Bad Gandersheim (red). Die Landesgartenschau Niedersachsen ist gestartet: Ursprünglich für 2022 geplant, aufgrund der Pandemie-Auswirkungen aber um ein Jahr verschoben, hat Niedersachsens Ministerpräsident Stefan Weil am Freitagmorgen die Landesgartenschau in Bad Gandersheim eröffnet. Mit vor Ort innerhalb des vielfältigen Ausstellungs- und Veranstaltungs-Portfolios ist die HAWK – Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen. Die Hochschule präsentiert sich auf dem LAGA-Gelände der Roswithastadt vom 14. April bis 15. Oktober 2023, vertreten durch die Fakultät Gestaltung und Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit.
„Unter dem Titel ‚natürlich anders‘ entstanden über mehrere Semester hinweg verschiedene Arbeiten, die hier in Ausschnitten zu sehen sind“, so Innenarchitektur-Professor Patrick Pütz von der Fakultät Gestaltung. Er rief das Projekt ins Leben und unter seiner Leitung entstand der eigens gestaltete, zweigeschossige Pavillon. Dieser bildet den Mittelpunkt der Hochschul-Ausstellungsfläche im Roswithapark und soll nach der Landesgartenschau auch zukünftig mobil für Hochschulveranstaltungen genutzt werden. Insgesamt waren rund 40 Personen, Studierende und Lehrende, an dem HAWK-Stand beteiligt.
Basiselement ist ein umgebauter Frachtcontainer, der mit auffällig positionierten Glaselementen ausgedienter Elektrogeräte als Fenster Einblicke in sein Inneres ermöglicht. Im Innern werden so über die Veranstaltungszeit unter anderem unterschiedliche Designprojekte zu sehen sein.
Eine zeitliche Veränderung wird auch am Dachaufbau des Containerpavillons beobachtbar: der Holzrahmen ist mit schnell wachsenden Bohnen-Rankpflanzen bestückt, der sich nach und nach begrünt, sodass der Pavillonaufbau in einigen Monaten mit Pflanzen gekrönt sein wird.
Gezeigt werden in einem ersten Schritt Metallskulpturen und Sitzmöbel: Groß dimensionierte Insekten, aus zahlreichen Metallstangen gefertigt, weisen auf bedrohte Tierarten hin. Entstanden sind sie im Studierendenkurs Plastisches Gestalten und stehen verteilt auf der Ausstellungsfläche. Zudem designte ein Kurs von Prof. Hans Lamb Möbel aus Anröchter Kalkstein, die zum Ausruhen und Innehalten auf dem Gartenschau-Gelände einladen.
Grundidee des Pavillons ist es, die HAWK präsent auf der Landesgartenschau zu verankern und dort ein Stück Hochschule zu platzieren, so Ines Hoffmann (MA), Mitarbeiterin und Studiengangskoordinatorin Soziale Arbeit an der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit in Hildesheim: „Für die soziale Arbeit ist das Thema des HAWK-Pavillons ‚natürlich anders‘ gut übertragbar: Studierende lernen, Projekte zu initiieren, die für das Publikum der LAGA passen, zum Beispiel Stärken von Menschen zu berücksichtigen und sie in dem Kontext mitzunehmen“.
Es folgen im Laufe der LAGA zudem weitere Arbeiten, Aktionen und Workshops, auf die noch gesondert hingewiesen wird. So wird die Ausstellungsfläche der HAWK nahe des „Eingangs Mitte“ der Landesgartenschau flexibel für Besucher*innen mit interessanten Inhalten aus dem Hochschulleben bespielt werden und durch die LAGA im Projekt „Grünes Klassenzimmer“ als Veranstaltungsort genutzt, so Hoffmann weiter: Unter anderem wird ein Projektseminar Urban Gardening“ von den Studierenden der Sozialen Arbeit im Juli und Oktober durchgeführt.
Die siebte niedersächsische Landesgartenschau ist das kleinere Pendant zur Bundesgartenschau und findet alle vier Jahre in einer anderen Landesregion statt, erstmals in Südniedersachsen. Für ein halbes Jahr bietet die Schau unter freiem Himmel nicht nur Mustergärten, Blumenschauen und florale Schönheit, sondern wartet mit auch einem reichhaltigen Kultur-, Sport und Kunst-Angebot auf sowie mit zahlreichen Veranstaltungen auf mehreren Bühnen für Jung und Alt.