaft“ anstreben.
Für gut drei Stunden hatte ich bei diesem Ausflug die Gelegenheit das buddhische Leben kennenzulernen. Bei allem sportlichen Trubel und der Seelsorge für unsere paralympische Mannschaft war dieser Ausflug für mich und meine Seele zum Auftanken. Der kleine Einblick in die Geschichte war eindrücklich und wird in Erinnerung bleiben.
Foto: Christian Bode