Holzminden (red). Der Ruder-Club Holzminden feiert in diesem Jahr sein 75-jähriges Bestehen und blickt auf eine wellenreiche Geschichte zurück. Dies soll mit einem Tag der offenen Tür am 14. Mai auf dem Vereinsgelände gefeiert werden. Nach dem Jubiläums-Festakt können Interessierte ab mittags Ruderluft schnuppern und mehr über diesen Gesundheitssport erfahren. Vorab blickt der Verein auf die Wellen seiner Geschichte zurück.
75 Jahre Wellenbewegungen
1948 wurde Ruder-Club Holzminden von Wilhelm Padel aus Fürstenberg an der Oder, der nach den Kriegswirren in Holzminden eine neue Heimat gefunden hatte, und dem Einheimischen Kurt Wiegand gegründet. Bald danach fanden die Vereinsmitglieder 1949 einen Kilometer stromabwärts der Stadt ein Grundstück, auf dem sie in Eigenarbeit ihr Bootshaus errichteten. Sowohl früher als auch heute dient das Haus als Treffpunkt für die Vereinsmitglieder und enthält besonders viel Geschichte. Der rustikale Charme soll auch erhalten bleiben. Das Obergeschoss wird als Feierlocation, Versammlungsort und Trainingsort für die Ruder-Ergometer genutzt. Auf der Wiese an der Weser machen jährlich Gäste halt und übernachten in einem Zeitlager.
Sportliche Erfolge
Bereits 1950 feierte der frisch gegründete Verein erste Erfolge bei Ruder-Regatten. Das Ansehen des Vereins stieg und damit auch die Zahl der Mitglieder auf 100. Besonders erfolgreich waren zwei Holzmindener Ruderer mit dem Gewinn der deutschen Meisterschaft im Zweier und später mit der Teilnahme bei den olympischen Ruderwettbewerben in Tokio. 1983 schafft es der Ruder-Club Holzminden „einmal um den Äquator zu rudern“: Über 40.000 Kilometer wurden in diesem Jahr gerudert. Qualifizierte Trainer mit den Lizenzen B und C verstärkten das Trainer-Team. Das Training zahlte sich aus, der RCH konnte mehrere Bundessieger von Regatten mit nach Hause bringen. Dem Ruder-Club Holzminden ist es auch heute noch ein großes Anliegen, dem Rudernachwuchs das Rudern und auch die Gemeinschaft zu vermitteln.
Die darauf folgenden Jahre sind von Wellen und Phasen gezeichnet. Gemeinsam konnten erinnerungswürdige Momente erschaffen und Traditionen etabliert werden. Viele Wanderfahrten und Familienfahrten an Wochenenden führten zu den unterschiedlichsten Gewässern. Es gibt fast keinen Fluss oder See in Deutschland, auf dem Holzmindener Ruderfreunde nicht gerudert haben. Auch gesellschaftlich engagierte sich der Holzmindener Ruderverein, etwa beim Schützenumzug oder bei städtischen Feierlichkeiten. 40 Jahre „Winterball“ machten in Sportlerkreisen deutlich, dass Ruderer zu feiern verstehen.
Der Ruder-Club Holzminden heute
Die Pläne, den Jugendbereich und das Vereinsleben auszubauen, bremste die Corona-Pandemie in den letzten Jahren etwas aus. Mittlerweile nimmt der Ruder-Club Holzminden aber wieder Fahrt auf und freut sich mit einem aktiven Trainingsbetrieb über sportliche Erfolge im Jugendbereich. Das neue Angebot eines Ruderkurses mit der Kreisvolkshochschule Holzminden wird im Jubiläumsjahr wieder aufgenommen. Der Ruder-Club Holzminden ist mit dem Zertifikat „Rudern als Gesundheitssport“ ausgezeichnet, denn Rudern tut auch der Gesundheit gut.
Weitere Informationen zu diesem Zertifikat und zum Rudern als Breitensport gibt es beim Tag der offenen Tür am Sonntag, dem 14. Mai. Nach einem Festakt mit der Taufe zweier neuer Boote sind die Bootshallen für die Öffentlichkeit geöffnet. Am Vortag wird das Jubiläum mit einer Wanderfahrt auf der Weser mit Ruderfreunden aus benachbarten Vereinen begangen. Auf einer Abendveranstaltung wird dann auf 75 Jahre Ruder-Club Holzminden angestoßen und an die Vereinsgeschichte erinnert.
Foto: Ruder-Club Holzminden e.V.