Höxter (red). Es ist ein ganz besonderer Blick, mit dem sechs Kabarettisten in diesen Tagen auf Höxter schauen: Birger Hausmann sucht gemeinsam mit seinen „Mindener Stichlingen“ nach Geschichten aus der Landesgartenschaustadt. Dabei haben die Kleinkünstler vor allem ein Händchen fürs (Lokal-)Politische – denn das bundesweit bekannte Amateurkabarett steht bereits seit 57 Jahren auf den Comedy-Bühnen und verfolgt dafür ebenso lang schon die gesellschaftlichen Entwicklungen in der Bundesrepublik. In Höxter feiern die „Mindener Stichlinge“ am Freitag, 12. Mai, das furiose Finale ihres aktuellen Programms – im abendlichen Ambiente des Blumenparadieses, mit lokalen Anspielungen und einer gehörigen Portion Sprachwitz, satirisch und bissig. Wer dabei sein möchte, sollte sich schnell Tickets sichern.
„Wir Stichlinge werden blumig“, sagt Birger Hausmann mit Blick auf die Landesgartenschau (LGS) schmunzelnd. Als Gründer des Mindener Amateurkabaretts ist er schon seit 1966 dabei und ahnt voller Vorfreude, wie der Auftritt seiner Kleinkunstgruppe auf dem Gelände der nordrhein-westfälischen Gartenausstellung werden wird: „Es ist der Abschluss unseres diesjährigen Programms – da wird dann nochmal eine riesige Portion Spaß auf die Bühne geholt, aber auch Wehmut ist im Spiel“, sagt er. Dabei sicherlich Thema: die Landesgartenschau selbst. Denn: Die „Stichlinge“ sind immer am Puls der Zeit, arbeiten auch höchst aktuelle Entwicklungen in ihre Auftritte ein.
Dabei schauen sie in ihrem Programm „Bleibt alles anders?“ auch über Höxter und Minden hinaus: Mit Spiellaune und musikalisch frisch-frechem Ton vernetzen die Mindener Kabarettisten nationale und internationale Themen. Neben dem Treiben der Höxteraner Weser haben die bekannten Kleinkünstler noch allerhand andere „Wellen“ im Sinn: Kältewelle, Pleitenwelle, Coronawelle, Flüchtlingswelle, Fachkräftemangel-Welle – dazu Fragen über Fragen, denen sich die Kabarettisten mit einer großen Portion Humor widmen.
Darunter: Wie hoch steigen die Aktien, wenn Klima zum Wetter wird? „Alle klagen über das Wetter, aber niemand unternimmt etwas dagegen. Da hört mancher Phrasenmäher das Gras auch in der Dürre wachsen“, heißt’s bei den Künstlern. Und: „Wer es sich noch leisten kann, reist um die Welt und spart deutsche Energie. Wie schaffen wir es als führende Nation in Europa aus der Energiekrise? Was kosten uns die gepflegten Altlasten? Helfen Tropfenfänger, die am Ende der Pipeline Nord Stream 1 und 2 angebracht wurden? Wer stellt eigentlich Armutszeugnisse aus? Das Volk hängt an der Nadel. Solidarisch stricken Abgeordnete Pullover im Bundestag.“ So kümmern sich die Kabarettisten um die ein oder andere ganz bekannte Persönlichkeit aus der Politik. Mit dabei: Der kleine Friedrich, der aus dem 19. Jahrhundert abgeholt werden möchte.
Die Auftritte der Kabarettgruppe sind in der ganzen Region beliebt, oft sind ihre Veranstaltungen bereits im Vorfeld ausverkauft. Wer das Sticheln der bekannten Kleinkünstler in Höxter nicht verpassen möchte, kann sich jetzt Karten im Vorverkauf sichern: Infos dazu finden Interessierte im Internet, unter www.landesgartenschau-hoexter.de/veranstaltungsprogramm. Zudem gibt’s lokale Vorverkaufsstellen: Krog Optik in Höxter, das Stadtmarketing in Holzminden, der Raiffeisenmarkt in Steinheim, das Holz- und Pellet-Ofenzentrum NRW in Nieheim, Optik Uhren Schmuck Müller in Brakel, die Buchhandlung Lesbar in Beverungen sowie die Buchhandlung Saabel in Bad Driburg. Wer schon eine Dauerkarte für die LGS hat, zahlt 25 Euro für das Kabarettprogramm, gezeigt auf der Höxteraner Expert-Bühne. Ohne Dauerkarte kostet ein Ticket 28 Euro. Alle Sitzplätze sind überdacht, die Gäste haben freie Sitzplatzwahl. Der Einlass startet am Freitag, 12. Mai, um 19 Uhr. Ab 20 Uhr sind dann die „Mindener Stichlinge“ auf der Bühne zu erleben.
Foto: Bernd Horstmann